Time Spy: 19 Grafikkarten im 3DMark für DirectX 12 im Vergleich

Wolfgang Andermahr
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Time Spy: 19 Grafikkarten im 3DMark für DirectX 12 im Vergleich
Bild: Futuremark

Der 3DMark Time Spy ist da

Der neue Benchmark Time Spy erweitert den aktuellen 3DMark um einen vollwertigen Test für DirectX 12. Ursprünglich angekündigt für das Jahresende 2015, hat es am Ende länger gedauert, die zwei Grafiktests, einen CPU-Test und eine Demosequenz fertigzustellen. Jetzt ist der Download verfügbar.

Kostenlos für Windows 10 mit Feature_Level 11_0

Anders als zum Beispiel die Ultimate-Variante von FireStrike ist Time Spy kostenlos in der Basis-Variante vom 3DMark enthalten. Einzig, wer den Benchmark konfigurieren möchte, muss den Test zum Beispiel auf Steam kaufen. Vorausgesetzt werden Windows 10 und eine mit DirectX 12 kompatible Grafikkarte, die allerdings nur das Feature_Level 11_0 bieten muss. Jede DirectX-11-Grafikkarte, die einen Treiber für DirectX 12 erhalten hat, kann den Benchmark damit wiedergeben. Die neuen Hardware-Features von DirectX 12 (FL 12_0 und 12_1) setzt der Benchmark weder voraus, noch testet er sie.

ComputerBase hatte die Möglichkeit, vor der offiziellen Freigabe einen Blick auf den 3DMark Time Spy zu werfen, und hat Benchmarks mit verschiedenen Grafikkarten angefertigt. Das nachfolgende Video zeigt die optisch dem Benchmark noch überlegene Demosequenz, die in der Testversion aufgrund eines Fehlers leider über keinen Ton verfügt.

Hohe Anforderungen, Async Compute und Multi-Adapter

Um die Software-Vorzüge der neuen API DirectX 12 testen zu könne, stellt der neue Benchmark deutlich höhere Anforderungen an die Hardware als der 3DMark FireStrike. Es werden fast drei Mal so viele Dreiecke, ein deutlich intensiveres Tessellation und signifikant mehr Berechnungen mit Hilfe von Compute-Shadern genutzt.

Mehr Gebrauch von Compute-Shadern
3DMark FireStrike (Test 2) 3DMark Time Spy (Test 1 und 2)
Compute-Shader-Aufrufe 8,1 Millionen 70 Millionen

Die Standardauflösung aller Tests beträgt 2.560 × 1.440. Nur wenn man sämtliche Einstellungen auf dem Standard belässt, gibt es einen 3DMark-Wert und ansonsten nur Einzelergebnisse.

Die zwei Grafiktests im Vergleich

Der erste Time-Spy-Test stellt laut Futuremark das Rendern transparenter Elemente sowie von Partikeln in den Vordergrund. Der zweite Test konzentriert sich dann auf die Darstellung der Beleuchtung und deren Schatten sowie vieler kleiner Partikeleffekte. Der CPU-Test wird wie vom Test 3DMark API Overhead in einer niedrigen Auflösung gerendert, wobei für die Physik die Open-Source-Physics-Bilbliothek in der Version 2.83 von Bullet zuständig ist.

Der zweite Grafiktest stellt dabei höhere Anforderungen an die GPU. Bei der Anzahl der Polygone und den Compute-Shader-Aufrufen herrscht zwar Gleichstand, deutliche Unterschiede gibt es aber bei den Aufrufen für Pixel-Shader-Berechnungen und der drei Mal so hohen Tessellation-Anforderungen.

Async Compute soll den Workload um 10 bis 20 Prozent verbessern

Neben den offensichtlichen Vorteilen von DirectX 12 wie einer deutlich höheren Anzahl an Drawcalls und einer hohen Parallelität mit mehreren Threads nutzt Time Spy nach Angaben der Entwickler intensiv Asynchronous Compute. Der Workload soll dadurch pro Frame zwischen 10 und 20 Prozent steigen können – vorausgesetzt, die Grafikkarte profitiert davon. Wer den Nutzen dieses Low-Level-Feature auf dem eigenen System herausfinden möchte, kann es in der Bezahlversion abschalten.

Darüber hinaus nutzt der 3DMark Explicit Multi-Adapter, also den Multi-GPU-Verbund auf API- und nicht auf Treiber-Ebene. Futuremark beschränkt sich auf den „Linked Node“, sodass mehrere GPUs eines ähnlichen Typs unterstützt werden. Unterschiedliche Grafikkarten oder gar Mischbestückungen mit AMD- und Nvidia-Produkten, wie es das Spiel Ashes of the Singularity bietet, sind also nicht möglich.

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