Razer Boomslang 2000 im Test: Kugelmaus mit 2000 dpi für Spieler

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Frank Hüber
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Anschluss

Razer Boomslang 2000
Razer Boomslang 2000

Wie bereits erwähnt, kann man die Boomslang sowohl am USB-Port als auch am PS2-Port betreiben. Obwohl man den PS2-Port von 40 polls/sec (Win 95) oder 60 polls/sec (WinNT) auf 200 polls/sec erhöhen kann und der USB-Port mit 125 polls/sec läuft, werden die meisten Spieler, die über einen USB-Port verfügen, diesen auch dem PS2-Port vorziehen, da das Übertakten des PS2-Ports viel Rechenleistung von der CPU verlangt.

Gehäuse/Allgemeines

Wie ebenfalls erwähnt verfügt die Maus über 5 Tasten. Das Besondere hierbei ist allerdings die Größe der Tasten und wo sie liegen. Die zwei Haupttasten nehmen gut die Hälfte der Oberseite der Maus ein. Das Mausrad liegt, wie bei jeder Maus üblich, dazwischen. Die 4. und 5. Taste liegt seitlich rechts und links fast schon halb an der Unterseite der Maus. Wobei vor allem die Taste an der rechten Außenseite (Taste 5) für Rechtshänder etwas gewöhnungsbedürftig liegt, muss man diese doch entweder mit dem Ring- oder kleinen Finger drücken. Die Lage dieser Taste stellte aber auch nur in den ersten 2 Tagen etwas ungewohntes dar, danach hatte ich mich vollkommen daran gewöhnt und es war kein Problem mehr die Taste genauso schnell zu drücken wie jede andere.´

Razer Boomslang 2000

Was aber in jedem Fall positiv auffällt ist die Verarbeitung der Knöpfe. Man kann sie sehr leicht drücken und sie sind nicht so locker angebracht wie etwa bei der Intelli Mouse Explorer, bei der die Tasten meiner Meinung nach doch etwas stark wackeln. Außerdem lassen sich die beiden Haupttasten an jeder Stelle gleich schwer drücken, so dass es völlig gleichgültig ist, an welcher Stelle man die Tasten drückt. Außerdem sind die Knöpfe speziell beschichtet, so dass sie eine extrem gute Griffigkeit bieten.

Razer Boomslang 2000

Ebenfalls sehr positiv fällt das Mausrad auf, das sehr viel mehr Abstufungen bei einer Mausradumdrehung als ein normales Mausrad bietet. Nach Angaben von Razer bietet das Mausrad 45 Abstufungen pro Umdrehung, die alle klar von einander abgegrenzt sind, so dass man Stufe für Stufe genau anwählen kann. Eine normale Maus verfügt nur über 18 Abstufungen pro Umdrehung. Außerdem ist das Mausrad nicht so leichtgängig wie bei vielen anderen Mäusen. Dabei fällt positiv auf, dass man dadurch nicht so leicht zu weit scrollt wie oft mit normalen Mausrädern. Besonders in Spielen, in denen man die Waffen mit dem Mausrad wechselt, ist dies besonders wichtig, um nicht über eine Waffe hinaus zu scrollen. Insgesamt fällt die Verarbeitung der gesamten Maus äußerst positiv auf und zeigt keinerlei Mängel.

In vielen Reviews, die ich mir im Vorfeld zu diesem Review durchgelesen habe, wurde das Gehäuse der Maus stark kritisiert, da es eine sehr ungewöhnliche Form hat. Anfangs wunderte auch ich mich sehr über die eigentümliche Form der Maus, da sie sehr ungewohnt ist. Sie ist sehr flach und auf den ersten Blick kaum der Hand angepasst. Aber auch hier muss ich sagen, dass dies nach 2 Tagen kein Problem mehr darstellt. Mittlerweile finde ich die Form der Maus sogar besser als die anderer. Mir gefällt aber vor allem, dass die Maus nicht so klein wie viele andere Mäuse ist, sondern sogar noch etwas größer als die Intelli Mouse Explorer und ein größeres Eigengewicht besitzt. Die Maus wird dadurch aber keineswegs schwerfällig, sondern durch die 3 Teflonfelder, auf denen die Maus aufliegt, kann man sie sehr leicht hin und her bewegen. Die Größe und Form der Maus ist aber sicherlich nicht jedermanns Sache.

Technik

Wie erreicht die Boomslang aber die größere Genauigkeit bei geringerer Handbewegung? Was sofort auffällt, ist, dass die Kugel an der Unterseite der Maus nicht in der Mitte, sondern im unteren Drittel näher zum Handballen liegt. Durch diesen kleinen Unterschied erreicht die Boomslang aber bereits ihr Ziel - weniger Handbewegung. Die Bewegung wird so vom Handballen direkt auf die Maus übertragen und nicht erst durch die Finger. Die größere Genauigkeit erreicht die Boomslang durch ihre höheren "dots per inch"-Werte (DPI). DPI gibt dabei an, wie viele Signale zum Chip weitergeleitet werden, wenn man die Maus um einen Inch bewegt. Die Boomslang läuft bei 2000 DPI. Im Vergleich dazu läuft die Intelli Mouse Explorer nur mit 1000 DPI und normale Mäuse oftmals nur mit 500 DPI oder weniger. Die Technik des Kugelapparates sieht von außen genauso aus wie bei jeder anderen Kugelmaus.

Razer Boomslang 2000
Razer Boomslang 2000

Das Geheimnis liegt also im Innern. Wenn man die Schutzklappe über der Kugel entfernt und die Kugel herausnimmt, sieht man sofort, dass die Kugel nicht wie bei vielen anderen Mäusen nur durch 2 kleine Plastikscheiben abgetastet wird. Die Kugel der Boomslang wird durch zwei fest eingearbeitet Metallstäbe abgetastet, die extrem leichtgängig sind.

Die neue Kärna Technology, die dabei im inneren der Maus zum Einsatz kommt, setzt die Verwendung von kleinen Prismen voraus, die das Licht bündeln. Durch diese Bündelung ist es möglich die Bewegungen im Vergleich zu früheren Verfahren noch genauer abzulesen. Wegen der Feinmechanik im inneren der Maus wollte ich sie lieber nicht öffnen, um sie damit nicht dauerhaft zu schädigen. Nach Angaben von Kärna kommt diese Technology auch beim Militär zum Einsatz und ist damit ausgereift.

Außerdem verarbeitet der Controller Chip im inneren der Boomslang 6 MIPS (millions of instructions per second), was den Vorteil hat, dass er auch wirklich alle Signale der Maus verarbeiten kann und keine Signale verloren gehen, nur weil der Controller Chip zu langsam für die Maus ist. Die meisten Controller Chips in anderen Mäusen verarbeiten nur 1,5 MIPS. Würde man einen Controller Chip, der nur 1,5 MIPS verarbeiten kann, in die Boomslang einsetzen, würde der Chip sie ausbremsen, da er die vielen Signale, die bei der Kärna-Technology an den Chip gesendet werden, nicht verarbeiten kann und sie wäre genauso ungenau wie andere Mäuse. Der Controller Chip muss demnach genau auf die DPI-Werte der Maus ausgelegt sein.

An der Unterseite der Boomslang 2000 sorgen kleine Erhöhungen neben der Kugel dafür, dass nicht zu viel Staub in die Mechanik geraten kann. Diese Staubbarriere ist von Razer patentiert worden.