MP3-Player im Test: Creative Jukebox Zen gegen Apple iPod

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Jan-Frederik Timm
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Bedienung

Kommen wir zu einem der wichtigsten Merkmale eines MP3-Players: Der Bedienung. Und leider liegt hier auch einer der ersten Kritikpunkte. Zugegeben, durch den vom Apple iPod verwöhnten Tester hatte es das Creative-Produkt nicht leicht. Aber letztendlich müssen sich zwei so extravagante und teure Produkte auf jeder Ebene vergleichen lassen.

Rufen wir uns kurzer Hand die Bedienung des iPod ins Gedächtnis. Auch wenn die Anordnung der Tasten auf der neuen Version des Players leicht verändert wurde, basiert das System damals wie heute auf einem Scrollrad (in der 5GB Version noch mechanisch, alle späteren Versionen mit Touchpad) und vier Tasten zuzüglich Hold-Button. Je nach Menüebene werden die vier Knöpfe mit den jeweils notwendigen Funktionen belegt. Ein dynamisches System, das Apple hervorragend gelungen ist. Kurz gesagt: Die Bedienung des iPods, das ist nicht nur die Meinung des Tester, ist so ziemlich die Beste Lösung, die ein Ingenieur und ein Designer sich hätten einfallen lassen können.

Egal in welcher Lebenslage sich der Player gerade befindet. Allein mit dem Daumen sind alle Funktionen stets sicher und zielstrebig anzusteuern - selbst beim Joggen oder auf dem Fahrrad. Aufgrund der geringen Ausmaße besteht zu keinem Zeitpunkt die Gefahr, das teuere Stück aus der Hand zu verlieren und mehr als eine Hand braucht man einfach nicht. Eine weitere Funktion der Firmware erweist sich gerade im schon recht vollgeladenen Zustand als äußerst nützlich. Scrollt man durch eine lange Liste an Alben oder Titeln, erfährt die Geschwindigkeit, mit der durch die Titel gesprungen wird, nach wenigen Millisekunden eine enorme Beschleunigung. So ist es kein Problem, binnen zwei Sekunden durch gut 1000 Titel zu springen. Nichtsdestotrotz fällt es leicht, mitten in der rasanten Fahrt an einem vorher festgelegten Punkt anzuhalten. Nur selten springt man über den gewünschten Titel hinweg.

Und, wie hätte es auch anders sein können, gegen den iPod sieht die Jukebox Zen auf diesem Gebiet leider nicht äußerst gut aus. Wem auch immer man den Player in die Hand gegeben hat - die Meinung war einhellig: Die Bedienung ist bei weitem nicht optimal gelöst. Zu einem Teil kann dies sicherlich auf die etwas größeren Ausmaße des Zen geschoben werden. Der Tester - nicht mit den größten Händen beglückt - kann den Player zwar ohne Problem in der Hand halten, geht es jedoch an die Bedienung der einzelnen Buttons, sollte zur Sicherheit doch eine zweite Hand zur Hilfe heran gezogen werden. Die Tatsache, dass praktisch alle Knöpfe leicht in das Gehäuse eingelassen sind, ist diesem Umstand nicht gerade dienlich und da eine Hold-Taste seit jeher zum Standard gehört, wäre dies sicherlich auch nicht unbedingt notwendig gewesen. Doch so muss insbesondere der Power-On Knopf mit der Fingerkuppe gedrückt werden und das gerät mit nur einer Hand zu einem wahrlich krampfhaften Erlebnis. Apropos Hold-Taste. Sie gehört zwar zum guten Ton, ihre Ausprägung kann jedoch variieren. Beim iPod sitzt sie - für den Zeigefinger jederzeit gut erreichbar - an der Stirn des Players. Bei der Jukebox hat man diese Funktion "in Software" gelöst. Betätigt man die soeben als kompliziert beschrieben Power-On Taste für einen kurzen Moment, erscheint im Menü die Frage, ob man die Tastensperre aktivieren möchte. Hier muss nun per Scrollrad bejahend geantwortet werden. Auch wenn Creative hier eine weitere Taste vom Player fernhalten wollte, kann uns diese Funktion nicht überzeugen, was - hier folgt eine klassische Überleitung - zu einem Teil auch am etwas schwammigen Scrollrad liegt.

Wie beim iPod erfolgt die Navigation durch die einzelnen Menüs mittels Scrollrad und dieses ist für den Daumen angenehm positioniert. Der Sitz stimmt, die Bedienung leider nicht zu 100%. Das Rad erschien dem Tester und weiteren Versuchsprobanden oftmals als etwas schwammig und da man mit einem beherzten Druck auf das Rad eine Menüebene weiter kommt, sollte man das kleine Rädchen schon genau treffen. Aber - zugegeben - mit etwas Übung ist dieser Umstand schnell aus der Welt geschaffen. Insgesamt bleibt jedoch unser Fazit: Die Jukebox Zen hat zu viele und teilweise umständlich zu erreichende Tasten.