Neue Supercomputer in China und co.

Thomas Hübner
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Im demnächst erscheinenden Supercomputer-Ranking wird ein Computer aus China weit vorne erscheinen. Laut einem Bericht des Branchendienstes Cnet hat der Rechner mit dem Namen Dawning 4000A alle Chancen, unter die Top 15 der weltweiten Supercomputer vorzustoßen.

Dawning 4000A, ein Produkt des Unternehmens Dawning Information Industry, soll auf eine Rechenleistung von zehn Teraflops kommen. Er verfügt über 2.000 Opteron-Prozessoren von AMD und wird im Auftrag von chinesischen Forschungs-Einrichtungen hergestellt. Die neue Generation von Supercomputern setzt nicht mehr so sehr auf hochentwickelte Technologie, sondern kann mit weit verbreiteter Technologie gebaut werden.

Die Kombination aus Linux-Systemen und Highspeed-Netzwerken in einem High-Performance-Cluster hat schon die Top-500-Supercomputerliste des vergangenen Jahres durcheinander gewirbelt. Bestes Beispiel dafür ist das von Studenten aufgebaute Apple PowerMac G5 Cluster, das sich derzeit mit 10,3 Teraflops auf Platz drei der Top-List wieder findet. Im neuen Ranking, das am 22. Juni veröffentlicht wird, dürfte neben dem chinesischen Dawning 4000A auch ein kalifornisches System namens Thunder, entwickelt vom Lawrence Livermore National Laboratory, ganz vorne zu finden sein.

Die Thunder-Entwickler haben die Rechenleistung ihres Systems mit 19,9 Teraflops angegeben. Ein anderes Cluster-System, eingesetzt beim Los Alamos National Laboratory, soll ebenfalls die 10-Teraflops-Marke überschreiten. Auf ein traditionelleres Design setzt der Supercomputer-Hersteller Cray, der mit einem für das Oak Ridge National Laboratory entwickelten System auf 50 Teraflops kommen soll. Dies wird freilich alles in den Schatten gestellt, wenn der IBM-Rechner Blue Gene/L (siehe auch) hält, was seine Entwickler versprechen. Dieser wird mit einer Peak-Leistung von 360 Teraflops aufwarten können und damit wohl endgültig NEC's Earth Simulator, der das Ranking seit zwei Jahren anführt, vom Thron stoßen.