Pentium 4 Extreme Edition 3,46 GHz im Test: Intel 925XE und 1066 MHz FSB

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Thomas Hübner (+1)
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Fazit

Lohnt es sich nun nach der Verpackung des Pentium 4 Extreme Edition mit 3,46 GHz und einem effektiv 1066 MHz schnellen Frontside-Bus Ausschau zu halten? Mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 999 US-Dollar gehört diese Extreme Edition zur teuersten Hardware, die derzeit im Desktop-Segment erworben werden kann. Der erste Platz der Preis-Highscore-Liste ist dabei gleich dreifach von Intel besetzt. Auch die Extreme Editions mit 3,40 GHz für den Sockel 775 und Sockel 478 sollen für dieses Sümmchen den Besitzer wechseln. Platz zwei belegt die 3,20-GHz-Extreme Edition gefolgt vom Athlon 64 FX-55 mit einem Großhandelspreis von 827 US-Dollar, der laut unseren Messungen die Leistungsspitze bildet und darüber hinaus mit AMD64 eine 64-bit-Erweiterung vorweisen kann.

Herstellerpreise, Stand 31. Oktober 2004
Intel Pentium 4
(Sockel 775)
AMD Athlon 64
Prozessortakt Preis Modelnummer Preis
3.46EE GHz $999 FX-55 $827
3.40EE GHz $999 4000+ $729
560, 3.60 GHz $417 3800+ $643
550, 3.40 GHz $278 3700+ $470
540, 3.20 GHz $218 3500+ $288
530, 3.00 GHz $178 3400+ $238
520, 2.80 GHz $163 3200+ $208
3000+ $163
2800+ $144

Doch ob Extreme Edition oder FX - 800 US-Dollar und mehr (670+ Euro) sind rational betrachtet zu teuer für einen Prozessor und dies wird umso deutlicher, wenn man die Preis-/Leistungs-Berechnung zu Rate zieht - denn die „normalen“ Pentium 4- und Athlon 64-Prozessoren bieten beinahe dieselbe Leistung zu einem Bruchteil des Preises. Doch wer denke, der hohe Preis degradiere diese Luxus-Prozessoren zum Ladenhüter, irrt. Wie uns Intel auf Anfrage (allerdings ohne Nennung konkreter Zahlen) mitteilte, sind „eine ganze Menge“ dieser CPUs über die Ladentheke gegangen. Kein Vergleich zu den Mainstream-Modellen, aber immerhin.

Pentium 4 Extreme Edition 3,40 GHz Verpackung (Sockel 478)
Pentium 4 Extreme Edition 3,40 GHz Verpackung (Sockel 478)

Wer dennoch nicht auf das letzte Quäntchen Leistung verzichten will, sich zum Kauf einer Extreme Edition durchgerungen hat und bis zur Vorstellung des 3,73 GHz schnellen Modells (Gerüchte sprechen von einem neuen Prozessorkern und neuen Features) Anfang nicht mehr warten möchte, der sollte jetzt - sollte der Kauf eines Mainboards unumgänglich sein - zum 3,46 GHz schnellen Modell greifen, unterscheiden sich die schnellsten Extreme Editions im Preis doch nicht. Für den gleichen Preis erhält man so eine im Schnitt gut drei Prozent schnellere CPU und beim Einsatz von Speicher mit niedrigeren Zugriffszeiten lässt sich ein weiteres Prozentchen gewinnen.

Insgesamt ist die neue Extreme Edition in unseren Tests zwei Prozent schneller als der 3,6 GHz schnelle Pentium 4 560. Dieser wird aufgrund des eingesetzten „Prescott“-Kerns zwar deutlich wärmer und verbraucht mehr Energie, kann dafür aber mit SSE3 aufwarten. Die fehlenden SSE3-Befehle mögen zwar kein Gewichtiges Argument gegen die Extreme Edition sein - mangelt es doch an ansprechenden Anwendungen. Mit einem Einkaufspreis von 417 US-Dollar ist der P4 560 jedoch halb so teuer. Der Pentium 4 570 mit 3,8 GHz, der noch diesem Monat erscheinen soll, dürfte mit einem Preis von 637 US-Dollar auch in Sachen Leistung vor der schnellsten Extreme Edition liegen. Mit der Unterstützung für Microsofts Data Execution Prevention-(DEP-)Funktion von Windows XP SP2 bringt er ein weiteres, schlagkräftiges Argument gegen die Extreme Edition mit.

Insgesamt liegt die Stärke der Intel Pentium 4-CPUs im Office-Bereich, beim Encoding und Packen. AMD hingegen ist in Spielen beinahe uneinholbar in Führung gegangen. Die gebotenen Features und die Leistungsaufnahme sprechen ebenfalls für AMD. Beim Preis - der einstigen Stärke AMDs - muss indes weiterhin differenziert werden. Und so kommt auch dieser Artikel zu dem Schluss, dass man sich beim Prozessorkauf von den eigenen Präferenzen sollte leiten lassen.

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