Fünf VGA-Kühler im Vergleich: Zalman kühlt die GPU am leistesten

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Martin Eckardt
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AC VGA-Silencer NV5 Rev. 2

Die Lieferung erfolgt in einer übersichtlichen Blisterverpackung:

  • NV Silencer 5 Rev. 2
  • Arctic-Cooling WLP auf Silberoxidbasis
  • Zwei Slotblenden u. Montagematerial
  • Anleitung, bebildert in englischer und deutscher Sprache
  • AC-Gehäusesticker
AC VGA Silencer NV5
AC VGA Silencer NV5

Merkmale

  • Maße: 218,5 (Länge) x 100 (Breite) x 31 (Höhe) mm
  • Material: Kupfer, Aluminium, Kunststoff; Gewicht: 428 g
  • Eingebetteter 72 mm Lüfter, Keramiklager
  • Drehzahl: max. 2000 rpm
  • Geräuschentwicklung: 0,9 Sone
  • Garantie: Sechs Jahre
  • DHES - Direct Heat Exhaust System
  • Kompatibilität: GeForce 6800 GT / Ultra (AGP/PCIe)
  • Produkthomepage

Arctic-Cooling setzt bei seinen VGA-Coolern auf ein optimal auf die diversen Referenz-Platinen abgestimmtes Konzept und verzichtet auf ein multifunktional montierbares Kühlsystem, nachdem man mit den ersten drei Revisionen der VGA-Silencer-Serie dabei auf sehr große Kompatibilitätsprobleme in Verbindung mit unzufriedenen Kunden gestoßen ist. Nun stehen dem geneigten Silent-Liebhaber nicht weniger als elf verschiedene Silencer-Ausführungen für ATi- und nVidia-Beschleuniger zur Wahl, deren jeweiliger Einsatzort dank vorbildlicher Homepage-Dokumentation problemlos ermittelt werden kann:

Kompatibilitätsliste nVidia
Kompatibilitätsliste nVidia
Kompatibilitätsliste ATI
Kompatibilitätsliste ATI

Dabei gilt allerdings penibel darauf zu achten, dass die entsprechend auszustattende Grafikkarte auch dem jeweiligen Referenzlayout des Chipherstellers entspricht. Schon geringe Abweichungen in der Bauteil- oder Kühleranordnung können das komplexe Silencer-Konzept ins Wanken bringen. Weitere Informationen zur Kompatibilität der jeweiligen Modelle finden sich in ausführlicher Form auf der Schweizer Homepage - leider aber ohne gepflegte Liste bekannter Problemfälle.

Blickpunkt Kühler

Der Aufbau des aktuellen VGA-Silencers, wir haben uns stellvertretend für den NV5, welcher für die GeForce 6800 GT und Ultra Varianten konzipiert wurde, entschieden, weicht stark vom herkömmlichen Design eines Chipsatzkühlers ab. Das Stichwort lautet „Direct Heat Exhaust System“, denn die erwärmte Luft wird nicht nur im Gehäuse verwirbelt, sondern mit Hilfe eines Kunststoffkanals durch die Öffnungen des zweiten Slotblechs direkt nach außen geleitet - das senkt die Gehäuseerwärmung und erfreut auch die anderen Komponenten auf längere Sicht.

AC VGA Silencer NV5

Die Wärmeaufnahme wird über eine großflächige, ca. 3,5 mm mächtige Kupferbodenplatte realisiert, deren Verlauf neben den eigentlichen Grafikchip auch die acht BGA-Speichergehäuse der Platine passgenau bedeckt. Letztere erfahren den direkten Kontakt über entsprechend angeordnete, minimalklebende Weichgummiwärmeleiter zum Höhenausgleich und zur effizienteren Wärmeübertragung. Prinzipiell gehört der mittlerweile übliche GDDR3 allerdings eher zu den genügsameren Wärmeabgebern, sodass eine Zusatzkühlung nicht unbedingt von Nöten ist - anders als der auf älteren Beschleunigern anzutreffende DDR2, welcher sich sehr hitzköpfig und anfällig gegen thermische Beschädigungen zeigt. Zum Wärmeaustausch stehen 35 aufgelötete Aluminiumlamellen stramm im Wind des seitlich einblasenden 72-mm-Ventilators. Dieser erinnert mit seinem kreiskegelförmigen Rotordesign und den lang gezogenen Schwungblättern stark an die bekannten Verax-Formate, welche aufgrund ihres „sanften“ Umgangs mit der Luft niedrigere Geräuschemissionen bei gleicher Drehzahl aufweisen als ihre herkömmlichen axialen Kollegen.

AC VGA Silencer NV5

Die Verarbeitung ist insgesamt sehr ordentlich gelungen, auch wenn nicht zu den hochwertigsten Materialien gegriffen wurde - betrachtet man sich allerdings den popularitätssteigernden Preis von deutlich unter 20 Euro, so kann man der Silencer-Reihe schon ein Schnäppchen-Prädikat ausstellen.

Montage

AC VGA Silencer NV5

Hat man sich das passende Modell aus der Arcitic-Cooling Palette anhand der obigen Tabellen herausgepickt, stellt das Anbringen des neues Arbeitsgerätes nur noch ein kleineres Übel dar. Die in die Bodenplatte des Kühlers eingelassenen Bolzen korrespondieren tadellos mit den spezifischen Bohrungen der Grafikplatine. Einfach die Schutzfolie der RAM-Kühlflächen abziehen, die GPU hauchdünn mit Wärmeleitpaste benetzen und den Silencer aufsetzen. Rückseitig das gut isolierte Druckkreuz festschrauben und die vorbildlich ummantelte 2-Pin-Stromversorgung des Lüfters, welche allerdings das Geschwindigkeitsregulieren etwas erschwert und ohne Drehzahlsignal ausgestattet ist, mit dem entsprechenden Platinenanschluss verbinden - fertig. Einer erklärenden Anleitung bedarf es diesem Prozedere eigentlich nicht, dennoch liegt natürlich eine bebilderte Version in deutscher Sprache bei.

AC VGA Silencer NV5
AC VGA Silencer NV5

Um dem „Direct Heat Exhaust System“ optimale Arbeitsbedingungen zu gewähren, muss das zweite Slotblech entweder frei gelassen, oder gegen das mitgelieferte Pendant ausgetauscht werden. Aufgrund der enorm ausladenden Größe des Kühlkörpers kommt es bei AGP/PCIe-Ports mit Einklicksicherung zu argen Problemen beim Versuch, den Hebel bei der Grafikkartendemontage wieder zu lösen. Auch macht der Schweizer in ungünstigen Fällen gleich zwei PCI-Steckplätzen den Gar aus; bei der Verwendung langer, großer Zusatzkarten, beispielsweise einer Soundkarte à la Creative Audigy, schleift der Lüfter leicht am PCB - das darf natürlich nicht sein.

25 Jahre ComputerBase!
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