Kühler für Grafikkarten im Test: Alle jagen Zalmanns VF-900

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Martin Eckardt
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NorthQ 3850 Cu & 3860 Alu

Lieferumfang

  • NQ 3850 oder NQ 3860 VGA-Cooler
  • 8 Mini-Alu-Passivspeicherblöcke
  • Spannungsadapter: 4Pin auf 3Pin (je 2x 12 Volt und 5 Volt)
  • 3Pin-Mini-Lüftersteuerung (ca. 5 bis 11,5 Volt)
  • Montagematerial inkl. Silikonleitpaste
  • Anleitung in Englisch (Schemazeichnungen)
Lieferumfang NQ 3850 Cu
Lieferumfang NQ 3850 Cu

Technischer Überblick

  • Maße maximal: 120 x 95 x 25 mm (Breite x Länge x Höhe)
  • Gewicht: 250 Gramm (Cu-Version), 190 Gramm (Aluminium-Version)
  • Lüfter: Eingebetteter 70-mm-Fan, Crystal-Clear, 0,18 A
  • Drehzahlen: Maximal 3200 rpm
  • Kabellänge: ca. 35 mm, 3-Pin-Anschluss

Grundsätzlich sind die NorthQ-Boliden analog zu den Zalman-Pendants auf allen Grafikkarten einsetzbar, deren Mounting-Hole-Lochabstand 55 mm (typischerweise ATI) oder 76 bis 78 mm (typischerweise nVidia) beträgt. Darunter fallen alle aktuellen Modelle von ATI ab der Radeon 9xxx-Serie sowie alle Kalifornischen Exemplare ab der Geforce 4. Bauartbedingte Inkompatibilitäten sind trotz häufig verwendeter Referenzdesigns aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Beschleuniger allerdings dennoch nicht gänzlich auszuschließen. NorthQ offeriert hierfür leider keine entsprechend gepflegten Listen - im Zweifelsfall könnte aber ein Blick auf das von Zalman bereitgestellte Inkompatibilitätsverzeichnis helfen, wobei wir aufgrund des im Detail doch leicht abweichenden Kühlerdesigns geringfügig mehr Problemfälle mit den NorthQ-Produkten erwarten, aber dazu später mehr.

Kühler im Detail

Beide Kühler, NQ 3850 und NQ3860, unterscheiden sich lediglich in den verwendeten Materialien. Das grundlegende Fächerdesign, bei dem die einzelnen Metallfinnen zentral zusammengepresst und später aufgebogen wurden, ist beiden ebenso eigen, wie die gute Qualität, die allerdings im Finish nicht ganz der Güteklasse eines Zalman-Kühlers entspricht. Dies wird speziell bei den Lamellenkanten deutlich, die beim Überstreifen etwas schärfer anmuten - allerdings im absolut unkritischen Bereich.

NorthQ 3860 Al & 3850 Cu
NorthQ 3860 Al & 3850 Cu
NorthQ 3850 Cu
NorthQ 3850 Cu
NorthQ 3860 Al
NorthQ 3860 Al

Beim Lüfter setzt NorthQ im Gegensatz zum 80-mm-Modell des koreanischen Design-Paten nur auf einen rahmenlosen, nicht-LED-beleuchteten 70-mm-Rotor. Durch diese Platzersparnis kann er zentral in den Lamellenverlauf eingebettet werden, woraus sich unserer Meinung ein harmonischeres Erscheinungsbild als beim VF-700 ergibt. Zudem wird dadurch ermöglicht, die Formgebung der insgesamt 56 Lamellen etwas großzügiger zu gestalten und mehr Kühloberfläche zu gewinnen.

Einen absoluten Bock haben die Ingenieure allerdings bei der Nachaußenführung des Lüfterstromkabels geschossen. Während beim Zalman VF-700 über eine nach oben geschlossene Kunststoffführung verhindert wird, dass sich die Einzelstränge leicht verschieben und schlimmstenfalls mit den Rotorblättern kollidieren, kommt bei den NorthQ-Kühlern lediglich eine nach oben hin geöffnete Schiene zum Einsatz. Das Resultat: Bei beiden von uns getesteten Kühlern schleifte der Lüfter im Betrieb an den Kabelsträngen. Ohne Modifikationen an der Kabelführung war uns eine problemlose Verwendung der dänischen VGA-Kühler also nicht möglich. Uns ist unerklärlich, dass dieser signifikante Designfehler bei den herstellerinternen Testläufen nicht erkannt wurde. Nachbesserung ist daher Pflicht!

NorthQ 3850 Cu
NorthQ 3850 Cu
NorthQ 3850 Cu ohne Lüfter
NorthQ 3850 Cu ohne Lüfter
Konstruktionsbock: Probleme bei der Kabelführung
Konstruktionsbock: Probleme bei der Kabelführung

Im Vergleich zum Zalman sind die NorthQ-Kühler zwar etwas kleiner und flacher, setzen allerdings speziell im Außenbereich auf einen vollkommen anderen Lamellenschwung, der geringere Aussparungen für eventuelle, hochbauende elektronische Bauteile oder RAM-Kühler auf der Grafikplatine lässt, was unter Umständen zu mehr Kollisionen als beim VF-700 führen kann.

Bei den Dreingaben erfreuen uns die NorthQ-Boliden derweil mit einer hohen Ausstattungsvielfalt. Für die BGA-Speicher liefert der Hersteller acht kleine, mit einer Klebefolie ausgestattete Aluminiumblöcke mit und beugt damit der Überhitzung der hochgetakteten Texturspeicher aktueller 3D-Beschleuniger vor. Da deren Speicherbestückung zumeist nur noch auf der Platinenvorderseite erfolgt, unterstützt der vom Chiplüfter erzeugte Luftstrom die Wärmeabfuhr auch von den RAM-Kühlern.

NQ 3850 Cu vs. Zalman VF-700
NQ 3850 Cu vs. Zalman VF-700
NQ 3850 Cu vs. Zalman VF-700
NQ 3850 Cu vs. Zalman VF-700
NQ Zubehör: Steuerung, Adapter, RAM-Heatsinks
NQ Zubehör: Steuerung, Adapter, RAM-Heatsinks

Der lärmgeplagte Anwender erhält zudem die Möglichkeit, entweder über einen 4Pin auf 3Pin Adapter, der jeweils in zwei 12-Volt und zwei 5-Volt Ausgängen mündet, oder über eine kleine Drehpotisteuerung im Stile einer Zalman Fanmate, das Geräuschniveau der NQ-Cooler zu variieren. Überrascht hat uns allerdings der Sachverhalt, dass der Lüfter des Cu-Modells einen deutlich größeren Lärm verursachte, als jener der Aluminium-Variante, obwohl beide Lüfter im Grunde identische Leistungswerte aufweisen sollten. Zwar herrscht im Rahmen der Toleranzmaßgaben eine gewisse Drehzahldifferenz zwischen beiden Exemplaren, diese allein sollte allerdings nur nebenverantwortlich sein. Unter Umständen existieren auch qualitative Unterschiede.

Montage

Zur Installation des NQ 3850 und des NQ 3860 müssen im Grunde keine großen Worte verloren werden. Es sollte einzig vorher getestet werden, ob sich die gewünschte Anordnung der Speicher-Passivkühler realisieren lässt oder ob eventuell Kollisionen mit dem Chipkühler entstehen. In unserem Fall der GeForce 6800GT wurde es schon sehr eng und zwei der acht RAM-Kühler konnten nur noch längs aufgeklebt werden.

NorthQ 3860 Al & 3850 Cu

Ansonsten ist es anhand der mitgelieferten Schemaanleitung schnell vollbracht, das Arretierungssystem bestehend aus kleinen Bolzen, Schrauben und Isolierringen ordnungsgemäß anzubringen und den Kühler sicher auf der GPU zu fixieren.