Thermalright Ultra-90 im Test: Des Herstellers erster aktiver Tower-Luftkühler

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Martin Eckardt
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Kühler im Detail

Mit knapp über 500 Gramm inklusive Lüftergewicht wiegt der komplette Ultra-90 Aufbau deutlich weniger, als das Gros seiner Kontrahenten. Diesen Bonus erreicht der Hybrid-Spross mit dem mittlerweile etablierten Material-Mix aus massivem Kupferboden und Aluminiumlamellen vorrangig durch den knapp 50 mm schmalen Lamellenkühlkörper, dessen 40 aufgesteckte Kühleinheiten zusammen lediglich eine effektive Kühloberfläche von etwa 1800 cm² ergeben. Zum Vergleich: Der kürzlich getestete Zalman CNPS 9700 erreicht eine Lamellenoberfläche von beachtlichen 5500 cm².

Leichtgewichtiger Hybrid-Aufbau im Nickelgewand
Leichtgewichtiger Hybrid-Aufbau im Nickelgewand
Angewinkelte Lamellenkanten zur Luftführung
Angewinkelte Lamellenkanten zur Luftführung
Kupferkühlcore mit dreifach-Heatpipe
Kupferkühlcore mit dreifach-Heatpipe

Dass es sich um einen Thermalright-Kühler handelt, merkt man nicht erst an der Aufschrift der obersten Lamelle. Der insgesamt sehr robuste Gesamtaufbau mit seinen vergleichsweise dick geschnittenen, leicht geschwungenen Lamellen weiß mit seiner qualitativen Güte an jeder Stelle zu glänzen. Einziger Wermutstropfen: Die vernickelte Optik ist äußerst anfällig für unschöne Fettfingerabdrücke.

Superschmaler Lamellenkorpus
Superschmaler Lamellenkorpus
Lüfterfixierung per Drahtbügel
Lüfterfixierung per Drahtbügel
TR Ultra im 92-mm-Layout, trotzdem 147 mm Bauhöhe
TR Ultra im 92-mm-Layout, trotzdem 147 mm Bauhöhe

Die Fixierung des separat zu erwerbenden Lüfters ist wie eh und je über die beliebte Drahtbügelhalterung schraubenlos gelöst. Das bei unserem Sockel-775-Modell eingefasste Haltekreuz für die Sockelmontage ist aufgrund der engstehenden Heatpipes leider nicht entfernbar.

Montagebesonderheiten

Entgegen dem allgemeinen Trend der letzten Jahre ist der Thermalright Ultra-90 nicht plattformübergreifend einsetzbar. Daher muss sich der willige Käufer vor dem Erwerb entscheiden, ob er zur AMD-kompatiblen K8-Version oder zur Sockel-775-Ausführung zu greifen hat. Beide Versionen sind preislich identisch und verfügen je über die zum Teil bereits im Bericht des Thermalright SI-128 vorgestellten, spezifischen Sockelklammern. Diese Festlegung auf eine Plattform ist natürlich hinderlich für zukünftige Aufrüstvorhaben.

Montage per Push-Pin-System
Montage per Push-Pin-System
Super einfache Installation Dank ausreichend Platz
Super einfache Installation Dank ausreichend Platz
Lüfter blasend zur Rückwand montiert mit besten Ergebnissen
Lüfter blasend zur Rückwand montiert mit besten Ergebnissen

Bei dem von uns getesteten Sockel-775-Modell des Ultra-90 baut Thermalright auf die bekannte 4-Punkt-Push-Pin-Halteklammer. Trotz Intels vollkommen fehltkonstruiertem und zurecht vielkritisiertem Spreizstift-Montagesystem ist das Anbringen des doch recht kompakten Kühlers erfreulich einfach zu bewerkstelligen. Da der Lüfter beim kleinen Thermalright-Spross erst nach der Installation des Kühlers angebracht wird, sind alle vier Push-Pins ob des schmalen Lamellenaufbaus sehr gut zugänglich und lassen demnach auch die Montage bei eingebautem Mainboard bequem zu. Des weiteren ist der aufzubringende Anpressdruck erheblich geringer, als beispielsweise beim SI-128.

AMD-Besitzer der 939er Generation haben es ähnlich einfach. Die beim Ultra-90 K8 beiliegende 6-Punkt-Klammer lässt sich ebenfalls kinderleicht bei eingebautem Mainboard fixieren. AM2'ler müssen unterdessen noch etwas basteln: Hierzu bietet Thermalright mit dem „AM2 Retention Modul Rev.B“ bzw. mit dem „AM2 Bolt-Thru Kit“ entsprechende Optionen, um den Ultra-90 montieren zu können. Der aufzubringende Mehrpreis schränkt die Attraktivität dieses Angebots allerdings erheblich ein.

Damit sich das Gehäuse bei der Verwendung des Ultra-90 problemlos schließen lässt, sollte der Abstand zwischen Mainboardoberfläche und Gehäuseseitenwand mindestens 155 mm betragen.