Speicherpreise fallen wieder – 2 GB für 56 Euro

Volker Rißka
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Entgegen aller Erwartungen der Firmen, Experten und Analysten haben die Preise für Arbeitsspeicher an der Speicherbörse von DRAMeXchange in Asien in den ersten zehn Tagen des September um knapp zehn Prozent nachgegeben. Auch in Deutschland sind die Preise wieder, teils drastisch, gefallen.

Gegenüber dem August konnten vor allem das Gigabyte-Kit beziehungsweise Speichermodule mit 1.024 MB deutlich im Preis gesenkt werden. Mussten vor gut vier Wochen noch 33 Euro für 1.024 MB DDR2-667 auf den Tisch gelegt werden, sind es aktuell nur noch 27 Euro – fast 20 Prozent weniger. Entsprechend ist natürlich das 512-MB-Modul günstiger geworden, auch wenn die Preissenkung von 16 auf knapp unter 15 Euro nur minimal ausfällt. Bereits ab 56,50 Euro erhält der geneigte Kunde am heutigen Tage ein Speicherkit mit 2 GB RAM

Seit langer Zeit ist damit erstmals ein Gigabyte-Modul im Verhältnis Preis/Megabyte günstiger als die Speicherriegel mit der halben Kapazität. Mit diesen Preise sind erstmals wieder die Regionen von Ende Mai/Anfang Juni in greifbare Nähe gerückt, welche die günstigsten Speicherpreise im bisher laufenden Jahr geboten haben. Damals war ein Modul mit 512 MB für gut 12 Euro zu bekommen, während 1-GB-Module für 26 Euro über den Ladentisch gingen. Der Preis von 56 Euro für das 2-GB-Kit ist derzeit schon auf genau dem gleichen Stand wie vor etwas über drei Monaten.

Eine wirkliche Erklärung gibt es in Asien derzeit nicht. Während alle Experten davon ausgegangen sind, dass zum Septemberbeginn bereits alle Unternehmen ihre Lager für das Weihnachtsgeschäft auffüllen werden und somit die Preise deutlich anziehen, ist ein Zustand eingetreten, den keiner so recht erwartet hatte. Die Experten gehen aber jetzt davon aus, dass es sich um ein kleines Tief vor dem großen Sturm handle. Demzufolge warten einige OEM-Hersteller derzeit noch ab, die notwendigen Einkäufe für das Weihnachtsgeschäft zu tätigen, weshalb die Speicherhersteller auf vollen Lagern sitzen, was zu der neuerlichen Preissenkung geführt habe. Spätestens zum Oktober sei den Analysten von DRAMeXchange zufolge dann aber mit stabilen beziehungsweise anziehenden Preisen zu rechnen. Aber das wäre nicht die erste Vorhersage dieser Natur in diesem Jahr.