Blu-ray-Brenner fallen unter 200 Euro

Volker Rißka
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Nach dem Ende des Formatstreits zu Gunsten von Blu-ray kommt auch der Markt für die Brenner langsam in Fahrt. Während die ersten Blu-ray-Lese-Laufwerke bereits in Komplettsysteme und Notebooks integriert werden, scheiterten die Blu-ray-Brenner bisher am hohen Preis. Das könnte sich nun ändern.

Beim Preisvergleichsdienst Geizhals.at sind die ersten Blu-ray-Brenner aktuell ab 198 Euro aufwärts gelistet. Dabei handelt es sich aber nicht um die langsamsten Modelle, sondern um die bisher schnellsten Varianten aus dem Hause LG. Mit ihrer Geschwindigkeit liegen sie aktuell mit sechsfachem Tempo bei beeindruckenden 27 MB/s bzw. 216 MBit/s.

Jene beeindruckende Transferrate stellt aber auch die identischen externen Lösungen dieser Laufwerke, die über USB 2.0 angeschlossen sind, bald vor einige Probleme. Da bei der sechsfachen Geschwindigkeit sicherlich nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist und 8-faches Tempo bereits einer Datenübertragungsrate von 36 MB/s entspräche, wird der USB-2.0-Anschluss auch hier bald an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit geführt. Zwar kann USB 2.0 theoretisch 480 MBit/s leisten – jedoch sind bei den meisten Tests runde 35 MB/s die Grenze des Machbaren. Die Lösung für schnellere externe Laufwerke kann aktuell deshalb nur FireWire 800 sein – ein eher exotischer Anschluss, der sehr selten gefunden werden kann. Wirklich Abhilfe schaffen da erst die Nachfolger der Standards: USB 3.0, das fast eine 10-fache Performance bieten könnte, aber auch FireWire 3200, das eine 8-fache Steigerung gegenüber heutigen FireWire-400-Ports erlauben würde. Ein Datum für die Einführung der neuen Standards steht jedoch noch nicht fest.

Bis zum Weihnachtsgeschäft ab September/Oktober 2008 könnten sich die Blu-ray-Brenner langsam in Regionen um 100 Euro bewegen. Eine Erweiterung der Produktpalette mit schnelleren Modellen sowie eine größere Vielfalt auf dem bisher noch relativ überschaubaren Markt sollte dafür Sorge tragen. Mit dem Erscheinen schnellerer Brenner werden natürlich auch die passenden Speichermedien nachziehen, die aktuell bei 2-fachem Tempo stecken geblieben sind – Ausnahmen mit 4-fachem Tempo bestätigen natürlich die Regel. Dies heißt jedoch nicht, dass Medien auch, zumindest teilweise, schneller Beschrieben werden können, wenn man den Meldungen im Internet vertraut. Demnach eignen sich die zu den günstigsten Varianten gehörenden Blu-ray-Medien von Verbatim, trotz ihrer Spezifikation für 2-faches Tempo, auch für sechsfache Geschwindigkeit. Eine Schattenseite gibt es jedoch: Bei einem Preis von acht Euro pro Medium ist ein missglückter Schreibvorgang nicht gerade der günstigste Feldversuch.