Kein chinesischer Investor für Qimonda

Andreas Frischholz
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Für den in Dresden ansässigen Chipproduzenten Qimonda sieht es derzeit düster aus, nachdem das Unternehmen Ende Januar Insolvenz anmelden mussten. Nach einem Bericht der Sächsischen Zeitung sind die Verhandlungen mit einem chinesischen Investor in großen Teilen gescheitert.

Der Gouverneur der in Frage kommenden chinesischen Provinz Shangdong teilte Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) mit, dass die Provinz derzeit kein Interesse an einer vollständigen Übernahme des angeschlagenen Chipherstellers habe. Damit sind die Chancen für eine Rettung deutlich gesunken, nachdem sich der von Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) ins Gespräch gebrachte russische Investor nicht gemeldet habe.

Als Grund für die Absage nannten die Chinesen die Weltwirtschaftskrise und die damit einhergehend stark sinkende Nachfrage nach Mikroelektronik. Eine Kooperation wurde allerdings nicht völlig ausgeschlossen, im technologischen Teilbereichen sei diese vorstellbar, was Wirtschaftsminister Jurk als Hoffnungsfunken wertet.

Seit dem Insolvenzantrag befinden sich 2.450 Mitarbeiter in einer Auffanggesellschaft, während eine Rumpfmannschaft von 300 Mitarbeitern die Anlagen in Dresden wartet. Spätestens im Sommer müsste allerdings ein Investor gefunden werden, da ansonsten der Insolvenzverwalter mit dem Verkauf von Patenten und Unternehmensteilen beginnen muss.