Günstige Smartphones im Test: HTC Smart gegen LG GS500

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Sasan Abdi
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Multimedia & Office

Auch bei den verbauten Kameras geben sich die Testkandidaten nicht viel. So kommen in beiden Fällen drei Megapixel und kein Autofokus zum Einsatz, wobei HTC dem Smart zudem einen LED-Blitz spendiert. Die Einstellungsmöglichkeiten halten sich in beiden Fällen in Grenzen, reichen mit Optionen wie „Helligkeit“, „Farbeffekte“ und „Weißabgleich“ aber völlig aus, um das Herz eines durchschnittlichen Nutzers zu erfreuen.

Weniger erfreulich fällt allerdings die Fotoqualität aus. Während beide Geräte insbesondere zu den Fotorändern hin mit einigen Unschärfen zu kämpfen haben, schockt das Smart selbst bei guten Ausleuchtungsverhältnissen zudem mit einer fragwürdigen Farbgebung, die häufig in ein grelles gelb-grün abdriftet (siehe Hover-Bildvergleich unten).

Für den Fotobereich gilt also, dass mit keinem der Testkandidaten wirklich viel angefangen werden kann, was in dem Preissegment aber auch in Ordnung geht. Im Zweifel hat aber das GS500 die Nase ein wenig vorne.

Bildvergleich: Fotoqualität: GS500 vs. Smart

Ähnlich problematisch gestaltet sich auch das Surfen auf den Testkandidaten, denn in beiden Fällen hat man mit den Unzulänglichkeiten von mäßig gelungenen Webbrowsern zu kämpfen. Dies äußert sich in teils extrem langen Ladezeiten (bis zu 120 Sekunden für komplexe Seiten via EDGE), einem hakeligen Scroll- und Zoom-Verhalten sowie der den resistiven Displays geschuldeten fehlenden Multitouch-Bedienung. Gelungen sind die Lösungen also im Vergleich mit der hochpreisigen Konkurrenz keinesfalls. Doch auch hier gilt: Führt man sich vor Augen, dass sowohl das GS500 als auch das Smart äußerst günstig sind, so relativiert sich der Ärger über die dargebotenen Browsing-Lösungen schnell.

Audiotechnisch gibt es in beiden Fällen nichts zu beklagen. Die Track-Darstellung fällt dank angemessener Sortierungsmöglichkeiten übersichtlich und zudem ansehnlich aus. Hinzu kommt eine ausreichende Codec-Unterstützung sowie die Möglichkeit, eigene Kopfhörer via 3,5mm-Klinkenstecker anzuschließen. Angenehm ist in beiden Fällen, dass die beigelegten Kopfhörer einem subjektiven Gefühl nach guten Sound machen, auch wenn die vom GS500 etwas hart einliegen.

Der mobile Videokonsum kann auf beiden Geräten nur in sehr rudimentären Maßstäben erfolgen. Zwar gibt es an der Aufbereitung auch hier dank angemessener Codec-Unterstützung und einer übersichtlichen Sortierung nichts zu meckern; dafür limitieren aber die Bildschirmgrößen bzw. -auflösungen den Grad des Genusses, sodass der durchschnittliche Nutzer zwar nicht viel auszusetzen haben dürfte – mit echten Multimedia-Geräten hat man es hier aber keinesfalls zu tun.

Die Office-Funktionalität der Testkandidaten deckt das Standard-Spektrum ab. Dies bedeutet, dass alle gängigen Medientypen wie Office- oder PDF-Dateien geöffnet, nicht aber editiert werden können. Die E-Mail-Synchronisation stellt in beiden Fällen kein Problem: Dank einfacher, gut funktionierender Assistenten wird sowohl das GS500 als auch das Smart in wenigen Minuten eingebunden, Microsoft Exchange wird allerdings nicht unterstützt. In beiden Fällen gilt in diesem Zusammenhang, dass man auch im Querformat einige Geduld für die Einarbeitung in die etwas umständlichen und vor allem kleinen Tastaturlayouts mitbringen sollte.

Kommunikation

Die Ausstattung der beiden Testkandidaten fällt auch in puncto Kommunikation nahezu identisch aus. Am wichtigsten ist in diesem Zusammenhang, dass in beiden Fällen auf die Verbindung via WLAN verzichtet werden muss. Hier findet sich für ein breites Nutzerspektrum sicherlich eines der starken Argumente gegen einen Zuschlag für eines der beiden Geräte. Etwas weniger dramatisch ist, dass beiden Geräten zudem GPS fehlt, sodass Navigation ebenfalls ausfällt. An dieser Stelle zeigt sich: Ein günstiger Preis kommt nicht von ungefähr, sondern ist mit teils handfesten – aber je nach Nutzertyp durchaus vertretbaren – Einschnitten verbunden.

Ansonsten fällt die Ausstattung mit Quadband GSM/GPRS und EDGE, UMTS (HSDPA) sowie Bluetooth EDR 2.0 (Smart) bzw. 2.1 (GS500) inklusive A2DP-Profil zur Übertragung von drahtlosen Stereosignalen wie erwähnt identisch und zugleich angemessen aus.

Laufzeiten

Mit 1.100 bzw. 900 mAh (Smart vs. GS500) weisen beide Testkandidaten keine allzu großen Akku-Kapazitäten auf. Wer nun aber extrem schwache Laufzeiten erwartet, kann beruhigt werden: Auch durch das Fehlen von WLAN und GPS und die schwachauflösenden Displays kann in beiden Fällen mit annehmbaren Laufzeiten gerechnet werden.

Dies bedeutet, dass beide Geräte in der Regel spätestens nach anderthalb bis zwei Tagen ans Netz müssen. Bemerkenswert ist dabei, dass das GS500 trotz etwas schwächerem Akku binnen unseres zweiwöchigen Tests zu keiner Zeit früher schlapp machte als das Smart.

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