Mionix Naos 3200/5000 im Test: Zwei Mäuse für Rechtshänder aus Schweden

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Martin Eckardt
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Naos 3200 und 5000 im Detail

Mionix war bisher nicht unbedingt für großzügige Lieferumfänge bekannt. Auch die Naos-Nager beschränken sich trotz ihrer stattlichen Preise von knapp 50 respektive 70 Euro auf sehr spartanische Beigaben. Neben der Maus findet sich so lediglich eine Kurzanleitung im Paket. Der Naos 5000 liegt zudem noch eine Box mit Zusatzgewichten zur entsprechenden Anpassung bei. Die zugehörige Software, welche zur Nutzung des vollen Leistungsumfanges beider Mäuse unbedingt erforderlich ist, muss in Eigenregie online bezogen werden. Dies sichert zwar ständige Aktualität im Support und ist in Zeiten von omnipräsenten Internet-Zugängen durchaus üblich, wird aber sicher nicht bei jedem Anwender auf Gegenliebe stoßen.

Mionix Naos 3200 Verpackung
Mionix Naos 3200 Verpackung
Mionix Naos 5000 Verpackung
Mionix Naos 5000 Verpackung
Naos 5000 Lieferumfang
Naos 5000 Lieferumfang
Mionix Naos 3200 Lieferumfang
Mionix Naos 3200 Lieferumfang

Beide Naos-Nager beruhen auf demselben Kunststoffchassis und besitzen damit identische Ergonomieeigenschaften. Dabei darf die Hand nur bedingt bestimmen, wie sie auf der Maus verweilen will, sondern muss sich ohne nennenswerte Variationsmöglichkeiten den Vorgaben der schwedischen Designer beugen. Diese haben den Naos-Modellen einen sehr flachen, aber dafür breit auslaufenden Mauskörper spendiert, der kleine bis mittelgroße Hände im Stile einer Palm-Grip-Maus angenehm unterstützend auszufüllen weiß. Alle Finger inklusive Ring- und kleiner Finger finden entsprechend geformte Auflagen, sodass die Naos im Betrieb nicht fest umgriffen, sondern speziell bei größeren Händen gerne auch fingergeführt werden möchte. Ihre liebe Mühe mit der Naos-Form werden wohl Spieler haben, die bei niedrigen Sensitivitäten ihr Werkzeug gerne aufnehmen und umsetzen, denn gut greifbar sind die mit etwas über 100 Gramm für diese Bauart relativ leicht geratenen Mionix-Exemplare trotz kleinen Daumenmulde nicht.

Nahezu identischer Mauskörper
Nahezu identischer Mauskörper
Beleuchtete Elemente lockern auf
Beleuchtete Elemente lockern auf
Sehr flacher Body
Sehr flacher Body
Ablagen für Ringfinger und kleinen Finger
Ablagen für Ringfinger und kleinen Finger

Auch in der Tastenausstattung unterscheiden sich Naos 3200 und Naos 5000 nicht. Beide warten mit sieben programmierbaren Buttons sowie einem 2-Wege-Mausrad auf. Dabei hinterlassen ausnahmslos alle Bedienelemente einen sehr ordentlichen Eindruck mit akzeptabler Rückmeldung und dumpfem, gedämpftem Klang. Die beiden Haupttasten entspringen ohne Übergang der Oberschale und lassen sich im ersten Mausdrittel angenehm auslösen. Der Widerstand ist dabei, wie bei allen Naos-Tasten, nicht all zu hoch, aber dennoch knackig und direkt vermittelnd. Großzügig bemessen, sich gut vom Mauskörper abhebend aber nicht kantig auffallend sind die beiden Navigationstasten minimal über der Ruhemulde des Daumens. Dabei werden aber speziell Anwender mit kürzeren Daumen leichte Probleme haben, die vordere der beiden Tasten zu erreichen, da die Daumenkuppe tendenziell über dem hinteren Exemplar verweilt.

Einen Pluspunkt hat in unseren Augen auch das Mausrad verdient. Die kleine Walze mit etwa 20 Millimeter Durchmesser und sechs Millimeter Dicke ist sehr flach in die Maus-Silhouette eingebunden und unterstützt so die Position der aufliegenden Hand ideal. Mit seiner weich gummierten, griffigen Oberfläche lässt es ich am prominenten Raster ausgesprochen definiert und angenehm leise drehen. Zudem vermittelt es als mittlere Maustaste einen wunderbar exakten Druckpunkt ohne nerviges Spiel in Seitenrichtung.

Hinter dem Mausrad finden sich auch bei der Naos die obligatorischen Umschalter für dpi-Stufen respektive Maus-Profile wieder. Da die Tasten üblicherweise nur selten genutzt werden, ist auch ihre schlechte Erreichbarkeit zu verzeihen. Als einzige Elemente der Mionix-Mäuse basieren sie auf glänzendem Kunststoff und sind durch ihre Hinterleuchtung optisch sowie durch eine stufenförmige Absetzung haptisch gut voneinander zu unterscheiden. Ihre Betätigung resultiert neben den treiberintern gewählten Einstellungen zu den dpi- oder Profilsettings bei der Naos 3200 in einem Farbwechsel der Gesamtbeleuchtung und bei der Naos 5000 durch eine Änderung der entsprechenden, dreistufigen Leuchtanzeige an der Daumenseite.

Naos 5000 mit dpi-Stufen-Anzeige
Naos 5000 mit dpi-Stufen-Anzeige
Unterschiedliche Beleuchtungsfarben der Naos 3200
Unterschiedliche Beleuchtungsfarben der Naos 3200
Unterschiedliche Beleuchtungsfarben der Naos 3200
Unterschiedliche Beleuchtungsfarben der Naos 3200
Unterschiedliche Beleuchtungsfarben der Naos 3200
Unterschiedliche Beleuchtungsfarben der Naos 3200

Haptisch bieten die Mionix-Entwicklungen relativ wenig Abwechslung und Entdeckungsvielfalt. Die einheitlich matt-schwarze Oberfläche verfügt über eine sanfte Gummierung, welche als unauffälliger Handschmeichler aber durchaus zu gefallen weiß. Qualitativ gibt es an den in China produzierten Nagern unterdessen nicht viel zu beanstanden – die Kunststoffeinzelteile wirken gut aufeinander abgestimmt, die Übergänge sind sanft gerundet, die Spaltmaße einheitlich und die Mechaniken robust und präzise. Lediglich bei unserem Modell der Naos 5000 weisen beide Haupttasten eine Differenzhöhe im frontalen Abschluss von etwa einem halben Millimeter auf, was erst bei sehr genauem Hinsehen überhaupt zu entdecken ist.

Optische Auflockerungen erfahren beide Naos-Nager durch ihr bei Bedarf jeweils auch deaktivierbares Beleuchtungssystem. Während die Naos 3200 zumindest drei Farben (rot, grün, blau) bietet, welche zur Illumination von Mausrad, dpi-Tasten und Logo dienen, wartet die Naos 5000 mit einer ganzen Farbpalette auf, die auf Basis von sechs verschieden farbigen LEDs in Kombination gebildet werden kann (siehe Softwarebesprechung).

Während die Noas 3200 mit einem festen Gewicht von knapp 100 Gramm aufwartet, lässt sich die Masse der Naos 5000 vom Anwender anpassen. Bei einem Startgewicht von 106 Gramm sind bis zu acht 5-g-Zusatzgewichte in zwei seitlichen Kammern an der Mausunterseite einzubauen. Damit sind auch entsprechende Einwirkungen auf die Balance der Maus möglich.

Großzügige Teflon-Gleiter
Großzügige Teflon-Gleiter
LED-Abtastung im sichtbaren Bereich
LED-Abtastung im sichtbaren Bereich
Gewichtsanpassung bei Naos 5000 möglich
Gewichtsanpassung bei Naos 5000 möglich
Zwei Kammern stehen dafür zur Verfügung
Zwei Kammern stehen dafür zur Verfügung

Vier ausgesprochen großflächige Teflonfüße stellen ein reibungsarmes Gleiten der Mionix-Nager über die gängigen Untergründe sicher. Dabei fühlen sich unsere beiden Testexemplare auf Hartplastik deutlich wohler als auf Textil, denn die Gleitpads haben recht scharfe Kanten und kratzen daher unschön auf Gewebe-Unterlagen.

Der technische markanteste Unterschied zwischen Naos 3200 und 5000 besteht in der Sensorik. Als Aushängeschild der Miniox-Produktpalette verfügt die Naos 5000 über aktuelle Laserabtastung mit maximal 5040 dpi, entsprechend hohen maximal digitalisierbaren Geschwindigkeiten sowie Beschleunigungen und, wie sich bei der Softwarebesprechung zeigen wird, viele Feinjustiermöglichkeiten. Die Naos 3200 begnügt sich derweil mit optischer LED-Abtastung und maximal 3200 dpi, was im Alltag selbst bei sensibelster Beobachtung kaum einen Unterschied macht. Dafür bietet sie deutlich weniger Einstellmöglichkeiten der Abtastung.

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