Oracle fordert Milliarden von Google

Patrick Bellmer
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Der seit vergangenem August schwellende Streit zwischen Oracle und Google hat einen neuen Höhepunkt erreicht. In einer veröffentlichten Eingabe an das zuständige Gericht in San Francisco verlangt das Software-Unternehmen Schadenersatz in Milliardenhöhe vom Suchmaschinenbetreiber.

Als Begründung hat Oracle die hohen, mittels Android erzielten Umsätze angeführt. Google solle die entsprechenden Dokumente zur Verfügung stellen, damit die genaue Höhe der Einnahmen festgestellt werden könne. Der Android-Entwickler lehnte dieses aber nach wie vor ab unter dem Verweis auf die Vertraulichkeit dieser Daten. Letztendlich entschied das Gericht jedoch, dass Oracle Einblick in die Daten erhalten müsse. Noch nicht entschieden ist jedoch, ob die durch Android erzielten Werbeeinnahmen den Umsätzen zugeschrieben werden oder nicht. Laut Oracle sei dies der Fall, Google hingegen sieht es anders.

Hintergrund der Auseinandersetzung sind laut Oracle Verstöße gegen das Patent- und Urheberrecht. Im einzelnen geht es dabei um Schutzrechte an der im offenen Betriebssystem verwendeten Dalvik Virtual Machine sowie dem JIT-Compiler. Zu Beginn der Android-Entwicklung befanden sich diese Patente noch im Besitz von Sun, der damalige Vorstandsvorsitzende hatte keine Einwände gegen die Verwendung. Allerdings kaufte Oracle das Unternehmen Anfang 2010 auf und verfolgt in diesen Punkten ein klar andere Linie.

Wir danken unserem Leser „modiple“ für den Hinweis!