Aktuelle SSDs im Test: M4 vs. Agility 3 vs. XLR8 Express

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Norman Dittmar
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Die Kandidaten

Crucial M4

Im letzten Jahr überraschte uns Crucial mit der RealSSD C300, die in unserem Test sehr gut abschnitt und sich eine Empfehlung verdiente. Mit der M4 präsentiert Crucial nun den Nachfolger, welcher entsprechend schneller sein soll und aktuellen 25-nm-MLC-NAND-Flash vom Mutterunternehmen Micron verwendet.

Als Controller kommt Marvells 88SS9174-BLD2 zum Einsatz. Bei der C300 wurde der BJP2 verwendet. Vermutlich unterscheiden sich die Controller nur in der Firmware bzw. der Unterstützung für unterschiedliche Flash-Chips, weshalb sich die Hauptbezeichnung 88SS9174 auch nicht verändert hat.

Kapazitätsabhängige Spezifikationen
Modell/Kapazität 64 GB 128 GB 256 GB 512 GB
max. Leserate 415 MB/s 415 MB/s 415 MB/s 415 MB/s
max. Schreibrate 95 MB/s 175 MB/s 260 MB/s 260 MB/s
4k Lesen 40k IOPS 40k IOPS 40k IOPS 40k IOPS
4k Schreiben 20k IOPS 35k IOPS 50k IOPS 50k IOPS
Lebensdauer 36 TB 72 TB 72 TB 72 TB

Wie bei allen SSDs liegt vor allem die sequentielle Schreibleistung bei größeren Modellen wesentlich höher. Bei der Crucial M4 variiert diese zwischen 95 und 260 MB/s. Bei den zufälligen Schreibzugriffen mit einer Größe von 4 KB liegen die erreichbaren Ergebnisse laut Hersteller bei 20.000 bis 50.000 IOPS, was 80 bis 200 MB/s entspricht.

Die Lebensdauer gibt Crucial mit 36 TB für das kleinste Modell und 72 TB für die größeren an. Bei 64 GB und 128 GB könnten also alle Chips mindestens 562 Mal beschrieben werden, was eine sehr konservative Angabe zur Lebensdauer der Chips sein dürfte. Damit könnte man die SSD aber immernoch 5 Jahre lang mit 20 bzw. 40 GB pro Tag beschreiben. Auf die M4 gewährt Crucial ein Garantie von drei Jahren.

OCZ Agility 3

Nachdem OCZs Vertex 3 in unserem letzten Artikel sehr gute Ergebnisse erzielen konnte, testen wir nun die günstigere Agility 3. Bei diesem Modell kommt ebenfalls der aktuelle SandForce-Controller mit der Bezeichnung SF-2281 zum Einsatz, jedoch verbaut OCZ bei der Agility 3 asynchronen NAND nach ONFI Standard, während bei der Vertex 3 synchroner NAND zum Einsatz kommt.

Durch das langsamere NAND Interface (die Verbindung zwischen den Speicher-Zellen und dem Controller) des asynchronen ONFI NANDs sind vor allem niedrigere maximale Transferraten im Vergleich zur Vertex 3 zu erwarten. Bei kleineren Zugriffen sollten die Unterschiede geringer ausfallen.

Agility 3 Verpackung
Agility 3 Verpackung

Um die SSD preislich so attraktiv wie möglich zu gestalten, verzichtet OCZ bei der Agility 3 zudem auf einen 3,5“-Adapter. Die Garantie beträgt drei Jahre. Für einen guten Kundensupport bietet OCZ wie immer ein deutsches und ein englischsprachiges Forum.

Extrememory XLR8 Express

Die deutsche Marke Extrememory versuchte sich bereits mit der ersten Generation der SandForce-Controller bzw. der XLR8 Plus gegen die größeren Mitbewerber zu behaupten. In unserem Test der XLR8 Plus im letzten Jahr war diese der OCZ Vertex 2 ebenbürtig. Nun schickt man den Nachfolger, die XLR8 Express gegen die Konkurrenz ins Rennen.

XLR8 Express
XLR8 Express

Dementsprechend ist auch die XLR8 Express mit dem SF-2281 Controller bestückt. Beim NAND setzt man bei den größeren Modellen mit 240 und 480 GB auf synchronen ONFI Flash der Firma Micron. Bei der 120-GB-Variante hat man sich jedoch für Toshibas Toggle NAND entschieden, welcher in 32 nm gefertigt wird. Dabei handelt es sich um den gleichen Flash-Speicher, den OCZ in seinem Premium Modell der Vertex 3 Max IOPS einsetzt. Diesmal gehört man auch zu jenen Herstellern, die die „High-IOPS-Firmware“ von SandForce einsetzen dürfen.

Da die Retail-Verpackung zum Test noch nicht fertig war, hat man uns eine Bulk-Version geschickt. Das fertige Produkt wird neben der Verpackung auch einen Aufkleber auf der Vorderseite der SSD haben und mit einem 3,5''- Adapter geliefert.