TSMCs 28-nm-Produkte das ganze Jahr knapp?

Volker Rißka
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Im Conference Call zu den Quartalszahlen hat Nvidia einige Details zum 28-nm-Prozess von TSMC bekannt gegeben. Demzufolge habe Nvidia bereits mehr „design wins“ in der 28-nm-GPU-Sparte für Notebooks als jemals zuvor mit einer Generation erzielt, doch die hochgesteckten Ziele werden vom jungen Fertigungsprozess torpediert.

Nvidia geht dabei direkt so weit, dass man nicht erwartet, in diesem Jahr die 28-nm-Produkte in dem Volumen zu sehen, die der Markt wirklich nutzen könnte. Das Problem dabei ist schlichtweg, dass TSMC aktuell der einzige Auftragsfertiger mit 28-nm-Produkten ist, auf den bereits unzählige Firmen zurückgreifen. Da die Yields laut Nvidia zwar besser als bei der Vorgängergeneration sind, aber dennoch deutlich unter den Erwartungen liegen, sind die 28-nm-Produkte im ersten Quartal, in dem man Produkte erstmals ausliefert, sehr rar gesät.

Da die Knappheit an 28-nm-Wafern im aktuellen Quartal aber nicht behoben werden wird, hat der Konzern die zu erwartende Marge gesenkt. Man sehe sich dank so vielen „design wins“ (die in der Regel für ein komplettes Produkt für den Handel stehen) wie in keiner Generation zuvor bei den „Kepler“-basierten Notebook-Grafikchips, die laut Nvidia „the best GPU we've ever built, and the performance and power efficiency is surely the best that we've ever created“ ist, in einer sehr guten Ausgangslage, man muss aber darauf warten, dass die Yields weiter ansteigen. Man habe Vertrauen in TSMC, jedoch wird der Prozess viel Zeit in Anspruch nehmen, auf das gesamte Geschäftsjahr betrachtet soll dies aber funktionieren. Aktuell steht man jedoch nicht so rosig da, da man nicht die Menge an 28-nm-Wafern bekommen kann, die man gerne hätte. Deshalb sollen weiterhin auch noch einige 40-nm-Grafikchips im Portfolio bleiben, bis sich die Situation gebessert hat.

Preisliche Wunder sollte man deshalb bei den neuen Grafikchips sowohl von AMD in Zukunft als auch bei Nvidia zu Beginn nicht erwarten. Nachdem AMD die neuen Karten allesamt deutlich teurer als zuvor in den Handel brachte, erwartet auch Nvidia stabile und „gesunde“, sprich hohe Preise. Der Konzern will darüber hinaus sowohl im herkömmlichen als auch professionellen Grafikgeschäft kräftig wachsen, insbesondere mit großen Auslieferungsmengen von Tegra 3 will man neue Rekorde aufstellen. Und dieser wird bekanntlich weiterhin im 40-nm-Verfahren gefertigt, bei dem die Kapazitäten weitaus größer sind, die 28-nm-Probleme liegen dort in weiter Ferne.

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