LG Optimus 3D Max im Test: 3D auf dem Handy 2.0

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Mahir Kulalic
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Kamera

Die Rückseite des Optimus 3D Max beherbergt die zwei 5-Megapixel-Kameras. Zusammen bieten sie die Möglichkeit, dreidimensionale Fotos oder Videos aufzunehmen. Zusätzlich verfügen die Kameras über eine LED-Leuchte und einen Autofokus. Die Daten haben sich im Vergleich zum Vorgänger also nicht verändert. Doch was bedeutet dies für die Ergebnisse?

Diese fallen leider unterdurchschnittlich aus. Denn weder die Farbwiedergabe noch die Detailtreue wissen zu überzeugen. Die Fotos wirken teils unscharf und weisen mehr Rauschen auf als die Kameras der Konkurrenz. Auch die Kontraste begeistern nicht, ebenso die blassen Farben.

Mehr überzeugen können hingegen die Videos. Diese haben eine realistische Farbdarstellung und weisen auch ausreichend Details auf. Für kleinere Kurzaufnahmen reicht die Videokamera aus, Filme dürfte allerdings niemand damit drehen. Dafür ist allerdings auch nicht gedacht.

Drahtlos & Laufzeiten

Vor allem in Anbetracht der Fülle an Funktionen und dem großen Display ist die Akkulaufzeit heutiger Smartphones häufig ein sehr heiß diskutiertes Thema. Denn während beispielsweise ein Tag beinahe als Norm angesehen wird, kommt es oft zu Situationen, in denen der mobile Begleiter bereits nach einigen Stunden wieder an den Strom muss.

Dies ist leider auch beim Optimus 3D Max, wenn auch wenig verwunderlich, nicht anders. Vor allem das Display gilt als einer der größten Verbraucher von Akkukapazität. Hinzu kommen der stärkere Prozessor sowie die 3D-Funktionen des Smartphones. Auch das mobile Internet senkt die Laufzeit deutlich.

LG Optimus 3D Max
LG Optimus 3D Max

Wer also viele der gängigen Funktionen wie soziale Netzwerke, E-Mails abrufen oder im Internet surfen nutzt und auch gelegentlich telefoniert und SMS schreibt, kommt auf eine Laufzeit von circa 18-24 Stunden. Bessere Werte können durch abschalten ungenutzter Funktionen wie WLAN außerhalb des Netzwerkes erreicht werden. Inzwischen bieten einige Hersteller Akkus mit größerer Kapazität als 1.500 mAh an, hier könnte LG gleichziehen.

Wenig gefallen hat uns das Optimus 3D Max als Telefon – traurig aber wahr. Vor allem die Gesprächsqualität ließ in fast allen Fällen zu wünschen übrig, was vor allem bei längeren Telefonaten stört. Der Ton, egal ob über Kopfhörer oder den Hörer, ist oft sehr blechern und teils undeutlich, hinzu kommt eine oftmals geringe Lautstärke, die mit Hilfe der erst genannten Störfaktoren oftmals dafür sorgt, schnell auflegen zu wollen. Zudem dauerte es teils sehr lange, bis die Empfangsanzeige sich an veränderte Verhältnisse angepasst hat. Auch kam es vor, dass SMS nicht abgeschickt oder neu eingegangene nicht angezeigt wurden. Hier half nur das Löschen der Konversation.

3D-Funkionalität

Das Aushängeschild des Optimus 3D Max ist, wie bereits im Vorwort angesprochen, die auch im Namen vorhandene 3D-Funktionalität. An der rechten Seite des Gerätes befinden sich ein mit „3D“ gekennzeichneter Knopf. Hält man diesen gedrückt, ruft man das sogenannte „3D Space“ auf – dieses dient als Menü für alle 3D-Funktionen des Telefons und bietet Direktzugriff darauf.

In Form eines Karussells lässt sich zwischen Zugängen zu dreidimensionalen Diensten wie YouTube oder die Galerie, aber auch den 3D-Spielen oder die 3D-Kamera wechseln. Betrachtet man die Effekte etwas genauer und vor allem im richtigen Betrachtungswinkel, so wirkt – je nach Inhalt – die Plastizität durchaus beeindruckend. Besonders deutlich wird dies in unseren Augen bei der Kamera sowie der Galerie. Doch dies beherrscht auch der Vorgänger.

3D-Knopf des LG Optimus 3D Max
3D-Knopf des LG Optimus 3D Max

Einen Unterschied bietet das Nachfolger allerdings, der beim Optimus 3D erst per Update nachgereicht werden sollte: Es kann in 2D aufgenommene Fotos und Videos in 3D umwandeln. Trotz allem bleibt auch diese Funktion nicht weiter als ein Gimmick, das im ersten Moment beeindruckt, darüber hinaus aber keinen echten Mehrwert bringt. Dies liegt unter anderem an der Tatsache, dass bei der Betrachtung von dreidimensionalen Elementen die Auflösung um die Hälfte reduziert wird, wodurch das Bild nicht mehr die gleiche Qualität bietet wie zuvor. Zudem reagiert jeder Mensch unterschiedlich auf die Effekte und somit ist die Funktion nichts für die Allgemeinheit. Einige Menschen kriegen sehr schnell Kopfschmerzen oder ähnliche Symptome bei Betrachtung des 3D-Space. Hier sollte aus gesundheitlichen Gründen stets eine Pause eingelegt werden, die ebenfalls von LG empfohlen wird.

Schlussendlich bleibt das Thema „3D“ auch in der zweiten Generation im Smartphone nicht mehr als ein Gimmick und eine kleine Spielerei für zwischendurch – große Erwartungen sollten aufgrund der mangelnden Reife bei heutigem Stand nicht geschnürt werden, andererseits muss man mit Enttäuschung rechnen. Ein Kaufargument findet sich in der Funktionalität nicht.