Facebook mit Verlust im ersten Quartal nach Börsengang

Update Patrick Bellmer
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Nach mehr als ernüchternden Quartalszahlen hat die Facebook-Aktie ihr vorläufiges Allzeittief mit 23,97 US-Dollar im nachbörslichen Handel erreicht. Der Grund dafür sind Erwartungen von Analysten, die in wichtigen Punkten nicht erfüllt wurden.

Zwar lag der Umsatz im zweiten Quartal mit 1,184 Milliarden US-Dollar minimal über den Hoffnungen (1,15 Milliarden) und auch über den Einnahmen des Vorjahreszeitraums (0,895 Milliarden US-Dollar), im Gegenzug wurde aus einem Gewinn in Höhe von 240 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal 2011 ein Verlust von 157 Millionen US-Dollar. Facebook selbst begründet das Minus mit einmaligen Kosten im Zuge der Vergabe von Aktien an Mitarbeiter. Ohne diese Belastung hätte der Überschuss das Vorjahresniveau erreicht.

Deutliche Zuwächse konnte das soziale Netzwerk bei der Nutzeraktivität verzeichnen. So stieg die Zahl der monatlichen aktiven Nutzer (MAUs) um 29 Prozent auf 955 Millionen, die der täglichen aktiven Nutzer (DAUs (Ja, sie nennen das wirklich so, Anm. d. Red.)) um 32 Prozent auf 552 Millionen. Über ein Mobilgerät (Mobile MAUs) griffen pro Monat im Schnitt 543 Millionen Mitglieder auf ihr Konto zu.

Die Einnahmen aus Werbeeinblendungen konnten auf insgesamt 992 Millionen US-Dollar gesteigert werden und machten somit 84 Prozent der gesamten Umsätze aus. Keine Angabe gab es jedoch zum Anteil der Werbeumsätze, die über Mobilgeräte erzielt wurden. Zuletzt hieß es, dass im Jahr 2011 alle derartigen Einkünfte über den Web-Auftritt generiert worden waren.

Mit Spannung verfolgt werden deshalb die angeblichen Pläne Facebooks in Bezug auf die Entwicklung eines eigenen Smartphones. Erst gestern wurde berichtet, dass dieses erst Mitte 2013 auf den Markt kommen soll, nachdem HTC als Entwicklungspartner seine Ressourcen vorläufig anderweitig verteilen wollte oder musste.

Update

In der im Anschluss an die Vorstellung der Quartalsbilanz abgehaltenen Telefonkonferenz (Registrierung erforderlich) mit Investoren und Analysten hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg den Gerüchten in Bezug auf ein eigenes Smartphone eine Abfuhr erteilt. Man werde sich darauf konzentrieren, die bereits verfügbaren Plattformen mit verbesserten Facebook-Applikationen zu versorgen, so Zuckerberg.