Razer BlackWidow Ultimate 2013 im Test: Grünes Licht für blaue Schalter

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Max Doll
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Fazit

Keine der bisher getesteten Gaming-Tastaturen kam ohne das klassische „Ja, aber“ aus. Auch Razer stellt mit der aktualisierten Black Widow Ultimate 2013 keine Ausnahme dar. Prinzipiell macht der Hersteller mit der 2013er-Auflage vieles richtig: Das Layout ist grundsätzlich durchdacht, was speziell die linksseitig angeordneten Makro-Tasten und die gut erreichbaren Media-Keys betrifft. Letztere erlauben sich hinsichtlich der Lautstärkeregelung und dem Gaming-Modus bei einhändiger Bedienung aber leichte Schwächen. Eine nennenswerte Handballenauflage gehört dagegen zu den schmerzlicher vermissten Komfortfeatures, denn die mehr angedeuteten als stützenden Form des integrierten Versuches bleibt quasi wirkungsfrei. Für den Officeeinsatz, der aufgrund der mechanischen Schalter und gerade bei hochpreisigen Produkten ebenfalls möglich sein sollte, sind das nicht unbedingt ideale Eigenschaften. In Spielen stört dieser Umstand tendenziell weniger, wobei die Schalter nach einer Eingewöhnungsphase keine Nachteile erkennen lassen. Mit der durch das akustische Feedback bedingten Lautstärke muss man sich allerdings anfreunden können – wie bei allen Schaltertypen ist das letztlich Geschmackssache, wobei der Hersteller alternativ auch braune MX-Schalter in einer „Stealth Edition“ offeriert.

Black Widow Ultimate 2013
Black Widow Ultimate 2013

„Ja, aber“ trifft das Gehäuse auch bei der Oberflächenbeschichtung: Diese fasst sich gut an und kann leicht gereinigt werden, wird aber ebenso leicht schmutzig. Lobenswert ist jedoch der Verzicht auf die moderne, unpraktische Klavierlackoptik. Exzellent gelungen ist Razer zudem die Ausleuchtung, die dank farbigem Gehäuse-Inlay, mittig platzierten Tastenbeschriftungen und einem Mix aus Pad-Printing- und Lasercut-Verfahren deutlich homogener ausfällt als bei Konkurrenzprodukten. Dass sich die Beleuchtung an den Betriebszustand des Monitors koppeln lässt, ist überdies ein praktisches Extra. Wenig zu bemängeln gibt es bei der Software: Synapse 2.0 präsentiert sich übersichtlich und leicht zugänglich, insbesondere was das Erstellen und Editieren von Makros, die sich aber nicht auf Hardwareebene ausführen lassen, angeht. Mit Mediafunktionen kann der cloudbasierte Dienst ebenfalls nicht dienen, was jedoch per Update einfach zu beheben wäre.

Für das Gesamtpaket verlangt Razer derzeit rund 135 Euro. Der selbst für mechanische Tastaturen stolze Preis relativiert sich, wenn der Blick auf Wettbewerber fällt: Cherry MX „Blue“ mit Beleuchtung und ähnlichem Featureset sind unterhalb dieses Kurses nicht zu haben. Trotz kleinerer Schwächen im Design ist die „Black Widow Ultimate 2013“ aufgrund des insgesamt guten Layouts und der hervorragenden Ausleuchtung eine ordentliche Wahl, sofern die allenfalls rudimentäre Handballenauflage sowie ausschließlich softwarebasierten Makros in der individuellen Gewichtung kein Hindernis sind.

Müssen es keine LEDs sein, lohnt ein Blick auf die ansonsten baugleiche, aber 30 Euro günstigere „Black Widow 2013“ oder die Qpad MK-Serie, deren Einstiegsmodell im schlichten 105-Tasten-Layout ab 80 Euro erhältlich ist. Wenn lineare Schalter in Frage kommen, sollte hingegen die CM Storm Trigger mit quasi identischem Featureset, aber etwas ergonomischer angeordneten Zusatzfunktionen für rund 100 Euro in die Auswahl rücken.

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