EA bekräftigt Online-Konzept für SimCity

Max Doll
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Die Aufbau-Simulation SimCity sorgt auch Wochen nach ihrem Start durch den implementierten Online-Zwang für Ärger, obwohl sich der Zwang entgegen den Erklärungen von Maxis als technisch wenig notwendig erwies. Laut Frank Gibeau spielte die Kopierschutz-Funktion bei der Entscheidung aber keine Rolle.

In den Meetings während des Entwicklungsprozesses habe man den Kopierschutz, so der EA-Labels-Präsident, nicht ein einziges Mal angesprochen. „Man baut kein MMO [Massive Multiplayer Online, Anm. d. Redaktion], weil man an DRM denkt“, erklärt Gibeau und stützt damit die bisherigen Aussagen über den firmeneigenen Blog. DRM sei generell keine Option für Publisher mehr, sondern in einer „Sackgasse“ gelandet.

Folgt man Gibeau, standen bei der Entwicklung des Spiels hauptsächlich kreative Ideen im Vordergrund. Dazu gehörte die Vision eines SimCity-Spiels mit Multiplayer-Komponente, bei der Spieler ihre Städte miteinander vernetzen sollen und in einer einzigen, verbundenen Welt zusammenarbeiten müssen, anstelle den Komplexitätsgehalt der Simulation durch detailliertere Organisation – „das Anschließen und Pflegen von Toiletten“ – zu erhöhen. Dadurch könne man bessere Geschichten im Spiel erleben und erzählen. Zudem müsse ein Spiel Innovationen enthalten und Nutzer überraschen, weshalb man sich für das Immer-Online-MMO-Design entschieden habe.

In einem MMO, bekräftigt Gibeau, könne man jedoch keinen Offline-Modus fordern. Nicht zuletzt „fühlt sich [das Spiel] mehr wie ein MMO als irgendetwas anderes an und es spielt sich wie ein MMO“. In Zukunft werde man diesbezüglich Events sowie neue Kits und Orte herausbringen - dies sei die Vision, die EA mit dem Spiel verfolge. Auch die Kritiker des Spiels spricht Gibeau direkt an und entgegnet ihnen, dass es keine „bösen Anzugträger“ bei EA gebe, die „DRM in die Kehlen von Maxis schieben“.

Das Problem sei lediglich gewesen, dass die MMO-Konzeption der Community nicht kommuniziert worden sei und die anfänglichen Probleme, verursacht durch die unerwartet hohen Verkaufszahlen, einiger Kunden durch die Medien aufgegriffen wurden, dies habe einen Schneeballeffekt nach sich gezogen. Auf die Schwierigkeiten, die „nicht akzeptabel“ seien, hat EA, verkündet Gibeau, aber mit dem Ausbau der Server-Kapazitäten und einer Entschädigung für Erstkäufer gut und umfassend reagiert. Zudem gebe es bei Konkurrenten wie Blizzard, Steam und Activision ebenfalls Startprobleme am Erscheinungstermin. Gerade Steam bietet allerdings auch einen Offline-Modus, der bei SimCity als rein optionales Angebot ohne großen Aufwand ebenfalls zu realisieren wäre.