Microsoft Surface Pro im Test: Schweres Tablet, leichtes Notebook

 3/6
Nicolas La Rocco
163 Kommentare

Display & Technik

Käufer eines Surface RT müssen sich zwar nicht in puncto Diagonale weniger gut behandelt fühlen, die höhere Auflösung ist indes exklusiver Bestandteil der Pro-Variante. Auf 10,6 Zoll packt Microsoft über zwei Millionen Pixel oder anders ausgedrückt 1.920 × 1.080 Bildpunkte. Das sorgt für eine knackig scharfe Darstellung, wenngleich das Display im Bereich Pixeldichte nicht ganz auf Augenhöhe zum iPad (264 ppi) oder Nexus 10 (300 ppi) liegt. Aber auch die 208 ppi des Surface Pro sind sehr zufriedenstellend, denn im Alltag macht sich das kleine Manko nicht bemerkbar.

Microsoft Surface Pro
Microsoft Surface Pro

Was sich dagegen bemerkbar macht, aber für ein Tablet unerlässlich ist, ist die Glasplatte über dem eigentlichen Display, die nicht entspiegelt ist. Je nach gewählter Display-Helligkeit sind Lampen oder andere Gegenstände im Zimmer stärker oder schwächer sichtbar, im Außeneinsatz bei Sonneneinstrahlung hilft selbst die sehr gute Maximal-Helligkeit von 400 cd/m² nur noch wenig. Hier heißt es sich von der Sonne abwenden, damit die Sicht wieder frei wird.

Abseits dieses Szenarios weiß das Display aber voll zu überzeugen. Der Kontrast liegt mit 945:1 auf einem hohem Niveau, die Farbdarstellung ist stimmig und wirkt nicht übertrieben. Auch extreme Blickwinkel stellen keine Hürde dar. Die wenigen genannten Kritikpunkte reichen summa summarum nicht aus, um dem Display eine schlechtere Note als „sehr gut“ mit einem kleinen Minuszeichen zu geben.

Microsoft greift zu den heißen Eisen

Das klassische High-End-Tablet setzt sich heutzutage aus einem Quad-Core-ARM-Prozessor mit potenter GPU und zwei Gigabyte Arbeitsspeicher zusammen. Microsoft geht indes einen anderen Weg, denn zu Windows 8 Pro ist diese Hardware nicht kompatibel. Auch den Umweg über Intels Atom-Serie schlägt Microsoft nicht ein, sondern greift gleich zu den heißen Eisen und bedient sich einem i5-3317U mit 1,7 Gigahertz, zwei Kernen und vier Threads.

Dieser im Juni 2012 vorgestellte Prozessor gehört der Ivy-Bridge-Familie an und ist mit 2 × 256 KB L2 Cache sowie 3 MB L3 Cache ausgestattet. Die integrierte HD Graphics 4000 taktet zwischen 350 und 1.050 MHz. Für die in 22 nm gefertigte CPU gibt Intel eine TDP von 17 Watt an. Zum Vergleich: Bei aktuellen Quad-Core-SoCs liegt die TDP etwa bei einem Drittel dessen. Die Kapazität der SSD beläuft sich auf 128 GB (per microSD-Karte erweiterbar), dem Nutzer bleiben davon zwar nur 89 GB für Anwendungen und Dateien, doch damit ist auf dem Surface Pro mehr Speicherplatz vorhanden, als die meisten anderen Tablets mit Flash-Speicher bieten. Beim iPad in der 128-GB-Version bleibt mit 117 GB jedoch deutlich mehr Speicher frei.

Über eine vollwertige USB-3.0-Buchse nimmt das Surface Pro auch externe Speicher und Peripherie entgegen. Zu den weiteren Schnittstellen zählen ein Mini-DisplayPort-Anschluss, der die Anbindung eines externen Displays ermöglicht und eine 3,5-mm-Buchse für Kopfhörer oder Headsets.