Thief mit Mantle im Test: Neue Benchmarks zu AMDs API

Wolfgang Andermahr
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Thief mit Mantle im Test: Neue Benchmarks zu AMDs API

Einleitung

AMDs Mantle-API feierte nach einigen Verzögerungen Anfang Februar ihre Premiere in Battlefield 4 und sollte nach Plan mit der Veröffentlichung des Schleichshooters Thief Ende Februar den zweiten Auftritt haben. Daraus wurde zwar nichts, all zu lange gedulden mussten sich Spieler aber nicht. Heute erhält Thief einen Patch, der nicht nur die Mantle-API, sondern darüber hinaus auch erstmals AMDs TrueAudio-Technologie für jedermann zur Verfügung steht.

Auf den nächsten Seiten schauen wir uns an, in wie weit das Spiel von beiden Neuheiten profitiert. Battlefield 4 mit AMD Mantle konnte vor etwas über einem Monat beachtliche Leistungszuwächse vorweisen.

Mantle und TrueAudio in Thief

Mantle

Wer Mantle in Thief nutzen möchte, benötigt den neusten Patch des Spiels (über Steam) und den Catalyst 14.3 Beta. Als Betriebssystem müssen Windows 7, Windows 8 oder Windows 8.1 installiert sein (Windows Vista wird nicht unterstützt), wobei die 64-Bit-Variante Voraussetzung ist. Die Grafikkarte muss auf der „Graphics Core Next“-Architektur basieren (Ab Radeon HD 7000).

Anders als in Battlefield 4 kann Mantle in Thief nicht im Optionsmenü an- und ausgeschaltet werden. Das ist nur im Setup-Menü vor dem eigentlichen Spielstart möglich, das einen neuen „Mantle“-Eintrag erhalten hat.

Mantle an- und abschalten
Mantle an- und abschalten

Einige Baustellen gibt es aktuell allerdings noch: So wird Mutli-GPU in Thief derzeit noch nicht per Mantle unterstützt. Auch Mantle für Multi-GPU in Battlefield 4 kam später. Der Grund: anders als bei DirectX muss CrossFire vom Entwickler selber integriert werden. Darüber hinaus soll Mantle bei hohen Qualitätseinstellungen noch nicht so gut mit Grafikkarten zusammen arbeiten, deren Speicher 2.048 MB oder kleiner ist. Dies soll sich nach einem weiteren Patch bessern.

TrueAudio

Da TrueAudio spezielle Bauteile auf der GPU vorsieht, gibt es deutlich weniger Grafikkarten, die mit der Technologie umgehen können. Zur Zeit sind das:

  • Radeon HD 7790 („Bonaire“)
  • Radeon R7 260 („Bonaire“)
  • Radeon R7 260X („Bonaire“)
  • Radeon R9 290 („Hawaii“)
  • Radeon R9 290X („Hawaii“)

Also alle Grafikkarten mit der Kabini- und der Hawaii-IP. Damit sollte auch die Kaveri-APU mit von der Partie sein; die Dokumente schweigen sich allerdings darüber aus.

Thief nutzt für TrueAudio einen „Convolution Reverb“ genannten Effekt. Dieser soll durch mathematische Berechnungen den Hall-Effekt verschiedener Umgebungen realitätsnah simulieren können. Das Ziel ist es, dass der Hall stärker an die Umgebung angepasst werden: in einem Zimmer mit Holzvertäfelungen klingen Schwertkämpfe und Stimmen anders als in einer Felsengrotte. TrueAudio kann in Thief gleichzeitig vier solcher Convolution-Reverb-Effekte darstellen. Einen auf Stereo simulierten 3D-Effekt, wie ihn AMD zur Präsentation von TrueAudio gezeigt hatte, bietet die Thief-Umsetzung dagegen nicht.

TrueAudio kann im Audio-Untermenü im Spiel angeschaltet werden. Wer die erweiterten Effekte auch ohne entsprechende Grafikkarte nutzen möchte, kann eine Berechnung auf der CPU erzwingen. Anstatt „TrueAudio“ lautet der Menüpunkt dann einfach „Software“. An der Tonqualität ändert sich nichts, doch soll die Geschwindigkeit bei langsameren Prozessoren darunter leiden.