SN100/SN150: HGST liefert NVMe-kompatible Enterprise-SSD aus

Parwez Farsan
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SN100/SN150: HGST liefert NVMe-kompatible Enterprise-SSD aus
Bild: HGST

HGST hat mit der Auslieferung der ersten Enterprise-SSDs aus der SN100-Familie begonnen, die im vergangenen September vorgestellt wurden. Die PCI-Express-SSDs für den Einsatz in Rechenzentren unterstützen NVM Express (NVMe) und bieten eine Speicherkapazität von bis zu 3,2 Terabyte.

Den Anfang macht das Modell SN150, eine PCI-Express-Steckkarte im HHHL-Format. Das Modell SN100 im herkömmlichen 2,5-Zoll-Formfaktor mit SFF-8639-Anschluss soll ab Mai ausgeliefert werden.

Beide nutzen zur Anbindung an die Server vier PCI-Express-Lanes der dritten Generation, die eine theoretische Datenrate von bis zu 3.938 MB/s bieten. Ganz ausgenutzt wird dieses Potenzial zwar nicht, die Ultrastar-SN100-Familie kommt aber auf sequenzielle Leseraten von bis zu 3.000 MB/s und sequenzielle Schreibraten von bis zu 1.600 MB/s. Bei gemischten Arbeitslasten mit wahlfreien Lese- und Schreibzugriffen, wie sie beispielsweise Datenbanken, Big-Data-Anwendungen und Virtualisierungsumgebungen verursachen, gibt HGST eine maximale Leistung von 310.000 IOPS an. Für reine Lesezugriffe liegt die Herstellerangabe sogar bei bis zu 743.000 IOPS, für reine Schreibzugriffe bei bis zu 160.000 IOPS.

HGST Ultrastar SN100
Modell SN100 SN150
Formfaktor (Anbindung) 2,5 Zoll (SFF-8639; PCIe 3.0 ×4) HHHL (PCIe 3.0 ×4)
Schnittstelle NVM Express
Flash-Speicher Toshiba A19nm MLC
Speicherkapazität 800 GB / 1.600 GB / 3.200 GB 1.600 GB / 3.200 GB
Seq. Lesen bis zu 3.000 MB/s
Seq. Schreiben bis zu 1.600 MB/s
4K Random Read bis zu 743.000 IOPS
4K Random Write bis zu 160.000 IOPS
Mixed Workload
(4K, 70/30 Read/Write)
bis zu 310.000 IOPS

Da neben anderen Betriebssystemen auch Linux und Windows NVMe mittlerweile nativ unterstützen, ist für die SN100 und die SN150 keine Treiberinstallation notwendig. Sie können wie ein herkömmliches SATA- oder SAS-Laufwerk einfach installiert werden. Für das Management der SSDs bietet der Hersteller die HGST Flash Software Suite und den HGST Device Manager an.

Vorteile von NVM Express gegenüber SATA
Vorteile von NVM Express gegenüber SATA (Bild: NVM Express)

Wer privat auf der Suche nach einer NVMe-SSD ist, wird aktuell nur bei Intel fündig. Die Intel SSD 750 Series ist die erste Consumer-SSD mit NVMe-Unterstützung und profitiert von der im Vergleich zu AHCI geringeren Latenz, höheren Effizienz und potenziell geringeren Leistungsaufnahme. Das verbesserte Warteschlangen-Management macht beim typischen Desktop-Nutzer hingegen keinen Unterschied aus.

Zu den Betriebssystemen mit NVMe-Unterstützung gehört seit einigen Tagen auch OS X. Seit dem Update auf Version 10.10.3 kann auch Apples OS X nativ mit NVMe umgehen. Das neue MacBook mit Retina-Display ist zudem der erste Apple-Computer, der auch eine dafür geeignete SSD besitzt.