PlayStation Vita: Sony entwickelt keine Spiele mehr für die mobile Konsole

Adrian Froschauer
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PlayStation Vita: Sony entwickelt keine Spiele mehr für die mobile Konsole
Bild: Sony

Verliert Sony den Glauben an die tragbaren Konsolen? In einem Interview mit der japanischen Seite 4Gamer (deutsch von IGN Deutschland) gab Senior-Vizepräsident Masayasu Ito bekannt, dass keins von Sonys eigenen Studios mehr Spiele für die PlayStation Vita entwickelt. Die Zukunft der Sparte ist ungewiss.

Sony selbst will sich in Zukunft auf Spiele für die neuere und wesentlich erfolgreichere Plattform PlayStation 4 konzentrieren. Auf weitere mobile Ableger der Uncharted- oder Killzone-Reihe warten Fans also vergebens. Der Verzicht sei allerdings kein Problem, so Ito, weil Dritthersteller für ausreichend Neuerscheinungen sorgen würden.

Momentan arbeitet keines unserer Studios an einem PS Vita-Titel. Weil die Dritthersteller viel für die Vita produzieren, richtet sich unserer Fokus aktuell auf die PS4.

Masayasu Ito

Dass Sony kein Interesse mehr daran hat, große AAA-Titel für die Vita zu entwickeln, ließ Shuhei Yoshida, Präsident der SCE Worldwide Studios, schon im Juni in einem Interview im Rahmen der E3 durchscheinen. Auf Sonys Pressekonferenz zur E3 spielte die tragbare Konsole nur eine untergeordnete Rolle. Bereits Monate zuvor hatte Sony die Unterstützung der YouTube- und der Maps-Anwendung für die PS Vita eingestellt. Gründe für das Deaktivieren der Anwendungen nannte Sony nicht.

Der Grund liegt allerdings nahe: Es lohnt sich einfach nicht. Die kombinierten Verkaufszahlen von Sonys tragbaren Konsolen Vita und PSP sanken von insgesamt 4,1 Millionen im Jahr 2013 auf 3,3 Millionen im Jahr 2014, wie die Jahresbilanz verrät. Auf der Entwicklerkonferenz EGX verkündete Yoshida bereits, dass Sony keinen Vita-Nachfolger plant. Die Bedingungen seien ungünstig, Tablets und Smartphones würden heutzutage mobile Konsolen vom Markt drängen.

Laut Jason Schreier von Kotaku ist Sony jedoch selbst dafür verantwortlich, dass die Vita floppt. Er schreibt, Sony habe konsequent die Bedürfnisse der Kunden ignoriert, die Preise für Speicherkarten in die Höhe getrieben und mittelmäßige Spinoffs entwickelt anstatt PS1-, PS2- und PSP-Klassiker für die Vita neu aufzulegen.

Sollte sich die Situation wie in den letzten Monaten weiterentwickeln, ist davon auszugehen, dass die PS Vita vorerst in der Tat Sonys letzte mobile Konsole war.