TSMC: Umsatz und Gewinn stagniert trotz erster 16-nm-Chips

Volker Rißka
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TSMC: Umsatz und Gewinn stagniert trotz erster 16-nm-Chips
Bild: TSMC

TSMC hat die ersten Quartalszahlen veröffentlicht, in denen die neue 16-nm-Fertigung berücksichtigt wird. Diese hat im Vergleich zum Rest aber noch einen so marginalen Anteil, dass der Umsatz und Gewinn erstmals seit einem Jahr nicht mehr steigt sondern auf hohem Niveau stagniert.

Die seit dem dritten Quartal anhaltende Umsatz- und Gewinnsprungwelle ist erst einmal vorüber. Denn genau vor einem Jahr wurden erstmals die 20-nm-Chips für Smartphones verbucht, welche seinerzeit fast im Alleingang für die sehr guten Zahlen gesorgt haben. Die Vergleiche zum Vorjahr sind von nun an dementsprechend ernüchternder, denn die 16-nm-Fertigung löst die mit 20 nm teilweise ab ohne diese groß auszubauen. Während der Umsatz bei TSMC nun im Vergleich zum Vorjahr noch um 1,7 Prozent auf 212,505 Milliarden New Taiwan Dollar (6,665 Mrd. US-Dollar) anstieg, ging der Gewinn bereits um 1,3 Prozent auf 75,3 Milliarden New Taiwan Dollar (2,36 Mrd. US-Dollar) zurück. Und völlig rosig sind die Aussichten auch nicht mehr: Im vierten Quartal soll der Umsatz auf 201 bis 204 Milliarden New Taiwan Dollar fallen, im Vorjahr waren es über 222 Mrd. NT-Dollar.

Beim Blick ins Detail zeigt TSMC, dass die 16- und 20-nm-Fertigung unter einem Punkt zusammengefasst wird. Jene wurde im Vergleich zum zweiten Quartal dieses Jahres auch nicht groß ausgebaut, statt 20 Prozent entfallen nun 21 Prozent Umsatz auf die Fertigung mit diesen kleinen Strukturen, für 27 Prozent des Waferumsatzes sorgt nach wie vor die 28-nm-Fertigung. Die beiden Technologien fließen vornehmlich in Chips für Smartphones & Co, mit 59 Prozent des Umsatzes ist die Kommunikations-Sparte die mit Abstand größte bei TSMC. Für Wachstum sorgten im Vergleich zum zweiten Quartal aber die klassischen Bereiche wie PC und die Produkte für die Industrie.

TSMC-Umsatz nach Bereichen
TSMC-Umsatz nach Bereichen (Bild: TSMC)

TSMC erwartet zwar für das vierte Quartal dieses Jahres einen größeren Einfluss der 16-nm-Fertigung auf das Ergebnis, diese wird dann aber viele 20-nm-Chips ablösen – bei Apple gibt es seit drei Wochen das iPhone 6s (Plus) mit 16-nm-SoC, welches das iPhone 6 (Plus) mit dem 20-nm-Vorgänger ablöst. Dementsprechend werden dort die Produktionen nur verlagert und nicht groß ausgebaut. Denn neben TSMC baut auch noch Samsung die Chips für Apple, was TSMCs Position gegenüber dem Vorjahr als alleiniger Anbieter deutlich schwächt und den Ausblick auf rund zehn Prozent geringere Umsätze im vierten Quartal bereits zum Teil erklärt.