QNAP TS-251+ im Test: Leistung und Multimedia geschickt kombiniert

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Frank Hüber
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QNAP TS-251+

Beim Gehäuse und Design hält die TS-251+ an der bekannten und bewährten Linie von QNAP fest. Die Laufwerksrahmen sind direkt von vorne zugänglich und werden nicht durch eine Klappe verdeckt. Die aus Kunststoff gefertigten Rahmen können sowohl 3,5- als auch 2,5-Zoll-Festplatten aufnehmen, wobei beide Varianten verschraubt werden müssen. Eine werkzeug- und schraubenlose Montage der Festplatten bietet die TS-251+ somit nicht.

Ebenso wie die Festplattenrahmen ist auch das äußere Gehäuse der TS-251+ aus Kunststoff gefertigt. An der Vorderseite des NAS-Systems platziert QNAP wie üblich die Status-LEDs, die den Zustand des Systems, der Festplatten sowie der USB- und LAN-Anschlüsse optisch signalisieren. Einer der beiden USB-3.0-Anschlüsse der TS-251+ ist ebenfalls an der Front platziert und ermöglicht zusammen mit der darüber platzierten Kopiertaste den automatisierten Dateiaustausch zwischen NAS und USB-Laufwerk. Darüber hinaus ist nur noch der Ein-/Ausschalter an der Vorderseite untergebracht, alle anderen Schnittstellen befinden sich an der Rückseite der TS-251+.

Anschlussvielfalt an der Rückseite

Die restlichen Schnittstellen umfassen nicht weniger als zwei LAN- und zwei USB-2.0-Anschlüsse, einen HDMI-, einen weiteren USB-3.0- und einen Stromanschluss sowie ein Kensington-Lock, die alle an der Rückseite der TS-251+ platziert wurden. Wie üblich bläst der interne Lüfter die warme Luft nach hinten aus dem System, im Falle der TS-251+ ist dieser Lüfter allerdings nur 70 × 70 × 25 mm groß. Ob sich diese im Vergleich zu den meisten anderen NAS-Systemen kompaktere Bauform des Lüfters negativ auf die Lautstärkeentwicklung auswirkt, wird im weiteren Verlauf des Tests geklärt. eSATA, wie die Synology DS216+, oder einen SD-Kartenleser bietet die TS-251+ nicht.

QNAP TS-251+
QNAP TS-251+

YouTube, Spotify, LibreOffice und Co. direkt auf dem NAS

Über den HDMI-Ausgang können 1.080p-Videos über QNAPs HybridDesk Station (HD Station) mittels Kodi-Medienplayer wiedergegeben und mit der mitgelieferten Fernbedienung gesteuert werden. Auch Fotos können so am Fernseher betrachtet oder die Audiowiedergabe gesteuert werden. Für das Surfen im Internet stehen Chrome und Firefox zur Verfügung, und auch für YouTube, Spotify, Skype und Facebook werden Apps angeboten. All diese Anwendungen lassen sich beim Anschluss einer Tastatur und Maus auch bequem über diese steuern, so dass nicht sämtliche Eingaben – etwa von URLs – über die Fernbedienung vorgenommen werden müssen. Administratoren können zudem LibreOffice nutzen und so Dokumente direkt auf dem NAS bearbeiten, ohne einen zusätzlichen PC zu benötigen.

Der Lieferumfang der TS-251+ besteht aus dem NAS, einem externen 60-Watt-Netzteil, zwei Netzwerkkabeln, einer Fernbedienung, einer Kurzanleitung und je einem Satz Schrauben für 2,5- und 3,5-Zoll-Festplatten.

RAM-Upgrade: Kleines Modell kaufen, günstig aufrüsten

Das Kunststoffgehäuse der TS-251+ lässt sich nach dem Lösen zweier rückseitiger Schrauben problemlos öffnen. Auch der nun offen liegende Festplattenkäfig aus Metall kann problemlos entfernt werden, so dass das Mainboard zugänglich wird, an dessen Oberseite die beiden RAM-Slots platziert sind. Beim Testmodell sind zwei Module mit je vier Gigabyte verbaut, im kleineren Modell mit 2 GByte RAM ist hingegen nur ein Modul 2GB-DDR3L-1600-RAM verbaut, so dass der freie RAM-Slot einfach mit einem weiteren Modul bestückt werden kann.

Entsprechende Module mit 2 GByte sind bereits ab rund 10 Euro erhältlich, so dass ein Upgrade des 2-GB-Modells auf 4 GByte ebenso wie ein Upgrade auf 8 GByte für circa 30 Euro sehr kostengünstig möglich ist. Nutzer, die sich das Öffnen des Gehäuses zutrauen, können so viel Geld sparen, da das 2-GB-Modell nur knapp 275 Euro kostet, während die 8-GB-Variante derzeit rund 430 Euro kostet.

QTS 4.2 mit neuen Optionen

Im Test kam das Betriebssystem QTS 4.2 Build 1118 zum Einsatz. Dieses bietet neben einer neu gestalteten Oberfläche für die TS-251+ eine ordner- und laufwerksbasierte Verschlüsselung der Daten an. Bislang hatte QNAP lediglich eine laufwerksbasierte Verschlüsselung angeboten, bei der Benutzer ein gesamtes Laufwerk verschlüsseln mussten, auch wenn lediglich einzelne ausgesuchte Inhalte verschlüsselt gespeichert werden sollten. Die TS-251+ unterstützt darüber hinaus – in beiden Speichervarianten – die Virtualization Station von QNAP, mit der Betriebssysteme wie Unix, Linux und Windows als virtuelle Maschinen auf dem NAS betrieben werden können.

Die erste Inbetriebnahme des NAS gehört bei QNAP, ebenso wie bei Synology, zu einer der Stärken der Systeme. Innerhalb weniger Minuten ist die Ersteinrichtung des Systems abgeschlossen und die grundlegenden Funktionen stehen im Netzwerk zur Verfügung, ohne dass spezielle Fachkenntnisse erforderlich sind.