Xiaomi Mi4s im Test: Wenn gut und günstig trotzdem zu teuer ist

 4/5
Mahir Kulalic
77 Kommentare

Kamera mit guter Farbwiedergabe

Die Kamera im Xiaomi Mi4s bietet eine Auflösung von 13 Megapixel im Bildformat 4:3, eine f/2.0-Blende und einen Autofokus mit Phasenerkennung. Ein Dual-LED-Blitz links neben der Linse soll bei widrigen Lichtverhältnissen weiterhelfen. Die Auflösung der Frontkamera liegt bei 5 Megapixel, das Öffnungsverhältnis der Optik ist identisch mit dem der rückwärtigen Kamera. Letztere nimmt Bilder mit einer zum Kleinbild äquivalenten Brennweite von 30 Millimetern auf und ist damit nicht so weitwinklig wie von vielen anderen Smartphones gewohnt.

Xiaomi Mi4s
Xiaomi Mi4s

Die Bildschärfe des Xiaomi Mi4s bei niedrigen Empfindlichkeiten ist gut, fällt zum Rand hin jedoch leicht ab, was in der Vollbildansicht aber nicht weiter auffällt, sondern erst in der 100-Prozent-Ansicht sichtbar wird. Hier zeigt sich außerdem, dass die Bilder besonders in nicht gleichmäßigen Strukturen wie dem Himmel Rauschen enthalten. Bei solch niedrigen Empfindlichkeiten sollte dies allerdings nicht der Fall sein und ist ein Indiz dafür, dass die Fotos durch den internen Bildbearbeitungsalgorithmus zu stark oder unpassend nachbearbeitet werden.

Farblich ist mit der Kamera des Mi4s alles im Lot: Die Farbgebung ist neutral und die Farben sind angemessen und nicht übertrieben gesättigt. Der Kontrast der Aufnahmen kann mit einem „gut“ bewertet werden. Ebenso gut funktioniert die Belichtungsmessung, die sehr ausgewogen reagiert und darauf achtet, dass zu dunkle Bildpartien selbst bei sehr hellem Himmel noch ausreichend Zeichnung aufweisen.

Xiaomi Mi4s im Test – Kamera

Auch bei höheren Empfindlichkeiten ab ISO 800 wirken die Aufnahmen des Xiaomi Mi4s noch sehr scharf. Details sind immer noch deutlich zu erkennen. In der Nacht bei ISO-Werten um 3.200 schlägt sich das Smartphone immer noch verhältnismäßig gut, denn auch hier sind noch viele Details zu erkennen und das Sensorrauschen bewegt sich auf einen noch moderaten Level.

Der integrierte Dual-LED-Blitz hilft in der Nacht, wenn überhaupt, nur bei sehr nahen Objekten, in der Ferne kann er jedoch nichts mehr ausrichten. Dafür leuchtet er Motive nahe an der Kamera gut und verhältnismäßig homogen aus.

Kamera-App
Kamera-App

LTE Band 20: Fehlanzeige

Die Anschlussvielfalt des Mi4s ist umfangreich, aber nicht vollständig. Hervorzuheben sind das praktische USB Typ C sowie der Infrarot-Sender, hinzu kommen WLAN nach ac-Standard, Bluetooth 4.1, A-GPS, GLONASS und BeiDou sowie der Entweder-Oder-Schacht für eine zweite SIM-Karte oder eine Speichererweiterung per microSD. Auch LTE ist mit an Bord, aufgrund des erwartungsgemäßen Wegfalls von Band 20 für das 800-MHz-Spektrum ist es aber nur stark eingeschränkt in Deutschland nutzbar. Vor allem Kunden von Vodafone und O2 haben hier das Nachsehen. Die in Deutschland offiziell angebotene Konkurrenz bietet Band 20 zum ähnlichen Preis.

Für die Telefonie genutzt überzeugt das Mi4s durch stabile Verbindungen ohne außergewöhnliche Abbrüche abseits bekannter Problemfelder wie U-Bahn- oder Autobahnfahrten. Auch die Standortbestimmung gelingt zusammen mit dem Mobilfunknetz zuverlässig und stabil. Getestet wurde das Smartphone im Netz von O2 im Ruhrgebiet und im Rheinland.

3.260 mAh trotz schlankem Gehäuse

Trotz der flachen Bauweise passt in das Mi4s ein Akku mit einer Nennladung von 3.260 mAh und Unterstützung für Quick Charge 2.0. In Kombination mit dem 5-Zoll-Display lässt dies auf den ersten Blick auf eine gute Laufzeit hoffen. Im PCMark stehen rund acht Stunden auf der Uhr, ein guter, aber kein außergewöhnlicher Wert. Gleiches gilt für den YouTube-Test, den das Mi4s mit knapp über acht Stunden abschließt und sich somit trotz des großen Akkus nur im oberen Mittelfeld platzieren kann.

Im Alltag mit dem Abgleich mehrerer E-Mail-Konten, der Nutzung von mehreren Messengern, Standortdiensten und dauerhaft aktivierten mobilen Daten sowie WLAN erreicht das Mi4s rund anderthalb Tage Laufzteit. Bei gemäßigter Nutzung lässt sich dieser Wert verlängern. Insgesamt kann das Smartphone also überdurchschnittliche Laufzeiten liefern, außergewöhnlich ist die Leistung hingegen nicht.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.