In Win H-Frame 2.0 im Test: Limitierte Augenweide zum irren Preis

 2/4
Carsten Lissack
132 Kommentare

Design steht über Funktion

Von Außen beeindruckt das In Win H-Frame 2.0 durchaus mit seinem mattschwarzen und leicht abgerundeten Plattenlayout, das von allen Seiten Luft hineinlässt. An den jeweils vorletzten Aluminiumplatten hat der Hersteller rund herum LED-Leisten angebracht, die das Gehäuse in sechs Belichtungsstufen von Null bis 100 Prozent, also in 20 Prozent Intervallen, orange beleuchten. Final wirkt das auffällige Design aber erst durch die zwei schweren, orange getönten Hartglasseitenteile. Während die Aluminiumteile eine Materialstärke von 3 mm aufweisen, hat das Glas eine Dicke von 5 mm.

Auf Staubfilter wurde der Optik halber verzichtet

Beide Seitenteile werden durch jeweils vier große Rändelschrauben entkoppelt am Korpus befestigt. Wie der Rundumblick zeigt, kommen im H-Frame 2.0 keinerlei Staubfilter zum Einsatz. Diese sind auch nur schwer nachzurüsten und würden zudem das gesamte Designkonzept über den Haufen werfen.

Die Heckansicht zeigt acht Erweiterungssteckplätze und die Montagemöglichkeit eines 120-mm-Lüfters über ein innenliegendes Bracket. Weitere Besonderheiten sind an dieser Stelle zunächst nicht auszumachen. Von unten betrachtet gibt es lediglich vier rechteckige Gummistandfüße und ein herausnehmbares Bracket zu betrachten, worauf das mitgelieferte Netzteil später entkoppelt aufgelegt wird.

Über das Frontpanel kann die LED-Beleuchtung eingeschaltet und in ihrer Leuchtkraft geregelt werden. Ist sie aktiv, illuminieren zwei LED-Leisten das H-Frame 2.0 an Top- und Frontcover. Außerdem wird der In-Win-Schriftzug im selben Farbton beleuchtet.

In Win H-Frame 2.0 – Das Frontpanel
In Win H-Frame 2.0 – Das Frontpanel

Weiterhin sind drei USB-3.0- und eine moderne USB 3.1-Typ-C-Schnittstelle im Panel eingelassen. Darüber hinaus befinden sich zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen für den Sound-Ein- und Mikrofonausgang zwischen der Regulierung der LED-Beleuchtung und der USB-Schnittstellen. An oberster Stelle kommt ein kleiner grauer Startknopf, eine darunter liegende LED zeigt Festplattenzugriffe in weißer Farbe an. Etwas klein ist der Resetknopf geraten: Um ihn zu betätigen, wird ein spitzer Gegenstand benötigt.

Die Verarbeitung ist erstklassig

Das In Win H-Frame 2.0 macht äußerlich eine, bei dem Preis auch zu erwartende, sehr gute Figur. Die Materialien sind hochwertig und perfekt verarbeitet, keines der Plattenelemente ist scharfkantig oder instabil.

Im Innenraum gewohnt schlicht

Sind die schweren Hartglasseitenteile erst einmal entfernt, gibt das In Win H-Frame 2.0 den Innenraum frei. Hier fällt zunächst der Mainboardtray mit seinen zehn Aussparungen auf, von denen eine dem CPU-Kühlerwechsel bei eingebauter Hauptplatine vorenthalten ist.

Weiterhin zu erwähnen sind die schwarz ummantelten Anschlusskabel, von denen einige nur mit dünnem Sleeve versehen worden sind. Dadurch bleibt die Kabelfarbe sichtbar, was der Sleeve eigentlich verhindern sollte. Kritik auf einem hohen Niveau, die sich ein fast 1.500 Euro teures Designergehäuse aber gefallen lassen muss. Bei diesem Preis darf der Kunde exzellent und einheitlich gesleevte Kabel erwarten.

Über zwei Rändelschrauben kann im Deckel ein Lüfterbracket entfernt werden, auf dem sich drei optionale 120-mm-Ventilatoren anbringen lassen. Die Halterung des Hecklüfters wird auf die selbe Art und Weise gelöst.

Das In Win H-Frame 2.0 bietet sechs 2,5"- oder 3,5"-Festplattenplätze, die allesamt ohne Entkopplung auskommen. Vier von Ihnen können auf die modularen Brackets im Frontbereich montiert werden, bei zwei weiteren besteht die Möglichkeit der Hot-Swap-Nutzung.

Wer eine kleine Wasserkühlung in das H-Frame 2.0 verbauen möchte, kann die Wasserpumpe auf ein extra dafür vorgesehenes Bracket anbringen, das sich auf dem Hot-Swap-Festplattenkäfig befindet.

Die Rückseite des In Win H-Frame 2.0 offenbart keinerlei besondere Details. Lediglich ein Aufkleber mit einer Seriennummer ist hier in der Nähe des Frontpanels angebracht.

Auch im Innenraum leistet sich In Win keine Patzer. Einzig bei der Kabelummantelung hätte der Hersteller etwas mehr Sorgfalt walten lassen sollen.