Nvidia Ansel ausprobiert: 565 MB für ein Foto mit 63.360 × 35.640 Pixel

 2/3
Robert Kern
145 Kommentare

GeForce Experience 3.0 und Kepler ab GTX 650

ComputerBase hat für die Screenshots mit Ansel die aktuelle Beta-Version der GeForce Experience mit Build-Nummer 3.0.7.34 verwendet. Erst ab dieser Version ist auch Streaming als Remote-Funktion, das Einladen von Zuschauern oder Helfern für besonders schwierige Stellen im Spiel, vorhanden. Die Treiberversion ist GeForce 373.06, als Grafikkarte wurde eine Titan X mit Maxwell-Chip und eine GTX 970M mit GM204 genutzt. Videobeweis, Aufzeichnen und Ansel beanspruchen neben der Grafikkarte auch die Festplatte oder SSD, Nutzer sollten sich über die Cache-Anforderungen horrend großer Bilder im Klaren sein. Der Arbeitsspeicher wird dagegen nur geringfügig genutzt.

Ab Kepler nutzbar

Hardwareseitig muss mindestens eine GeForce-GTX-Grafikkarte mit Kepler-Architektur vorhanden sein, Nvidia nennt als erforderliche Grafikkarte eine GTX 650 aufwärts. Wie bei jeder Software mit Overlay-Funktion (Origin, Steam) können auch bei Nvidia Share Probleme mit der Stabilität von Spielen auftreten. Bei Übertaktungen der Grafikkarte mit Spannungsanhebung sollte beispielsweise der Mehrverbrauch durch NVEnc beachtet werden, vormals stabile Einstellungen müssen mitunter neu gefunden werden.

Gigantische Pixelzahlen und hoher Speicherplatzbedarf

GeForce Experience 3.0 bietet zahlreiche Qualitätseinstellungen für die Aufzeichnungsfunktionen von Videos und Screenshots, für Ansel kann die Pixelmenge von einfachen Screenshots in Bildschirmauflösung bis hin zur Super Resolution mit „63K“ Breite reichen. Das ist zumindest das durch Nvidia festgelegte Limit, in der Konfigurationsdatei zu Ansel können durchaus auch „100K“ als maximale Breite eingegeben werden. Die 53-fache Full-HD-Auflösung möchte dann allerdings auch mehr als 80 GB Cache für die mehr als 11.000 Fotos. Ansel rendert jedes Bild einzeln, erstellt dafür einen HighRes-Ordner und fügt eine ausführbare run-Datei zum Stitching dazu.

The Witness mit Ansel-Fotomodus
The Witness mit Ansel-Fotomodus 

Wenn das Bootlaufwerk (In diesem Fall C:) nicht genügend Speicherplatz bietet, sollte man Speicherort und Cache für Fotos und Videos mit den Einstellungen unter NvCameraConfiguration (C:\Program Files\NVIDIA Corporation\Ansel\Tools) verlegen. Gerade der Zwischenspeicher wird bei Fotos in Super Resolution (33 × Full HD 1.920 × 1.080, 18 × bei 3.440 × 1.440 und 16 × bei 3.840 × 2160 im Beispiel) um bis zu 30 GB belastet. Der angezeigte Speicherbedarf sollte also mindestens freigeräumt sein.

Ansel rendert für das Beispielfoto aus ARK: Survival Evolved tatsächlich 61.920 × 25.920 Pixel in 1.220 Einzelfotos vor der finalen Umwandlung in die Zielauflösung zu einem 561,6 MB großen JPEG mit 62K. Für Full HD ist das voreingestellte Maximum bei 4.225 Einzelfotos mit insgesamt 63.360×35.640 Pixel. Das Kamera-Tool speichert auf Wunsch auch die Original-Fotos im PNG-Format, doch schon für die komprimierten Ansel-Screenshots in Super Resolution empfiehlt sich eine schnelle SSD zur Aufnahme in Ansel und zur Anzeige unter Windows.

ARK: Survival Evolved Super-Resolution (562 MB)
ARK: Survival Evolved Super-Resolution (562 MB) 

Speichern kostet richtig Zeit

Sonst müssen Gedenksekunden bei der Anzeige fertiger Fotos und sogar Gedenkminuten bei der Erstellung der Screenshots auf herkömmlichen Festplatten eingerechnet werden. Auf einer extrem schnellen Samsung SSD SM951 verarbeitete Ansel die circa 1.000 Einzelfotos in einer Minute, eine 840 Evo lieferte nach mehr als zwei Minuten ein Ergebnis und herkömmliche Festplatten ackern je nach Schreibgeschwindigkeit vier bis sechs Minuten.

Nicht jedes Programm kann 62K

Für die meisten Bildbearbeitungsprogramme sind so hohe Auflösungen problematisch, selbst die Darstellung ist schwierig. In Nvidias eigener Galerie tauchen Fotos mit erhöhter (ab 2×) Auflösung geschweige denn 62K Pixeln Breite nicht auf. Die Windows-Fotoanzeige sowie die Fotos-App in Windows 10 können die Screenshots in Super Resolution anzeigen und erlauben auch ein Hineinzoomen. Photoshop oder Irfan View verweigerten die Bearbeitung. Es empfiehlt sich daher, den Screenshot in normaler und hoher Auflösung zu speichern.