iPhone-6s-Akkuproblem: Apple bestätigt Ausfälle außerhalb des ersten Rückrufs

Update 5 Nicolas La Rocco
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iPhone-6s-Akkuproblem: Apple bestätigt Ausfälle außerhalb des ersten Rückrufs

iPhone 6s, die sich im Betrieb unerwartet abschalten, obwohl die Akkukapazität bei teils über 50 Prozent liegt, repariert Apple kostenlos, indem ein neuer Akku in das Smartphone eingesetzt wird. Betroffen ist laut Apple nur eine vergleichsweise kleine Charge von Geräten, die zwischen September und Oktober 2015 produziert wurde.

Das iPhone 6s kann sich unerwartet während der Nutzung abschalten. Das bemerken nicht nur Anwender, sondern das hat jetzt auch Apple erkannt. Im Supportbereich von Apple wird erklärt, was für eine Reparatur zu beachten ist.

Nur das 6s soll betroffen sein

Betroffen ist laut Apple ein gewisser Bereich von Seriennummer aus dem Produktionszeitraum von September 2015 bis Oktober 2015. Explizit genannt werden „iPhone 6s devices“, betroffen ist aber nur das kleine iPhone 6s. Das iPhone 6 (Plus), das laut Beschreibung einiger Nutzer ebenfalls das Akkuproblem haben soll, wird in dem Supportdokument nicht genannt.

Seriennummer überprüfen lassen

Glaubt ein Nutzer, sein iPhone 6s ist von dem Akkuproblem betroffen, soll er einen Termin im Apple Store machen, einen autorisierten Service-Partner besuchen oder alternativ den technischen Support von Apple kontaktieren. Bei diesem Schritt wird in allen drei Szenarien zunächst die Seriennummer des Smartphones aufgenommen, um festzustellen, ob das Gerät für die Reparatur zugelassen ist.

Über die deutschen Mobilfunkanbieter erworbene iPhone 6s müssen ebenfalls über die drei von Apple genannten Wege reklamiert werden, da die Mobilfunkanbieter selbst nicht an dem Reparaturprogramm teilnehmen und auch keine defekten Geräte annehmen.

Daten sichern und Gerät zurücksetzen

Vor der Abgabe für die Reparatur sollen iPhone-6s-Besitzer zunächst die auf dem Smartphone gespeicherten Daten über iTunes oder iCloud sichern, die Funktion „Find my iPhone“ ausschalten und anschließend das Gerät vollständig zurücksetzen.

Wie für Apple-Reparaturen üblich, muss der Zustand des Smartphones erlauben, die Reparatur ohne Komplikationen durchzuführen. Das bedeutet, dass etwa ein gesprungenes Display oder andere Schäden, die den Austausch des Akkus und den Zusammenbau verhindern, zunächst behoben werden müssen. Diese zusätzlichen Reparaturen sind nicht kostenfrei. Apple behält sich zudem vor, das Smartphone nur in dem Land für die Reparatur anzunehmen, in dem es auch erworben wurde.

Haben Besitzer des iPhone 6s bereits vor dem jetzt gestarteten Reparaturprogramm aufgrund der beschriebenen Problematik den Akku tauschen lassen, können sie sich an Apple wenden und eine Erstattung der angefallenen Kosten beantragen.

Das Reparaturprogramm läuft global für alle iPhone 6s über einen Zeitraum von drei Jahren ab dem ersten Verkauf des betroffenen Modells über den (Online-)Einzelhandel.

Zweites Reparaturprogramm innerhalb kurzer Zeit

Nach dem Touch Disease des iPhone 6 ist das aktuelle Reparaturprogramm das zweite innerhalb kurzer Zeit für Smartphones von Apple. Beim Touch Disease ist Apple jedoch weniger kulant und führt keine kostenfreie Reparatur durch. Viel mehr bietet Apple dort erstmals überhaupt eine Reparaturoption an, die mit Kosten in Höhe von 167,10 Euro günstiger ist als der bisher nur mögliche komplette Austausch des Smartphones. Die in den USA anvisierte Sammelklage ist damit allerdings noch nicht vom Tisch.

Update

ComputerBase kann aus vertrauenswürdiger Quelle sagen, dass alle iPhone 6s mit folgenden Zeichen an vierter und fünfter Stelle der Seriennummer von dem Reparaturprogramm betroffen sind: Q4, Q5, Q6, Q7, Q8, Q9, QC, QD, QF, QG oder QH.

Update

Auch Seriennummern mit den Zeichen Q3 und QJ an vierter und fünfter Stelle sind für das Reparaturprogramm zugelassen. Zudem ist doch ausschließlich das kleine iPhone 6s betroffen, nicht auch das Plus-Modell. Der Text wurde entsprechend angepasst.

Update

Die Seriennummer des iPhones muss ab sofort nicht mehr erst eine Prüfung des Supports durchlaufen, sondern kann vom Kunden selbst überprüft werden. Apple hat dafür die eingangs im Artikel erwähnte Supportseite um eine entsprechende Funktion ergänzt.

Update

In einem Support-Dokument der chinesischen Apple-Website erklärt das Unternehmen, dass eine Akkukomponente vor dem Zusammenbau länger als üblich kontrollierter Umgebungsluft ausgesetzt wurde. Das habe dazu geführt, dass sich die betroffenen Akkus schneller entladen und dass es zu unerwartetem Abschalten des Smartphones kommen kann. Apple versichert, dass dies kein Sicherheitsproblem sei.

Update

Wieder aktuell nur über die chinesische Website beschreibt Apple jetzt über eigentliche Reparaturprogramm hinausgehende Probleme mit dem iPhone 6s und dessen Akku. Eine kleine Kundengruppe, die Geräte außerhalb der vom ursprünglichen Akkuproblem besitzen, sollen ebenfalls unerwartetes Ausschalten der Smartphones berichtet haben. Dabei könne es sich laut Apple um einen automatischen Schutzmechanismus des iPhones handeln, um dessen Elektronik zu schützen.

Apple will nun in der kommenden Woche ein iOS-Update mit erweiterter Diagnostik verteilen, um dem Problem nachzuforschen. Im Laufe der kommenden Wochen sollen die Algorithmen für die Überwachung des Akkus und der Einleitung einer automatischen Abschaltung überarbeitet werden. Sollte dieser Vorgang erfolgreich sein, werde Apple die Anpassungen in alle zukünftigen iOS-Updates integrieren.