Qualcomm: Gigabit-LTE für die Gegenwart, Datenbrille für die Zukunft

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Robert Kern
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Jeder Neukauf von Elektronik bedeutet ein Ding mehr im Internet

Qualcomm betont auf dem Snapdragon Tech Summit 2016, dass mit 4G und 5G nicht nur Geschwindigkeitszuwächse eine Rolle spielen, sondern die mit LTE eingeführte Skala und die mit 5G reduzierte Latenz sehr bedeutsam sind. „Mobilfunkstandards treiben das Internet der Dinge an“, trägt Seshu Madhavapeddy seine Präsentation mit Fokus auf das Internet der Dinge und dem Hashtag „#whywait“ vor.

Unter dem Motto „Connecting the World“ skizziert Qualcomms Manager vier grundlegende Bereiche für IoT: Smart Body, Smart Homes, Smart Cities und Smart Transportation. Die Aspekte Connectivity und Computing wüchsen mit ausdifferenzierten Anforderungen zusammen.

Infrastruktur in Smart Cities und industriellen Einrichtungen werde beispielsweise mit Cat-NB1-LTE kommunizieren, das sich auf wenige hundert Kilobits pro Sekunde beschränkt. Dafür verlangt die Vielzahl der Sensoren sehr viel Rechenleistung. Im medizinischen und Automotive-Bereich werden sich Verbindungen mit sehr geringer Latenz durchsetzen. „Ein modernes Auto wird mittels fusionierter Sensoren seine Umgebung erkennen, es kommuniziert mit anderen Autos, Straßenlaternen, Ampeln, Fahrrädern und Fußgängern“, das müsse natürlich in Echtzeit geschehen. Die Übernahme von NXP im Oktober zeigte bereits das Engagement auf diesem Sektor.

Vom Chipdesign zu Plattformen zum Ökosystem

In naher Zukunft werden nicht nur Gadgets als Elektronik am Körper getragen, Wearable umfasse zum Beispiel auch Kleidung. Als zentrales Element aber werden Datenbrillen die Smartphones ablösen. „Überhaupt sehen viele Anwendungen im IoT-Bereich für uns im Grunde wie Smartphones mit leichten Anpassungen aus“, erklärt Seshu Madhavapeddy. Man fände eine CPU, ein Modem, Wifi, NFC, Sprachsteuerung, Biometrie, Standortermittlung und viele andere Technologien immer wieder in der ein oder anderen Zusammensetzung.

Qualcomm begegne den Herausforderungen durch die Weiterentwicklung von Technologie-Portfolios, Plattformen und nicht zuletzt auch durch Zusammenarbeit mit Partnern in der Industrie. Von Chips über integrierte PCBs für Drohnen (Snapdragon Flight Platform) oder Virtual-Reality-Headsets bis hin zu Investments wie für Magic Leap sei das Unternehmen strategisch für die Zukunft gerüstet.