Grafikkarten: Benchmarks & Methodik (2017)

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Wolfgang Andermahr
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Testmethodik

ComputerBase hat im neuen Testparcours diverse Umstellungen vorgenommen. Dies fängt bei den eingesetzten Grafikkarten-Modelle an, geht über die Darstellung der Performance bis hin zur Messung der Leistungsaufnahme. Die folgenden Abschnitte gehen detailliert auf die Änderungen ein.

Die Grafikkarten und die Taktraten

Neben den Referenzkarten von AMD und Nvidia spielen auch von Haus aus übertaktete Partnerkarten eine große Rolle im Testparcours. Doch mit welchen Taktraten arbeiten die Grafikkarten? Die folgenden Werte geben den maximal möglichen Takt bei AMD und den Basis-Takt bei Nvidia an. Dies sind die Werte, die die beiden Hersteller so auch mitteilen, sie sind jedoch nicht miteinander vergleichbar. Zudem heißt dies nicht, dass die Grafikkarten tatsächlich mit diesen Werten arbeiten.

AMD-Grafikkarten

Modell Offizieller GPU-Takt anliegender Takt
in The Witcher 3, UHD
Referenzkarten
AMD Radeon RX Vega 64 1.630 MHz ~1.395-1.460 MHz
AMD Radeon RX Vega 56 1.590 MHz ~1.280-1.350 MHz
AMD Radeon RX 580 1.340 MHz 1.340 MHz
AMD Radeon RX 570 1.244 MHz 1.244 MHz
AMD Radeon RX 560 1.275 MHz 1.275 MHz
AMD Radeon RX 480 1.266 MHz ~1.170-1.190 MHz
AMD Radeon RX 460 1.200 MHz 1.200 MHz
AMD Radeon R9 Fury X 1.050 MHz 1.050 MHz
AMD Radeon R9 390 1.000 MHz 1.000 MHz
AMD Radeon R9 380 970 MHz 970 MHz
OC-Partnerkarten
Sapphire Radeon RX 580 Nitro+ 1.411 MHz ~1.370-1.390 MHz
PowerColor Radeon RX 570 Red Devil 1.320 MHz 1.320 MHz
Asus Radeon RX 480 Strix OC 1.310 MHz ~1.230-1.250 MHz
Asus Radeon RX 470 Strix OC 1.270 MHz ~1.070-1.100 MHz

Nvidia-Grafikkarten

Modell Offizieller GPU-Takt anliegender Takt
in The Witcher 3, UHD
Referenzkarten
Nvidia GeForce GTX 1080 Ti Founders Edition 1.480 MHz ~1.530-1.595 MHz
Nvidia GeForce GTX 1080 Founders Edition 1.607 MHz ~1.620-1.665 MHz
Nvidia GeForce GTX 1070 Founders Edition 1.506 MHz ~1.685-1.710 MHz
Nvidia GeForce GTX 1060 Founders Edition 1.506 MHz ~1.760-1.810 MHz
Nvidia GeForce GTX 1050 Ti 1.290 MHz 1.710 MHz
Nvidia GeForce GTX 970 1.015 MHz 1.265 MHz
Nvidia GeForce GTX 960 1.127 MHz 1.320 MHz
OC-Partnerkarten
Asus GeForce GTX 1080 Ti Strix OC 1.569 MHz ~1.845-1.875 MHz
MSI GeForce GTX 1080 Gaming X+ 8G 1.683 MHz ~1.890-1.910 MHz
MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G 1.683 MHz 1.873 MHz
Gigabyte GeForce GTX 1070 G1 Gaming 1.594 MHz ~1.885-1.911 MHz
Asus GeForce GTX 1060 9 Gbps 1.594 MHz ~1.885-1.925 MHz
Asus GeForce GTX 1060 Strix OC 1.620 MHz 2.025 MHz

DirectX 11, DirectX 12 und Vulkan – wo, wer, was?

Die meisten aktuellen Spiele unterstützen die API DirectX 11. Jedoch gibt es auch schon Titel, die zusätzlich die Low-Level-APIs DirectX 12 beziehungsweise Vulkan beherrschen. ComputerBase testet auf allen Grafikkarten immer beide APIs und bildet das bessere Ergebnis ab. Dies kann zwischen AMD und Nvidia, jedoch auch innerhalb der Produktreihe eines Herstellers, variieren.

Wer wissen möchte, mit welcher API die einzelnen Ergebnisse entstanden sind, sollte einen Blick auf die hinteren Abschnitte des Artikels werfen. Bei denjenigen Spielen, die mehrere APIs unterstützen, wird erwähnt, welche API auf welcher Grafikkarte genutzt wird.

Frametimes in Percentil neben den FPS

Neben den Durchschnitts-FPS-Werten nutzt ComputerBase in zukünftigen Launch-Reviews zusätzlich in Percentile angegebene Frametime-Werte – genauer gesagt das 99,0th Percentile, zur besseren Vergleichbarkeit jedoch in FPS und nicht in Millisekunden angegeben. Doch was ist das überhaupt genau?

Bei den Messwerten handelt es sich um klassisch in Millisekunden gemessene Frametimes. Sprich, die zeitlichen Abstände von Frame zu Frame. Die Percentile-Werte haben nun den Sinn, vereinzelnde Ausreißer zu ignorieren. Das 99,0th Percentile besagt also, dass 99,0 Prozent aller Messwerte schneller als der angegebene Messwert sind. Sprich, lautet ein Wert im Percentile-Diagramm 60 FPS, laufen 99 Prozent mit einer höheren Framerate als mit 60 FPS. Genau ein Prozent läuft dagegen langsamer als 60 FPS. Es sind genauso noch „härtere“ (99,9 Prozent) oder „weichere“ (98,0 Prozent) Percentile-Werte möglich, wobei diese jedoch schnell wieder jeden einzelnen Ausreißer zeigen und damit auch (immer mal wieder) zufällig auftretende Hänger zeigen oder aber eben zu viele Hänger ignorieren würden.

Damit in einem Diagramm nicht zwei unterschiedliche Werte (FPS und Millisekunden) stehen, von denen einmal ein längerer Balken (FPS) ein besseres und ein kürzerer Balken (Frametimes) ein besseres Ergebnis bedeuten, wird das Ergebnis von Frametimes in Millisekunden auf einen traditionellen FPS Wert umgerechnet.

Schlussendlich ist ein normales Frametime-Diagramm immer noch am genauesten. Allerdings werden solche Diagramme sehr schnell unübersichtlich. Bereits bei zwei Grafikkarten kann ein optisches Chaos entstehen. Spätestens bei drei sind die Diagramme fast immer unbrauchbar. Der 99,0th-Percentile-Wert ist zwar weniger genau, zeigt jedoch anders als die Durchschnitts-FPS auch Ausreißer in der Performance, die den Spielfluss stören. Darüber hinaus bleiben solche Diagramme übersichtlich.