Mining: Preise für Grafikkarten stabilisieren sich (teilweise)

Wolfgang Andermahr
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Mining: Preise für Grafikkarten stabilisieren sich (teilweise)

Seit Dezember sind die Preise für Grafikkarten von AMD und Nvidia massiv angestiegen. Anfang des Jahres gab es zuletzt noch einmal einen großen Schub. Dass GeForce- und Radeon-Grafikkarten seitdem gar nicht oder nur noch ein wenig teurer geworden sind, ist da schon fast eine gute Nachricht. Die Preisentwicklung im Überblick.

Genau vier Grafikkarten aus der Stichprobe haben sich preislich in den letzten vier Wochen trotz des nach wie vor großen Interesses am Mining überhaupt nicht verändert: Radeon RX 560, Radeon RX 580, GeForce GTX 1070 und GeForce GTX 1070 Ti kosten genauso viel wie am 15. Februar. Das ist in der Preis-Rallye beinahe schon ein Fortschritt.

Bis zu 80 Prozent Preisaufschlag seit Dezember

Vergleicht man die aktuellen Preise hingegen mit den von der Redaktion erhobenen für den 4. Dezember, ist hingegen auch bei diesen Modellen keine Rede von einer entspannten Preissituation. Die Radeon RX 560 kostet mit 149 Euro satte 34 Prozent mehr, die Radeon RX 580 ist mit 449 Euro um fast 80 Prozent im Preis gestiegen. Dagegen erscheint der Preisanstieg der GeForce GTX 1070 mit 45 Prozent (559 Euro) und der der GeForce GTX 1070 Ti mit 32 Prozent (579 Euro) fast schon gering.

Andere Grafikkarten sind sogar noch einmal teurer geworden, darunter zum Beispiel die Radeon RX 570. Ab 369 Euro ist sie mittlerweile zu haben, was einen Preisanstieg von erneut 19 Prozent seit Mitte Januar 2017 bedeutet. Die GeForce GTX 1050 Ti ist mit aktuell 175 Euro um sieben Prozent teurer geworden, die GeForce GTX 1060 mit aktuell 372 Euro und sechs Prozent Zuschlag Nvidias derzeit problematischstes Modell: Im Vergleich zur konkurrierenden Radeon RX 580 ist der Preis zwar niedriger, doch auch hier stehen 46 Prozent Preisanstieg seit Dezember zu Buche. Auch die GeForce GTX 1080 ist mit 690 Euro erneut um drei Prozent im Preis gestiegen.

4. Dezember 2017
(lieferbar)
15. Januar 2018
(lieferbar)
05. Februar 2018
(lieferbar)
15. Februar 2018
(lieferbar)
Preisanstieg
seit dem 05.02.
Preisanstieg
seit dem 04.12.17
AMD Radeon
Radeon RX 560 111 Euro 138 Euro 149 Euro 149 Euro 0 Prozent 34 Prozent
Radeon RX 570 206 Euro 295 Euro 309 Euro 369 Euro 19 Prozent 79 Prozent
Radeon RX 580 249 Euro 379 Euro 449 Euro 449 Euro 0 Prozent 80 Prozent
Radeon RX Vega 56 549 Euro 749 Euro 839 Euro 799 Euro -5 Prozent 45 Prozent
Radeon RX Vega 64 602 Euro 949 Euro 999 Euro 899 Euro -10 Prozent 49 Prozent
Nvidia GeForce
GeForce GTX 1050 Ti 149 Euro 150 Euro 164 Euro 175 Euro 7 Prozent 17 Prozent
GeForce GTX 1060 256 Euro 301 Euro 350 Euro 372 Euro 6 Prozent 46 Prozent
GeForce GTX 1070 420 Euro 489 Euro 559 Euro 559 Euro 0 Prozent 45 Prozent
GeForce GTX 1070 Ti 440 Euro 529 Euro 579 Euro 579 Euro 0 Prozent 32 Prozent
GeForce GTX 1080 503 Euro 559 Euro 668 Euro 690 Euro 3 Prozent 37 Prozent
GeForce GTX 1080 Ti 705 Euro 772 Euro 940 Euro 929 Euro -1 Prozent 32 Prozent

Erstmals seit Monaten gibt es neben steigenden und konstanten Preisen aber sogar fallende Preise zu beobachten. Nvidias GeForce GTX 1080 Ti ist so ein Fall. Sie ist aktuell ab 929 Euro zu haben kostet damit immerhin ein Prozent weniger als vor einem Monat. Immerhin fünf Prozent günstiger geworden ist die Radeon RX Vega 56 mit 799 Euro und die Radeon RX Vega 64 kostet mit 899 Euro zehn Prozent weniger. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass der Preisanstieg der Vega-Modelle seit Dezember in beiden Fällen mit 45 bis 50 Prozent weiterhin enorm ist und beide auch beim aktuellen Preise gegenüber den teuren Konkurrenzmodellen aus Sicht eines Spielers immer noch zu teuer sind.

Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht

Auch wenn fast alle Kryptowährungen in den letzten Wochen massiv an Wert verloren haben, ist Mining mit dem Prozessor und vor allem Mining mit der Grafikkarte weiterhin beliebt. Die großen Teilnehmer am Markt gehen aktuell nicht davon aus, dass sich die Arbeit an den Blockchains auch mit klassischer PC-Hardware kurzfristig nicht mehr lohnen wird. Doch selbst wenn es dazu kommen würde, würde es wohl Monate dauern, bis sich die Preislage bei den Händlern spürbar verbessert. Und zuvor würde der Gebrauchtmarkt mit „Mining-Grafikkarten“ überschwemmt werden.

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