Paid Mods: StarCraft 2 verkauft Karten von Nutzern

Max Doll
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Paid Mods: StarCraft 2 verkauft Karten von Nutzern
Bild: Blizzard

Blizzard führt Paid Mods in StarCraft 2 ein. Mit dem nächsten Patch 4.3.0 werden zwei Arcade-Karten aus der Community zum Verkauf angeboten. Beide Projekte verändern das Standard-Gameplay deutlich und werden für jeweils fünf US-Dollar zum Kauf angeboten. Ein Teil der Erlöse in unbekannter Höhe wird an die Urheber ausgeschüttet.

Für den Start des Paid-Mod-Systems hat Blizzard klingende Namen gewonnen. ARK Star wurde von Daniel „Pirate“ Altman erstellt, der 2015 den Mod-Contest Rock The Cabinet gewonnen hat. Die Karte erzählt vom einem Abenteuer des Templar-Teams der Sol Seekers, die auf der Suche nach einer mysteriösen Waffe sind. Spieler steuern hier nur einen einzelnen Trupp und dürfen wie in Rollenspielen neue Ausrüstung bauen sowie Talente und Fähigkeiten freischalten.

Direct Strike von Modder „Tya“ basiert Desert Strike HotS, die laut Blizzard eine der beliebtesten Arcade-Karten des Spiels ist. Hier stehen sich zwei Spieler gegenüber, erstellen Einheiten in ihrem Startbereich und lassen sie in Linien fest aufeinander zulaufen. Direct Strike wurde als Premium-Version von Desert Strike konzipiert und wird parallel angeboten. Die Kaufversion bietet vier neue Spielmodi, die das Gameplay mit neuen Bedingungen abändern, sowie Optionen zur visuellen Gestaltung des Startbereichs. Getrennt werden Spieler durch die Premium-Version nicht; wer die kostenlose Ausgabe besitzt, kann dennoch Lobbys von Desert Strike beitreten.

Ein kuratiertes System

Neu ist die Idee von Paid Mods für StarCraft 2 nicht. Nachdem eine solches Konzept aber bereits 2009 angekündigt wurde, überrascht die Einführung acht Jahre später dann doch. Die Umsetzung zeigt allerdings, dass Blizzard die Entwicklungen am Markt und die Reaktionen der Spieler genau beobachtet hat.

Dies wird etwa an der Kompatibilität und Parallelität von kostenloser und kostenpflichtiger Version der Strike-Karte sowie an der Natur des Angebots ersichtlich. Es handelt sich um eine kuratierte Umgebung, bei der Blizzard das Angebot auswählt und Entwicklern bei der Umsetzung hilft, wodurch die Qualität ein Stück weit garantiert werden kann – was auch durch die bekannten Namen im Startangebot unterstrichen wird.

Blizzard folgt dem Trend

Blizzard steht mit der Einführung von Paid Mods nicht alleine da: Andere Publisher sind der Verlockung dieser Art von Monetarisierung in ihren Mod-freundlichen Spielen längst erlegen. Ein ähnliches System nutzt Microsoft für Minecraft, während Bethesda über den Creation Club für Skyrim und Fallout 4 von Moddern erstellte Mini-Inhalte anbietet. Valve hingegen hat noch kein festes System etabliert, will aber an der Idee festhalten und hat in Dota 2 bereits Nutzer-Inhalte zu Geld gemacht.