Steigende SSD-Nachfrage: Preisverfall von NAND kommt zum Erliegen

Volker Rißka
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Steigende SSD-Nachfrage: Preisverfall von NAND kommt zum Erliegen

Der Preisverfall von Flash-Speicher hat zu immer günstigeren SSDs geführt. Laut Berichten aus Asien könnte zumindest ersteres im dritten Quartal beendet sein, da die Nachfrage an SSD weiter deutlich steigt. Wie sich das letztlich auf den SSD-Preis auswirkt, bleibt aber abzuwarten.

Um im Schnitt 50 Prozent sind Produkte mit NAND-Flash im letzten halben Jahr im Preis gefallen, heißt es in den Berichten aus Asien. Diese Zahlen beinhalten vom eMMC-Chip über Speicherkarten, USB-Sticks und klassische Consumer-SSDs alle NAND-Bereiche bis hin zu High-End-Produkten mit hoher Kapazität für Server.

20 Prozent Preisverfall bei SSDs in sechs Monaten

Im Endkundenhandel mit SSDs wirkt sich der günstigere Preis nicht ganz so stark aus. Die Crucial MX500 mit 500 GB (Test), Platz 1 im ComputerBase-Preisvergleich, gab innerhalb von sechs Monaten um rund 20 Prozent auf zwischenzeitlich 105 Euro nach, die zweitplatzierte Samsung SSD 960 EVO (Test) mit ebenfalls 500 GB fiel ebenfalls um 20 Prozent auf bis zu 160 Euro. Beide gemein haben, dass die Preise Anfang Mai noch geringer waren als jetzt, die Samsung SSD 960 Evo hat aber auch kürzlich mit der Samsung SSD 970 Evo (Test) einen quasi preisgleichen Nachfolger erhalten.

Sinkende Preise könnten sich erst im 3. Quartal stabilisieren

Im aktuellen zweiten Quartal sollen die NAND-Preise aber noch einmal um rund zehn Prozent nachgeben, bevor sie im dritten Quartal aufgrund steigender Nachfrage sowie neuen Produkten für den Herbst und das folgende Weihnachtsgeschäft nahezu stabil sein sollen, einige Hersteller hoffen sogar auf kurzfristige Preissteigerungen, welche aber selbst laut Optimisten nur von kurzer Dauer sein würden. Echte Preissteigerungen sind aber nicht in Sicht, denn der Trend für NAND-Flash zeigt auch in Zukunft preislich weiter nach unten, wozu kleinere Fertigungsstrukturen und der Ausbau der Kapazität bei den Branchenriesen wie Samsung, Toshiba und Micron beitragen. Er steht damit in Kontrast zu DRAM, der insbesondere in Form von Arbeitsspeicher nach wie vor teurer wird.

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