Yuneec Mantis Q: Kompakte Hosentaschen-Drohne gehorcht aufs Wort

Stefan F. Wirth
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Yuneec Mantis Q: Kompakte Hosentaschen-Drohne gehorcht aufs Wort
Bild: Yuneec

Die Fortentwicklung moderner Drohnen ist rasant: Die neue Foto- und Videodrohne von Yuneec Mantis Q kann dank künstlicher Intelligenz Sprachbefehle verarbeiten und eignet sich aufgrund ihrer geringen Größe und des niedrigen Gewichts gut als Begleiter auf Reisen. Der Preis: 499 Euro.

Das chinesische Unternehmen Yuneec als Hersteller kommerzieller Drohnen gehört zu den Marktführern der Branche. Mit dem Multikopter-Modell Mantis Q hat das Unternehmen jetzt eine neue Drohne vorgestellt, die zusammengefaltet in eine kleine Fototasche oder eine große Hosentasche passt und dennoch modernste Hightech-Standards erfüllt. Der Mantis Q kann bis zu 33 Minuten lang fliegen, hat eine Reichweite von 800 Metern, reagiert auf gesprochene Befehle und soll dank GPS-Unterstützung und hilfreichen Automatikprogrammen auch von Anfängern intuitiv und sicher geflogen werden können. Der Öffentlichkeit soll das Fluggerät erstmals auf der IFA Ende August 2018 in Berlin vorgeführt werden.

Erweiterte Entfernung und Flughöhe sowie mehr Sportlichkeit

Der Mitbewerber DJI hat mit seinen Mavic-Modellen in diesem Drohnen-Segment technische Maßstäbe gesetzt. Yuneec setzte diesen bislang seine handlichste Foto- und Videodrohne, den Breeze, entgegen, die bereits einige Merkmale mit dem neuen Mantis Q teilt und die man daher durchaus als inoffiziellen Vorgänger bezeichnen kann, obwohl auch sie weiterhin im Vertrieb bleibt. So ist auch Breeze als Einsteigermodell konzipiert, wird via Smartphone-App kontrolliert, fliegt per GPS gesteuert und bietet verschiedene automatische Flugmodi an. Flugdistanz und Flugzeit des vorwiegend als Selfie-Drohne konzipierten Breeze fallen jedoch mit maximal 80 Metern und etwa 12 Minuten vergleichsweise niedrig aus.

Der Mantis Q bietet mehr und ähnelt DJIs Mavic Pro dabei nicht nur im Design. Anders als der Breeze ist der Mantis Q auch eine sehr sportliche Drohne. Hierfür wurde ein spezieller Sport-Mode entwickelt, dessen Betätigung den Kopter auf bis zu 72 Stundenkilometer beschleunigen lässt.

Stufenlos auf- und abwärts bewegliche Kamera mit 4K-Videofunktion

Doch neben dem Spaßfaktor geht es natürlich auch um hochwertige Fotos und Videos. Wie schon beim Breeze zeichnet der Mantis Q Filme in den Auflösungen Full HD und 4K auf. Ein Gimbal zur analogen Stabilisierung des Bildes fehlt zwar auch dem neuen Modell, dafür wird beim Mantis eine elektronische Stabilisierung über drei Achsen durchgeführt, die dem Hersteller zufolge besonders zuverlässig arbeitet und zudem nicht durch fragile Bauteile störanfällig ist. Auch die stufenlose Beweglichkeit der Kamera um 90 Grad nach unten ist beibehalten worden. Neu ist hingegen ihre Aufrichtbarkeit um weitere 20 Grad, was beispielsweise praktisch zur Ablichtung von Wolkenformationen oder vorüberziehenden Vogelschwärmen sein kann.

Schnelle Live-Bild-Übertragung

Der Mantis wird zusammen mit einem Controller geliefert, der mit einem Smartphone zu verbinden ist. Die dazu gehörige Flugsoftware, die auf dem Opensource Projekt PX4 basiert, arbeitet Yuneec zufolge besonders stabil und zuverlässig. Die Signalübertragung sei schnell genug, um auch bei hoher Geschwindigkeit mit bis zu 72 Stundenkilometer ein fließendes Live-Bild zu erzeugen. Eine Besonderheit, die die Breeze nicht bot, ist die Fähigkeit des Mantis, auf gesprochene Befehle zu reagieren. So führt der Kopter Flugmanöver auf Zuruf aus oder löst auf verbale Anordnung ein Foto oder eine Videoaufnahme aus.

Der mitgelieferte Controller und die Fähigkeit zur Sprachsteuerung erleichtern das Navigieren der Drohne im Vergleich zum Breeze erheblich, die in der Standard-Ausführung ohne externes Steuergerät daher kommt, auch wenn sich dieses auf Wunsch und gegen Aufpreis nachbestellen lässt. Die virtuelle Steuerung des Breeze via Smartphone-App hat den Nachteil, dass sich digitale Schalthebel und die Auslöser für Foto- und Videografie auf unterschiedlichen Darstellungsebenen befinden, man muss also während des Fluges immer hin und her wechseln.

Dank Ultraschallsensoren auch im Haus nutzbar

Der Mantis ist im Übrigen zusätzlich mit IPS-Ultraschallsensoren ausgestattet, die es der Drohne erlauben, sich auch im Inneren von Gebäuden und dort ohne GPS-Signal sicher an seiner Umgebung orientieren zu können.