MWC 2019

Galaxy S10, S10+, S10e Hands-On: Samsung deckt von klein bis groß den High-End-Bereich ab

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Nicolas La Rocco
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Triple-Kamera mit Superweitwinkel

HDR10+ ist eine der neuen Funktionen im Videomodus, eine andere ist die neue Videostabilisierung aus OIS und EIS, die selbst Fahrten über Stock und Stein mit dem Mountain Bike ohne Wackler einfangen soll. ComputerBase konnte sich von der in der Tat gut funktionierenden Stabilisierung bei Springern auf Trampolinen überzeugen.

Die Kamera war allgemein eine der größeren Baustellen während der Entwicklung des Galaxy S10. Auch bei Samsung sitzen nun drei Objektive auf der Rückseite, die als Weitwinkel, Teleobjektiv und Superweitwinkel fungieren. Die Hauptkamera arbeitet erneut mit 12 Megapixel und f/1.5-Blende und bietet einen optischen Bildstabilisator. Dieselbe Auflösung nutzt die Telekamera, die zudem ebenfalls mit OIS ausgestattet ist, aber bei der die Blende nur die branchenüblichen f/2.4 erreicht. Wer mit dem Superweitwinkel fotografiert, erhält Aufnahmen mit 16 Megapixeln, der Fokus ist hier zudem nicht automatisch. Die Triple-Kamera deckt mit ihren unterschiedlichen Optiken Sichtfelder von 77 Grad, 45 Grad und 123 Grad ab. Speziell für Nachtaufnahmen ist ein Modus mit bis zu 40 Sekunden Belichtungszeit hinzugekommen, für den Samsung anders als Huawei jedoch die Nutzung eines Stativs empfiehlt.

Käufer eines Galaxy S10e müssen auf die Telekamera verzichten, erhalten davon abgesehen aber die gleiche Technik wie Käufer eines Galaxy S10 oder S10+. Auch bei der vorderen Kamera weicht die Ausstattung vom gewählten Modell ab, wobei hier nur das Galaxy S10+ eine Ausnahme bildet. Die primäre Frontkamera arbeitet bei allen drei Varianten mit 10 Megapixeln und f/1.9-Blende, das Galaxy S10+ kommt zusätzlich mit einer zweiten 8-Megapixel-Kamera, die der Erfassung von Tiefeninformationen für den Bokeh-Effekt auch bei Selfies dient. Die Intensität dieses Effekts lässt sich wie bei der Hauptkamera über einen Schieberegler für den sogenannten Live Focus einstellen. Noch ein Detail zur Frontkamera im Display: Die Aussparung für die Kamera ist Samsung gut gelungen, sodass rund um das Loch keine Ausfransungen zu sehen ist. Zu Backlight-Bleeding kann es dank der genutzten OLED-Technik ohnehin nicht kommen.

Exynos 9820 aus 8-nm-Fertigung

Die KI-gestützte Objekterkennung der Kamera wird über die Neural Processing Unit des neuen Exynos 9820 abgewickelt, der in allen hierzulande verbauten Galaxy S10 zum Einsatz kommt, während die US-amerikanischen Modelle mit Qualcomm Snapdragon 855 laufen werden. Das neue SoC kommt aus Samsungs eigener 8-nm-Fertigung und setzt im Bereich der CPU auf zwei eigene Kerne des Typs Exynos M4, zwei ARM Cortex-A75 und vier ARM Cortex-A55. Die noch zur Ankündigung des Chips fehlenden Taktangaben kann ComputerBase für die Exynos M4 mit bis zu 2,73 GHz, für die Cortex-A75 mit bis zu 2,31 GHz und die Cortex-A55 mit bis zu 1,95 GHz nachreichen. Die CPU soll bis zu 33 Prozent schneller arbeiten als die des Vorgängers Exynos 9810. Für die neue GPU ARM Mali-G76 MP12 gibt Samsung ein Plus von bis zu 37 Prozent an.

Bis zu 12 GB RAM und 1 TB Speicher

Wie viel RAM im Galaxy S10 und S10+ verbaut ist, hängt davon ab, zu welcher Speichervariante gegriffen wird. Außerdem gibt es regionale Unterschiede, die speziell Deutschland betreffen. Da ist das Galaxy S10e übersichtlicher, da es hierzulande stets 6 GB RAM und 128 GB erweiterbaren Speicher bietet. Für andere Märkte ist eine Variante mit 8 GB RAM und 256 GB Speicher geplant. Das Galaxy S10 bringt Samsung mit 8 GB RAM und 128 GB oder 8 GB RAM und 512 GB erweiterbarem Speicher nach Deutschland. Beim Galaxy S10+ wird Samsung hierzulande auf die kleinste Variante verzichten und nur die Modelle mit 8 GB RAM und 512 GB Speicher oder 12 GB RAM und 1 TB anbieten. Außerdem sind beide Varianten ausschließlich mit Rückseite aus Keramik geplant. Bei den Duos genannten Dual-SIM-Versionen kommt ein Hybrid-Slot zum Einsatz, der entweder mit zwei SIM- oder einer SIM- und einer microSD-Karte bestückt werden kann.

Schnelleres LTE und WLAN

Im Bereich der Konnektivität stellt der Exynos 9820 LTE Advanced Pro nach Cat. 20 mit bis zu 2 Gbit/s im Downlink und bis zu 316 Mbit/s im Uplink zur Verfügung. Neu ist zudem die Unterstützung von WiFi 6 mit 2,4 GHz und 5 GHz, das abseits der Bezeichnung für Endkunden auch als 802.11ax bekannt ist. WiFi 6 nutzt das zur Verfügung stehende Spektrum durch Techniken wie 1024-QAM und OFDMA effizienter und soll dadurch für Übertragungsraten von bis zu 11 Gbit/s geeignet sein.

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