Schnittstelle: PCI Express 6.0 erhöht auf bis zu 128 GB/s

Michael Günsch
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Schnittstelle: PCI Express 6.0 erhöht auf bis zu 128 GB/s
Bild: PCI-SIG

Die Spezifikationen für PCIe 5.0 sind noch keinen Monat alt, da folgt bereits eine Ankündigung zum Nachfolger. Dieser heißt wenig überraschend PCIe 6.0 und soll die Datenrate abermals verdoppeln. Eine Leitung soll dann rund 8 GB/s übertragen; die Vollbestückung mit PCIe 6.0 x16 käme auf 128 GB/s in jede Richtung.

Spezifikationen für PCI Express 6.0 sollen 2021 stehen

Aktuell dominiert noch PCIe 3.0 respektive PCIe 3.1 mit ~1 GB/s pro Leitung und Richtung den Markt. PCIe 4.0 mit ~2 GB/s ist noch selten vertreten, erfährt mit AMDs in Kürze erscheinenden Desktop- und Server-Plattformen aber eine größere Verbreitung. Erste Produkte mit PCIe 5.0 mit ~4 GB/s werden für 2021 erwartet. Mit dem Marktstart von PCIe 6.0 ist daher erst ab 2023 oder 2024 zu rechnen. Die Spezifikationen für PCIe Gen6 sollen aber laut Fahrplan der zuständigen PCI-SIG bereits 2021 feststehen.

Wie schon bei den vorherigen Generationen der seriellen Schnittstelle PCI Express soll auch PCIe 6.0 bis hinab zur ersten Generation abwärtskompatibel sein. Der abermals gesteigerte Durchsatz wird durch den Wechsel zur Pulsamplitudenmodulation (PAM) mit vier Signalzuständen möglich, wodurch in der gleichen Zeit mehr Bits übertragen werden können. PAM4 ersetzt die sogenannte Non-Return-to-Zero-Technik (NRZ) der vorherigen Standards. Allerdings bedeute dieser Umbruch höhere Kosten zur Implementierung in der Infrastruktur, merkt AnandTech mit Verweis auf einen Artikel im Rambus-Blog an.

Den Bedarf an solch hohen Übertragungsraten sehen Branchenexperten unter anderem in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Machine Learning, Netzwerke, Storage und Supercomputer.

Verbraucher lernen zunächst PCIe 4.0 kennen

Inwieweit Privatnutzer zunächst von Produkten mit PCIe 4.0 profitieren, wird sich in Kürze zeigen: Denn AMD wird am 7. Juli die erste Desktop-Plattform mit PCIe 4.0 für den Verkauf freigeben. Diese umfasst die Ryzen-3000-CPUs (Matisse), die X570-Mainboards sowie die Grafikkarten der Serie Radeon RX 5700 (XT). Hinzu gesellen sich die ersten Client-SSDs mit PCIe 4.0 x4.