AMD Athlon 3000G im Test: Athlon 3000G im Benchmark: Es ist ein „Athlon 240 GE v2“

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Update Volker Rißka
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Weil der Athlon 3000G im Kern dem Athlon 240GE extrem nahe steht und CPUs mit 16, 18, 24 und 32 Kernen dieser Tage ebenfalls Hochkonjunktur haben, hat ComputerBase auf einen umfangreichen Benchmark-Durchlauf verzichtet und verweist dafür auf den Test von Athlon 200GE, 220GE, 240GE aus dem Januar.

AMD Athlon 3000G in Cinebench R20
AMD Athlon 3000G in Cinebench R20

In Anwendungen ein erwartetes Bild

In Anwendungen duelliert sich der Athlon 3000G mit dem Vorgänger Athlon 240GE und dem Pentium von Intel. Das Leistungsniveau ist niedrig. Wer mehr getestete CPUs im Diagramm einblendet, findet deutlich schnellere Prozessoren wie den Ryzen 3 3200G (Test), der ebenfalls noch unter 100 Euro liegt. Vor allem im unteren Marktsegment bis zur kleinen Mittelklasse gibt es schnell sehr deutliche Performance-Sprünge für wenige Euro. Relativ betrachtet sind die Zuschläge gegenüber dem neuen Athlon für 53 Euro allerdings hoch, sein Preis-Leistungs-Verhältnis ist stark.

Diagramme
Performancerating für Anwendungen (Multi-Core)
    • AMD Ryzen Threadripper 2990WX
      91
    • AMD Ryzen 9 3950X
      87
    • AMD Ryzen Threadripper 2970WX
      81
    • AMD Ryzen 9 3900X (AGESA 1.0.0.4)
      70
    • AMD Ryzen 9 3900X
      70
    • Intel Core i9-9980XE
      70
    • Intel Core i9-7980XE
      70
    • AMD Ryzen Threadripper 2950X
      68
    • Intel Core i9-7960X
      66
    • AMD Ryzen Threadripper 2920X
      57
    • Intel Core i9-9900KS
      52
    • AMD Ryzen Threadripper 1920X
      52
    • Intel Core i9-9900X
      52
    • Intel Core i9-7900X
      51
    • AMD Ryzen 7 3800X
      50
    • Intel Core i9-9900K
      50
    • Intel Core i9-9900KS (127/159 LT)
      49
    • AMD Ryzen 7 3700X
      49
    • Intel Core i9-9900K (95/119 W LT)
      46
    • Intel Core i7-9800X
      43
    • AMD Ryzen 7 2700X
      42
    • AMD Ryzen 5 3600X
      39
    • AMD Ryzen 5 3600
      37
    • Intel Core i7-9700
      37
    • AMD Ryzen 7 1800X
      37
    • AMD Ryzen 7 2700
      37
    • Intel Core i7-8700K
      35
    • AMD Ryzen 7 1700
      33
    • AMD Ryzen 5 2600X
      32
    • Intel Core i7-9700 (65/81 W LT)
      32
    • AMD Ryzen 5 2600
      30
    • AMD Ryzen 5 1600X
      29
    • Intel Core i5-9400F
      25
    • Intel Core i7-7700K
      24
    • Intel Core i5-8400
      24
    • AMD Ryzen 5 3400G
      21
    • AMD Ryzen 5 2400G
      19
    • Intel Core i7-4770K
      18
    • AMD Ryzen 3 3200G
      15
    • Intel Core i7-2600K
      15
    • AMD Ryzen 3 2200G
      14
    • AMD Athlon 3000G
      9
    • AMD Athlon 240GE
      9
    • Intel Pentium Gold 5400
      9
    • AMD Athlon 200GE
      9
Einheit: Prozent, Geometrisches Mittel

Gaming nur als absolute Notlösung

Gaming ist mit einem Dual-Core-Prozessor heutzutage kaum mehr möglich, viele Triple-A-Spiele sind auf dieser Basis unspielbar, einige starten gar nicht mehr. Auf einen vollständigen Parcours hat die Redaktion deshalb verzichtet.

Zwei exemplarisch herangezogene Spiele zeigen vor allem bei den Frametimes, dass zwei statt vier Kerne anno 2019 oft zu wenig sind. Dabei wurde das Testsystem mit GeForce RTX 2080 Ti wie immer genutzt, zum Vergleich der ebenfalls schon langsame Ryzen 3 mit vier Kernen herangezogen.

Frametimes in FPS (1080p) AMD Ryzen 3 3200G AMD Athlon 3000G
Shadow of the Tomb Raider 37,3 FPS 20,1 FPS
Assassin's Creed Odyssey 36,1 FPS 21,3 FPS

Auch in älteren oder Casual-Titeln ist mit der Vega3 nicht viel zu gewinnen – obwohl sie noch deutlich stärker als Intels HD 620 ist, die wirklich nur für die Darstellung im Betriebssystem sowie die Videowiedergabe taugt. Schon der Vorsprung von Vega8 der richtigen Ryzen-APUs ist deutlich, auch weil es eben doppelt so viele CPU-Kerne gibt. Dass der neue Athlon jetzt offiziell 100 MHz mehr GPU-Takt bietet, macht da keinen Unterschied.

Leistungsrating integr. Grafik
    • AMD Ryzen 3 (Vega8)
      63
    • AMD Athlon (Vega3)
      33
    • Intel Pentium (HD 620)
      18
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS), Geometrisches Mittel

Die Leistungsaufnahme überzeugt

Wird die diskrete Grafikkarte entfernt, bleibt die Anwendungsleistung identisch, die Leistungsaufnahme sinkt wie erwartet. Auch hier zeigt der neue Athlon, dass er quasi ein alter ist – auch Intels Pentium spielt im selben Gewässer.

Leistungsaufnahme der AMD Athlon (komplettes System)
Modell Leerlauf 1-Kern-Last Volllast
AMD Athlon 3000GE (3,5 GHz) 20 Watt 35 Watt 50 Watt
AMD Athlon 240GE (3,5 GHz) 19 Watt 34 Watt 46 Watt
AMD Athlon 200GE (3,2 GHz) 20 Watt 32 Watt 45 Watt
Intel Pentium G5400 17 Watt 31 Watt 41 Watt

Fazit und Empfehlung

Auch der „neue“ AMD Athlon 3000G gefällt, weil die vom Athlon 240GE gezeigte Leistung ab sofort noch mal günstiger geboten wird. Für 53 Euro UVP gibt es quasi keinen Konkurrenten, der inklusive frei bestimmbarem Multiplikator mehr bietet. So entsteht aus der Perspektive Preis und Leistung ein Produkt, das seinesgleichen sucht. Intels ewiger Gegenspieler, der Pentium, hat dagegen keine echte Chance.

Mithalten können da höchstens noch die Vorgänger AMD Athlon 200GE, 220GE und 240GE (Test), denn die liefern quasi dasselbe zum – je nach Modell – noch mal attraktiveren Preis-Leistungs-Verhältnis. Lange geben wird es sie aber mit Sicherheit nicht mehr.

Einen Bogen machen sollten um die CPU in jedem Fall Spieler – auch die, die geringere Ansprüche haben. Die Zeiten für Dual-Core-CPUs in Gaming-Systemen sind gezählt. Auch in Kombination mit einer Mittelklasse-GPU kommt beim Athlon 3000G so nur selten Freude auf.

AMD Athlon 3000G
AMD Athlon 3000G

Fortschritt beim Athlon mit Zen(+) gibt es so Ende 2019 nur beim Preis, technische Innovationen bleiben im Vergleich zu Ryzen 3000 und Ryzen Threadripper 3000 aus. Doch es darf auf ein echtes neues APU-Produkt im kommenden Jahr gehofft werden. Die Lücke zu den Matisse-Prozessoren ist nun nicht nur auf Seite des Preises riesig, auch die Leistung der APUs hängt mittlerweile weit zurück. Renoir verspricht dies zu werden, nicht nur für Ryzen, sondern am unteren Ende auch für Athlon. Mit einem ähnlichen Sprung wie zuletzt bei den Prozessoren würden die APUs in ganz neue Leistungswelten vordringen können. Und das ist vor allem im Notebook wichtig, denn dort liegt Intels größter Umsatz, den AMD noch nicht mal angekratzt hat.

ComputerBase hat den Athlon 3000G von AMD zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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