Notebook-/Smartphone-RAM: Samsungs LPDDR5-6400 in 1z-EUV-Fertigung ist fertig

Volker Rißka
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Notebook-/Smartphone-RAM: Samsungs LPDDR5-6400 in 1z-EUV-Fertigung ist fertig
Bild: Samsung

Samsung hebt die Messlatte für Arbeitsspeicher in mobilen Endgeräten weiter an und gab am Wochenende bekannt, dass aus den Werken in Pyeongtaek, Korea, nun 16 Gbit-LPDDR5-Chips kommen, die im fortschrittlichsten 1z-Fertigungsprozess unter der Zuhilfenahme von EUV-Lithografie produziert werden.

1z steht in der DRAM-Terminologie für die dritte Fertigungsstufe eines Prozesses, der innerhalb von 10 bis 20 nm beheimatet ist. Vermutet wird, dass es im Vergleich zu Logic-Chips, die in diesen Tagen erstmals in 5 nm vom Band laufen, im besten Fall 12 nm sein dürften. Der lange genutzte Fertigungsschritt 1x deckte zuvor alles zwischen 16 nm und 19 nm ab, die Stufe 1y zwischen 14 nm und 16 nm. Das würde ins Bild passen, da es generell heißt, dass DRAM der Logic-Fertigung zwei bis drei Generation hinterher hängt.

Überraschend ist jedoch, dass nun EUV doch bereits großflächig zum Einsatz kommt. Samsung hatte, wie unter anderem der Mitbewerber SK Hynix lange erklärt, bei 1z noch komplett auf EUV zu verzichten. Wie viele Layer der neuen DRAM-Chips mit ultraviolettem Licht bestrahlt werden und wie viele noch auf klassische Immersionslithografie setzen, gibt Samsung nicht preis. Vermutlich wird EUV nur für wenige kritische Lagen eingesetzt, so wie es zu Beginn auch bei den Logic-Chips der Fall war.

Größer, schneller, dünner

Mit der Einführung des neuen Produktionsschritts kann Samsung neben der Kapazität nun auch die Geschwindigkeit um 16 Prozent anheben, von LPDDR5-5500 auf LPDDR5-6400. Gegenüber dem 12-Gbps-Vorgänger aus der 1y-Fertigung, von dem für einen 16-GByte-Chip noch Stapel aus acht 12-Gbit- und vier 8-Gbit-Chips nötig waren, kann mit jetzt nur noch acht 16-Gbit-Chips die gleiche Kapazität bereitgestellt werden. Das Package ist damit 30 Prozent dünner und soll sich für extrem schmale Geräte eignen. Samsung selbst gibt beispielsweise faltbare Geräte an.

Die ersten Auslieferungen der neuen Chips seien laut Samsung bereits erfolgt, eigene Produkte dürften traditionell ganz vorn liegen. Bisher setzen diese aber selbst beim neuen Galaxy Note 20 und dem im September folgenden Galaxy Fold 2 noch auf LPDDR5-5500 und eine Größe von maximal 12 GByte – der nächste Schritt wird deshalb wohl Größe und Geschwindigkeit umfassen.