Standardsuche in Safari: Google zahlt Apple bis zu 12 Milliarden US-Dollar jährlich

Sven Bauduin
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Standardsuche in Safari: Google zahlt Apple bis zu 12 Milliarden US-Dollar jährlich
Bild: Pexels

Nachdem das US-Justizministerium und elf US-Bundesstaaten Google wegen des Vorwurfs des Monopolmissbrauchs in den Bereichen Suche und Such-Anzeigen verklagt haben, berichtet die New York Times jetzt, dass Google bis zu 12 Milliarden US-Dollar jährlich an Apple zahlen soll, damit Google Search der Standard in Safari ist.

Druck auf Google wächst

Nachdem die 64-seitige Anklageschrift eines der größten kartellrechtlichen Verfahren in den USA seit mehreren Jahrzehnten in Gang gesetzt hat, wächst der Druck auf den weltgrößten Suchmaschinenbetreiber weiter.

Wie die New York Times in einem aktuellen Bericht (Paywall) vom 25. Oktober mit Berufung auf Insiderinformationen vermeldet hat, sollen Google und Apple bereits 2017 vereinbart haben, dass die Google-Suche wie bereits zuvor der Standard im Browser Safari und auf allen Geräten von Apple bleibt.

Hierfür soll Apple jährlich rund acht bis zwölf Milliarden US-Dollar von Google erhalten, was laut Einschätzung der Zeitung rund 14 bis 21 Prozent der jährlichen Gewinne von Apple ausmachen würde.

Praktiken könnten verboten werden

Ein ähnliches Abkommen, wenn auch in weitaus kleineren Dimensionen, hat Mozilla mit der Alphabet-Tochter geschlossen: Der finanziell angeschlagene Entwickler erhält jährlich 400 bis 450 Millionen US-Dollar von Google.

Solche Verträge wären für Partner nicht nur finanziell attraktiv; sie nicht anzunehmen hätte darüber hinaus negative Konsequenzen zufolge, lautet einer der zentralen Anklagepunkt im Bericht (PDF) des US-Repräsentantenhauses.

Durch die Details des Deals mit Apple sollen diese Praktiken zurzeit im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen, so die New York Times weiter. Diese könnten auch die Einnahmen von Apple und anderer Unternehmen gefährden, denn Google könnte es zukünftig verboten werden, solche Zahlungen zu leisten und derartige Vereinbarungen abzuschließen, heißt es.

Mozilla hatte diesbezüglich bereits seine Sorgen zum Ausdruck gebracht.