Turtle Beach Stealth 600 G2 im Test: Fazit

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Michael Schäfer
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Ein solides Funk-Headset für einen UVP von knapp unter 100 Euro zu erstellen, darf auch im Herbst 2020 noch als ambitioniert bezeichnet werden. Und ohne große Kompromisse geht es offensichtlich nicht. Das spiegelt auch die zweite Generation des Stealth 600 wider.

So muss bei dem vorliegenden Headset mit Kunststoff als vorwiegend verwendeter Werkstoff vorliebgenommen werden, was erfreulicherweise jedoch keinen negative Einfluss auf die Stabilität hat. Die Aufhängungen, aus Kunststoff gefertigt bei nicht wenigen Headsets als Sollbruchstelle zu sehen, dürften beim Turtle-Beach-Neuling zahlreiche Transporte sicher überstehen. Der Tragekomfort des Headsets ist gut, die Polster bequem und nicht zu weich.

Die Reichweite der Funkverbindung ist ausreichend, um sich auch mal vom PC oder von der Konsole entfernen zu können, auf dem Weg zur Küche wird die Verbindung dann aber bald abbrechen. Störende Latenzen sind während des Tests dagegen nicht aufgefallen. Die Akkulaufzeit lag im Test nur knapp unter dem vom Hersteller angegebenen Wert von 15 Stunden, doch auch dies ist kein Ruhmesblatt und ist auf den kleinen Akku zurückzuführen. Die Konkurrenz schafft es hier nicht selten, rund 10 Stunden länger am Ball zu bleiben.

Klanglich bietet das Stealth 600 Gen 2 ein neutrales Bild ohne große Finessen. Das kann manchem Nutzer gefallen, anderen könnte es jedoch schnell zu fade werden. Das ist natürlich auch vom jeweiligen Spiele-Genre abhängig, aber gerade bei epischen Shootern fehlt es den Treibern oftmals an Druck in den unteren Frequenzen.

Turtle Beach Stealth 600 Gen 2 im Test

Beim Mikrofon sollte sich jeder interessierte Käufer fragen, welchen Wert er auf eine gute Abbildung seiner Stimme legt und ob ein Headset mit Kabel oder ein tieferes In-die-Tasche-Greifen nicht doch die bessere Wahl wäre. Das Stealth 600 wird in dieser Disziplin von den meisten kabelgebundenen Einsteiger-Headsets an die Wand gespielt. Dass Turtle Beach selbst auf Nachfrage keine Informationen zum Frequenzgang preisgibt, wirft vor allem dann kein gutes Licht auf den Hersteller, wenn die Übertragung nicht über 8.000 Hz hinausgeht und damit eine nur geringfügig bessere Klangqualität liefert als manch ein gutes Telefon. Für Spiele-Sessions mag das ausreichend sein, für mehr aber nicht. Im Sommer sollte das Headset zudem von Ventilatoren ferngehalten werden, denn durch den fehlenden Popschutz ist das Mikrofon sehr anfällig für Störgeräusche.

Am Ende stellt das Stealth 600 Gen 2 von Turtle Beach ein dem Preis entsprechendes, gerade noch solides Headset dar, bei dem aber in allen Belangen Kompromisse eingegangen werden müssen. So sollte jeder am Kauf interessierte Nutzer für sich selbst entscheiden, worauf er mehr Wert legt: guten Klang oder kabellose Freiheit.

Turtle Beach Stealth 600 Gen 2
Produktgruppe Headsets, 08.10.2020
  • Verarbeitung
    O
  • Klangqualität
    O
  • Mikrofonqualität
  • günstiger Preis für ein Funk-Headset
  • gute Verarbeitung
  • schlechtes Mikrofon

ComputerBase wurde das Stealth 600 Gen 2 leihweise von Turtle Beach für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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