Amazon Echo Show 8 und 5 im Test: Leistungsaufnahme, Klang, Streaming, Browser und Fazit

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Frank Hüber
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Die Leistungsaufnahme

Die Leistungsaufnahme zwischen der ersten und zweiten Generation hat sich bei der Musikwiedergabe über Spotify bei mittlerer Lautstärke nicht verändert, zeigt aber Unterschiede beim Standby. Während der Echo Show 5 (2. Gen.) in dieser Hinsicht sparsamer geworden und die Leistungsaufnahme insbesondere bei ausgeschaltetem Display auf 0,4 Watt gesunken ist, stieg sie in diesem Fall beim Echo Show 8 (2. Gen.) von rund 1,1 auf ca. 2,0 Watt. Auch bei aktiviertem Bildschirm liegt die Leistungsaufnahme des Echo Show 8 (2. Gen.) über der der ersten Generation. ComputerBase hat die Werte der ersten Generation mit der aktuellen Firmware neu ermittelt, um gleiche Bedingungen zu schaffen.

Wird die automatische Helligkeitsanpassung aktiviert, schwankt die Leistungsaufnahme zwischen beiden Werten, platziert sich tagsüber aber am oberen Intervall-Ende.

Leistungsaufnahme der Smart-Displays im Vergleich
Amazon Echo Show 8 (2. Gen.) Amazon Echo Show 8 (1. Gen.) Amazon Echo Show 5 (2. Gen.) Amazon Echo Show 5 (1. Gen.) Amazon Echo Show 10 (3. Gen.) Amazon Echo Show 10 (2. Gen.) Google Nest Hub (2. Gen.) Google Nest Hub Lenovo Smart Display 10 Zoll
Standby und Display an (100 %) 4,0–4,4 Watt 3,3–3,5 Watt 2,3–2,7 Watt 2,6–2,9 Watt 7,3–8,6 Watt 6–7 Watt 3,3 Watt 2,6 Watt 5,7 Watt
Standby und Display aus 1,9–2,0 Watt 1,0–1,2 Watt 0,4 Watt 1,1 Watt 4,2 Watt 2,5 Watt 2,2 Watt 1,5 Watt 2,7 Watt
Musikwiedergabe via Spotify 5,2–7,2 Watt 5,5–7,1 Watt 3,4–3,9 Watt 3,4–3,9 Watt 9,0–14,1 Watt 10 Watt 3,6–5,0 Watt 2,1–3,5 Watt 6,0–9,0 Watt

Das Netzteil des Echo Show 8 (2. Gen.) liefert übrigens maximal 30 Watt, beim Echo Show 5 (2. Gen.) sind es 15 Watt. Das fest mit dem Netzteil verbundene Kabel ist bei beiden Geräten 1,5 m lang.

Amazon Echo Show 5 (2. Gen.)
Amazon Echo Show 5 (2. Gen.)
Amazon Echo Show 8 (2. Gen.)
Amazon Echo Show 8 (2. Gen.)

Der Klang

Der Echo Show 8 (2. Gen.) setzt unverändert auf zwei 52-mm-Neodymium-Lautsprecher mit passivem Bassradiator, die jeweils 10 Watt bieten. Er bietet somit Stereoklang, während im Echo Show 5 ein einzelner 42-mm-Breitbandlautsprecher für die Tonausgabe zuständig ist.

An der Unterstützung der Streamingdienste hat sich im Vergleich zum neuen Echo Show 10 nichts verändert. Amazon unterstützt die eigenen Musikdienste Prime Music, Music Unlimited und Music HD sowie Spotify, Apple Music und Deezer oder Radiodienste wie TuneIn. Sofern man einen Dienst von Amazon abonniert hat, wird der Songtext angezeigt. Unverändert wünschenswert wäre bei Amazon Music eine grafische Oberfläche wie bei Prime Music, um neue Inhalte zu entdecken – der Dienst ist aber auf die Sprachsteuerung und die direkte Auswahl einzelner Lieder, Alben oder Playlists ausgelegt. Bei Spotify gibt es anders als auf dem Smartphone auch weiterhin keine Videoschnipsel zu sehen.

Der Echo Show 8 klingt gut, aber es gibt bessere Echo-Lautsprecher

Der Echo Show 8 bietet einen basslastigen Klang und weiß bis zu gehobener Lautstärke zu überzeugen. Wird die Lautstärke allerdings aufgedreht, fängt der Bass an zu wummern und dumpf zu klingen – es fehlt an Klarheit. Dies gilt auch für die Höhen. Sie klingen gut, aber nicht vollends sauber und klar aufgelöst. Bei lauter Wiedergabe dünnt der Klang wie gehabt aus. Für Audiophile ist der unveränderte Klang der neuen Generation des Echo Show 8 somit weiterhin nichts. Wer allerdings gerne am Schreibtisch nebenbei Musik hört, findet erneut ein gutes Smart-Display. Aufgrund der Abstrahlung des Tons nach hinten sollte der Echo Show 8 wenn möglich mit etwas Abstand vor einer Wand und nicht frei im Raum platziert werden. Der neue Echo Show 10 (3. Gen.) und der Echo Studio klingen klarer, detaillierter und weniger basslastig.

Echo Show 5 stößt schnell an seine Grenzen

Beim Echo Show 5 muss man sich vor dem Kauf der klanglichen Einschränkungen bewusst sein, die aus einem einzelnen Breitbandlautsprecher mit 42 mm resultieren. Der Klang ist so zwar über den Bass erneut durchaus voluminös, aber nicht besonders klar und detailliert. Therefore I Am ist ebenso wie Your Power von Billie Eilish auf dem Echo Show 5 kein Genuss. Bei Therefore I Am kommt der Bass bei Lautstärke 5 von 10 zu sehr ins Schwimmen und dröhnt, bei Your Power zeigt die Gitarre am Anfang die Grenzen des Treibers auf – klar differenziert ist hier nichts. Auch der neue Echo Show 5 klingt wie die erste Generation.

Klanglich gibt es – wie zu erwarten war – somit keinen Grund, von der ersten auf die zweite Generation zu wechseln.

Videostreaming noch ohne Disney+

Per se unterscheidet sich die Funktionalität beim Videostreaming je nach Echo Show nicht. Amazon erlaubt auf allen Smart-Displays unabhängig von ihrer Größe die Videowiedergabe. So unterstützen auch die beiden neuen Echo Show Amazon Prime Video und Netflix nativ und YouTube eingeschränkt über den Browser. Disney+ wird weiterhin nicht unterstützt – weder über einen Skill noch nativ oder über die Website.

Da das Videostreaming sich seit dem Echo Show 10 (3. Gen.) nicht verändert hat, wird an dieser Stelle auf den entsprechenden Abschnitt aus dem Test des Echo Show 10 verwiesen.

Während das 8 Zoll große Display des Echo Show 8 aber durchaus gut für die Wiedergabe der ein oder anderen Folge der aktuellen Lieblingsserie geeignet ist, erhält der Nutzer mit den 5,5 Zoll des Echo Show ein Display, das kleiner ist als bei vielen aktuellen Smartphones, was für Videos nicht optimal ist.

Surfen jetzt ohne Firefox

Auch beim Surfen gelten bei beiden neuen Echo-Show-Modellen noch die Ausführungen zum Echo Show 10 (3. Gen.). Mit einer Ausnahme, denn beide Geräte bieten kein Firefox mehr an, sondern nur noch Amazons eigenen Browser Silk. Firefox wurde nur noch bis 30. April auf neuen Echo Show ausgeliefert, da sich Mozilla dazu entschlossen hat, die Unterstützung des Browsers auf Amazon-Geräten einzustellen. Auf den neuen Geräten ist es deshalb gar nicht erst installiert, auf alten ist es durch ein Firmware-Update weggefallen.

Fazit

Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 129,99 Euro* bleibt der Echo Show 8 auch in zweiter Generation das beste Smart-Display-Gesamtpaket, wenn der Preis berücksichtigt wird. Zum Start des heutigen Prime Days ist er kurzfristig 45 Euro günstiger für nur 84,99 Euro erhältlich*. Der Echo Show 10 (3. Gen.) (Test) ist das insgesamt bessere Smart-Display und bietet mit seiner Bewegungsfunktion durch das per Motor drehbare Display und dem Zigbee-Hub mehr, kostet mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 250 Euro aber auch fast das Doppelte. Der Echo Show 8 bleibt somit das Vernunftgerät.

Das Display ist bei der zweiten Generation bei maximaler Helligkeit heller, bei minimaler Helligkeit dunkler und bietet neben der automatischen Helligkeitsanpassung nun auch eine angenehme Anpassung der Farbtemperatur an das Umgebungslicht.

Wer den Echo Show 8 (2. Gen.) auch für Videotelefonie oder Drop-In mit Videostream nutzt, stellt jedoch die größte Veränderung fest, denn die neue 13-Megapixel-Kamera mit automatischem Zuschnitt des Bildes ist dem alten Modell deutlich überlegen. Wer die Kamera des Echo Show 8 nutzen möchte, greift in jedem Fall zum neuen Exemplar.

Beim Echo Show 5, der grundsätzlich auf dieselbe Oberfläche setzt wie die anderen Echo-Show-Modelle, merkt man hingegen häufiger kleinere Wartezeiten, bis Aktionen über das Touchdisplay ausgeführt werden. Aufgrund seiner kompakten Größe ist er für den Nachttisch die bessere Wahl, kann aber nicht mit dem Echo Show 8 (2. Gen.) oder Echo Show 10 (3. Gen.) konkurrieren, wenn er etwa im Wohnzimmer oder auf dem Schreibtisch als vollwertiges Smart-Display eingesetzt werden soll. Auch die Veränderungen bei der Kamera fallen weniger gravierend aus. Für 5 Euro weniger erhält der Käufer aber dennoch das nunmehr bessere Gerät, weshalb auch beim Echo Show 5 zur zweiten und nicht mehr zur ersten Generation gegriffen werden sollte.

Auch der Echo Show 5 der 2. Generation ist zum Prime Day schon im Angebot und kurzfristig für nur 49,99 Euro statt 84,99 Euro erhältlich*.

ComputerBase wurden der Echo Show 8 (2. Gen.) und Echo Show 5 (2. Gen.) leihweise von Amazon zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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