Deutliche Preissteigerung: Samsung & TSMC wollen mehr Geld von Foundry-Kunden

Volker Rißka
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Deutliche Preissteigerung: Samsung & TSMC wollen mehr Geld von Foundry-Kunden
Bild: IEEE

Eine neue Preisrunde bei den Auftragsherstellern bahnt sich an. TSMC soll diese für viele Nodes anheben, bei Samsung wird es noch schlimmer. Denn ist bei TSMC von maximal acht Prozent im kommenden Jahr die Rede, wird für Samsung sogar von 20 Prozent gesprochen. Und dass, obwohl sie dem Marktführer noch hinterher laufen.

Hohe Einkaufskosten führen zu Preissteigerungen

Die Spirale der steigenden Einkaufspreise für Materialien – 20 bis 30 Prozent werden hier genannt – die am Ende zu höheren Produktionskosten führen, geben die Auftragsfertiger letztlich wie alle Unternehmen an ihre Kundschaft weiter. Bei TSMC werden fünf bis acht Prozent Aufschlag genannt, was im Vergleich zu den letzten Jahren eine sogar eher übersichtliche Preissteigerung wäre, denn im Jahr 2021 soll der Durchschnittspreis dort um rund 20 Prozent geklettert sein. Doch hier bleibt stets etwas im Unklaren, für welche Produktionszweige und Fertigungsschritte diese letztlich gelten, bei TSMC gibt es davon mittlerweile unübersichtlich viele.

Für Samsung werden pauschal 15 bis 20 Prozent höhere Preise für Foundry-Kunden ins Spiel gebracht. Auch hier ist es abhängig von der gewählten Produktstufe, vermutlich aber auch den passenden Verträgen mit der Kundschaft.

Samsung galt bis vor kurzem als deutlich günstiger als TSMC, was auch daran lag, dass sie eine viel kleinere Foundry mit in der Regel eher der zweitbesten Fertigung war und auch noch ist. Auch die neuesten Versuche, am Thron von TSMC zu sägen waren eher übersichtlich mit Tendenz zu gescheitert, massive Probleme bei der Ausbeute machen dem einen Strich durch die Rechnung. Dies ist hierbei wohl aber vielen Kunden nicht in jedem Bereich ein Dorn im Auge, da viele die Verträge auf funktionstüchtige Chips ausgelegt haben und nicht pauschal jeden Wafer abnehmen. So bleibt letztlich Samsung auf den Kosten sitzen, die Kundschaft wie Nvidia und Qualcomm, die solche Verträge haben sollen, kämpfen höchstens mit einer zu geringen Stückzahl.

Zuletzt häuften sich die Problemmeldungen bei Samsung wieder, der 4-nm-Prozess liefe schlecht, auch beim neuen 3GAA gibt es Probleme. Zumindest hier scheint nun etwas aufgeräumt worden zu sein, taiwanische Medien berichten von Fortschritten beim ersten Fertigungsprozess mit Gate-All-Around. Noch in diesem Quartal will Samsung damit erste Chips fertigen, vermutlich ist Samsung dabei auch einmal mehr der Erstkunde.