Sprachassistent: Google Assistant soll künftig mit LLM-KI im Alltag helfen

Andreas Frischholz
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Sprachassistent: Google Assistant soll künftig mit LLM-KI im Alltag helfen
Bild: Google

Der Google Assistant soll ein KI-Update erhalten, berichtet Axios unter Berufung auf interne E-Mails. Künftig soll der Sprachassistent auf einem Large Language Model (LLM) basieren, um Antworten für die Nutzer zu generieren.

Allzu konkret ist das veröffentlichte Schreiben nicht. Klar ist, dass die Entwicklung anläuft. Wie der Stand ist und wann mit einer Veröffentlichung zu rechnen ist, bleibt jedoch offen. Neuaufgestellt wird jedoch das Team. Eine Anfrage von The Verge hat Google nicht kommentiert.

Neuer Wettlauf bei den Sprachassistenten?

Die E-Mail stammt von Peeyush Ranjan und Duke Dukellis, beide für den Google Assistant verantwortliche Abteilungsleiter und Produktdirektoren. Was das Schreiben interessant macht, ist vor allem das Bekenntnis zum Google Assistant. So ist dort von „deeply committed“ die Rede. Trotz der Entwicklung von Bard als generativen KI-Chatbot setzt Google also weiterhin auf den bekannten Sprachassistenten.

Rigoroser war an dieser Stelle Microsoft. Der Konzern führt den als Copilot bezeichneten KI-Assistenten in praktische alle Produktkategorien ein. Es ist der Ersatz für bestehende Assistenten, Cortana wird Ende des Jahres in den Ruhestand geschickt.

Dass die Sprachassistenten aufgerüstet werden, ist angesichts der aktuellen Entwicklung rund um generative KI-Systeme wie ChatGPT und Bard naheliegend. Die alte Generation startete vor rund zehn Jahren mit großen Erwartungen, konnte diese im Prinzip aber nie erfüllen. Die Abteilung hinter Amazons Alexa, die ebenfalls ein KI-Update erhalten soll, kommt laut Medienberichten mittlerweile auf einen Verlust von rund 10 Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Zurückhaltend ist derweil Apple beim aktuellen KI-Wettrennen. Intern soll der Konzern aber auch an entsprechenden Lösungen arbeiten, Medien berichteten bereits von einem Sprachmodell mit dem Titel Apple-GPT. Auch Siri soll profitieren.

Stiftung Warentest: Datenschutz bleibt Problem bei Sprachassistenten

Erst Ende Juli hat die Stiftung Warentest einen Test von Sprachassistenten veröffentlicht. Das Resultat: Solange man Datenschutzbedenken hinten anstellt, gewinnt Amazons Alexa. Google würde lediglich bei komplexen Aufgaben besser abschneiden. Vergleichen mit ChatGPT als zeitgemäßer KI-Lösung schneiden die Assistenten bei komplexen Wissensfragen und Texten schlechter ab, profitieren aber von aktuellen Informationen – die Grundlage von ChatGPT ist weiterhin eine veraltete Datengrundlage. Der Wissensstand endet im Jahr 2021.

Was aber problematisch bleibt, ist der Datenschutz. Die entsprechenden Bestimmungen von Amazon, Apple und Google würden „kein Vertrauen schaffen“, so die Stiftung Warentest. Aussagen zur Datenschutzerklärung von ChatGPT erfolgte nicht, gegen OpenAIs Chatbot laufen allerdings Verfahren bei europäischen Datenschutzbehörden.