Suchmaschine: 2021 zahlte Google 26,3 Mrd. Dollar, um die Standard-Suche zu sein

Andreas Frischholz
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Suchmaschine: 2021 zahlte Google 26,3 Mrd. Dollar, um die Standard-Suche zu sein
Bild: PxHere | CC0 1.0

Insgesamt hat Google im Jahr 2021 26,3 Milliarden US-Dollar an andere Unternehmen gezahlt, um sicherzustellen, dass die Google-Suche als Standard auf Smartphones und Browsern voreingestellt ist. Damit hat sich die Summe, die Google für die Voreinstellung zahlt, seit 2014 verdreifacht, berichtet Bloomberg.

Die Zahlen nannte der Google-Mitarbeiter Prabhakar Raghavan bei einer Anhörung im derzeit laufenden „US-vs-Google“-Kartellverfahren, das das amerikanische Justizministerium eingeleitet hat. Raghavan ist bei Google sowohl für die Suche als auch das Werbegeschäft verantwortlich.

Größter Ausgabeposten bei Google

Bei den Ausgaben für die Voreinstellung handelt es sich um die größten Ausgabeposten, sie liegen aber noch deutlich unter den Einnahmen. Durch das Werbegeschäft rund um die Suchmaschine hatte Google 2021 insgesamt 146,4 Milliarden US-Dollar eingenommen.

Der Konzern wollte eigentlich verhindern, dass die Summe publik wird. Diese würde künftige Vertragsverhandlungen beeinträchtigen, lautete das Argument. Richter Amit Metha folgte dem aber nicht. Er setzte die Offenlegung der Zahlen durch.

Apple erhält das meiste Geld

Für Google sind diese auch heikel. Denn bei dem Verfahren geht es im Kern um die Frage, ob der Konzern die marktbeherrschende Stellung im Suchmaschinengeschäft ausnutzt, um konkurrierende Anbieter zu behindern. Die Zahlungen für die Voreinstellungen sind der Ansatzpunkt.

Größter Profiteur ist Apple, 2021 soll der Konzern rund 15 Milliarden US-Dollar von Google erhalten haben. Im Jahr 2022 stieg die Summe laut Medienberichten sogar weiter auf 18 bis 20 Milliarden US-Dollar. In dem Verfahren erklärte Apple aber, vor allem die Qualität der Google-Suche sei ausschlaggebend für die Wahl. Damit folgte man der Linie von Google.

Zahlungen für die Such-Voreinstellungen erhalten auch andere Smartphone-Hersteller wie Samsung oder Browser-Anbieter wie Mozilla.

Konkurrierende Anbieter wie Microsoft mit Bing erklären indes, die Voreinstellung sei sehr wohl ausschlaggebend für Googles Erfolg. Denn der Marktanteil sichere nicht nur Umsätze, sondern auch Informationen über Suchanfragen, die es erst ermöglichen, die Qualität der Suche zu verbessern. Microsoft sei laut CEO Satya Nadella auch bereit gewesen, hohe Milliarden-Summen an Apple zu zahlen, damit Bing zum Standard auf Geräten wie dem iPhone wird.