Geld vom US Chips Act: Intel erhält doch „nur“ 8,5 Milliarden US-Dollar Förderung

Volker Rißka
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Geld vom US Chips Act: Intel erhält doch „nur“ 8,5 Milliarden US-Dollar Förderung
Bild: Intel

Riesige Zahlen wurden vorab genannt, nun ist es offiziell: Intel wird 8,5 Milliarden US-Dollar vom US Chips Act erhalten. Das ist weniger als zuletzt spekuliert wurde, zusätzlich gibt es aber auch günstige Kredite in Höhe von weiteren 11 Milliarden US-Dollar.

Angesicht der riesigen Bauvorhaben, die sich bei Intel über mehrere Projekte in mehreren Bundesstaaten erstrecken, wurden nicht nur vorab größere Zahlen genannt, auch hatte sich Intel vermutlich selbst mehr erhofft. Denn neben dem Ausbau der Einrichtungen in Rio Rancho, New Mexico, wo die ersten neuen Packaging-Gebäude bereits in Betrieb genommen wurden, stehen vor allem die Erweiterungen in Hillsboro, Oregon, für den Fokus auf Forschung und Entwicklung sowie das Mega-Projekt in Ohio in den Plänen.

Intel Ohio One Construction
Intel Ohio One Construction (Bild: Intel)

Auch Intels aktuell größte Fab darf nicht vergessen werden, denn in Chandler, Arizona, wird zuletzt am meisten investiert, auf Fab 22 und 32 folgte zuletzt Fab 42, in naher Zukunft Fab 52 und Fab 62. Genau dorthin reist US-Präsident Biden heute auch mit dem Scheck im Gepäck und wird den vermutlich größten Einzelposten im US Chips Act überreichen.

Intel-Fab-Roadmap (Stand Anfang 2023)
Intel-Fab-Roadmap (Stand Anfang 2023) (Bild: Intel)

Intel plant Bauvorhaben für über 100 Milliarden US-Dollar

Intel nimmt das Geld entsprechend gern. Die beiden neuen Fabs in Arizona kosten rund 20 Milliarden US-Dollar, die beiden geplanten in Ohio mindestens genauso viel. Die „kleineren Posten“ in New Mexico und Hillsboro summieren sich ebenso auf mehrere Milliarden US-Dollar. Die 8,5 + 11 Milliarden US-Dollar bleiben so ein Tropfen auf den heißen Stein, Intel betonte zuletzt stets, in den kommenden fünf Jahren über 100 Milliarden US-Dollar in die Chip-Produktion allein in den USA investieren zu wollen.

Dass CEO Pat Gelsinger bereits vor vier Wochen im Rahmen des Intel-Foundry-Events gegenüber der zuständigen Regierungsvertreterin witzelte, dass es wohl einen zweiten Chips Act für die Zukunft brauchen werde, kann nun ebenfalls etwas anders interpretiert werden. Dass beispielsweise die Fabrikanlage in Ohio wirklich auf ein Mega-Projekt für rund 100 Milliarden US-Dollar anwachsen werde, steht eher in den Sternen und wird Intel ohne staatliche Zusagen mit Sicherheit nicht allein stemmen.

Zur Einordnung und zum Vergleich: In Deutschland bekommt Intel für das 30-Milliarden-Projekt rund 10 Milliarden Euro an Fördergeldern.

Auch andere bekommen Geld

Vor Intel haben bereits BAE Systems, Microchip Technology und Globalfoundries Gelder aus dem Chips Act erhalten, wobei Globalfoundries mit 1,5 Milliarden US-Dollar den bisher größten Posten erhielt. In Zukunft dürften weitere Ausgaben in Richtung Samsung und TSMC bewilligt werden, hier hieß es zuletzt, dass es jeweils fünf bis sechs Milliarden US-Dollar sein könnten, damals hieß es aber auch noch, dass Intel zehn bis elf erhalten würde.