Intel Core i7-3970X im Test: Der schnellste Prozessor des Jahres

Volker Rißka
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Intel Core i7-3970X im Test: Der schnellste Prozessor des Jahres

Einleitung

Wie bereits in den vergangenen Jahren üblich, lässt der Chipriese Intel im letzten Quartal des Jahres noch einmal den Hammer fallen. Dies zeigt sich in der Regel so, dass die schnellsten Prozessoren noch einmal ein Update erfahren, um noch ein paar Prozent mehr Leistung herauszukitzeln. Genau dieses Vorgehen sieht man beim Core i7-3970X, der unbestritten – soviel weiß man schon vorher – der schnellste Prozessor des Jahres für den heimischen Desktop-PC ist.

Unser Test wird wie immer klären, wie es um die Performance des neuen Flaggschiffs sowohl in theoretischen Tests, in Anwendungen und in Spielen geringer Auflösung als auch in den realitätsnahen Spielen in hoher Auflösung inklusive AA/AF bestellt ist, dabei aber nicht die wichtigen Eckpunkte wie Leistungsaufnahme aber auch das Undervolting sowie Overclocking außer Acht lassen.

Überblick

Mit dem Core i7-3970X, manchmal auch noch mit dem Zusatz „Extreme Edition“ versehen, hat Intel den schnellsten Desktop-Prozessor des Jahres 2012 im Programm – soviel steht wohl schon vor dem Test fest. Doch dafür muss Intel einige Grenzen neu festsetzen, die seit Jahren nicht angetastet wurden. In erster Linie ist das die TDP, die für das neue Modell auf im Desktop fast unbekannte 150 Watt gesetzt wird. Fast unbekannt deshalb, weil es zu Zeiten der Core 2 Quad bereits schon einmal eine Special Edition des Core 2 Extreme QX9775 gab, der ebenfalls auf diese hohe TDP ausgelegt war – Stichwort „Skulltrail“. Seinerzeit wurden zwei Server-Prozessoren auf das Desktop-Niveau gelabelt, so ähnlich verfährt man heute aber auch noch, denn bekanntlich sind die Core i7 der 3800/3900er Serie aktuell nichts anderes als „Sandy Bridge-E“ aus dem Server-Segment.

„Sandy Bridge-E“ für den Desktop – maximal sechs Kerne
„Sandy Bridge-E“ für den Desktop – maximal sechs Kerne

Die Core i7 eben auf dieser Basis bieten auch 2012 weiterhin nur sechs Kerne und zwölf Threads, da laut Hersteller die Taktfrequenz zur Anzahl der Kerne stimmen muss, anstatt einen großen Mehrkernprozessor mit geringem Takt im Desktop anzubieten. Deshalb bleibt der Vollausbau des „Sandy Bridge-E“ weiterhin dem Server-Segment vorbehalten und für den Desktop zieht man mehr Takt an Land. So trennen den schnellsten Xeon-Prozessor mit acht Kernen heute 400 MHz vom schnellsten Probanden mit sechs Kernen. Doch unter der Haube sind die Modelle identisch, denn der Die ist der gleiche. Mit satten 2,27 Milliarden Transistoren wird eine nahezu quadratische Fläche von 435 mm² (20,8 mm × 20,9 mm) belegt.

Desktop-Modelle

„Sandy Bridge-E“ im Desktop ist und bleibt aber ein Nischenprodukt. In erster Linie sind die hohen Anschaffungskosten ein Grund, kosten doch allein die Platinen für den 52,5 × 45 mm großen Sockel LGA 2011 deutlich mehr als herkömmliche Mainstream-Platinen. Der Einstieg bei den Prozessoren beginnt ebenfalls erst bei 255 Euro, sodass zusammen mit Quad-Channel-Speicher mindestens 500 Euro nur für die grundlegende Plattform eingeplant werden müssen. In dieser kleinen Konfiguration hat man jedoch nur einen Quad-Core-Prozessor, echte sechs Kerne gibt es erst ab 520 Euro – die Preisspirale schraubt sich dementsprechend nach oben.

Vier Modelle gibt es derzeit im Handel, Neben der Anzahl der Kerne unterscheiden sich die Modelle auch in der Größe des L3-Caches. Bei den beiden Topmodellen ist dieser 15 MByte groß, was unter anderem die Die-Größe erklärt. Der Vierkerner ist ein nativer Die und mit 1,27 Milliarden Transistoren auf 295 mm² Fläche deutlich kleiner.

„Sandy Bridge-E“ als Core i7-3800/3900
Modell Kerne /
Threads
Takt /
mit Turbo
Unlocked L3-Cache TDP Preis
Core i7-3970X 6 / 12 3,5 / 4,0 GHz 15 MB 150 Watt $999
Core i7-3960X 6 / 12 3,3 / 3,9 GHz 15 MB 130 Watt $999
Core i7-3930K 6 / 12 3,2 / 3,8 GHz 12 MB 130 Watt $583
Core i7-3820 4 / 8 3,6 / 3,9 GHz - 10 MB 130 Watt $294