Mumpitzelchen schrieb:
Muss er nicht. Geht mit jedem Dateisystem. Das BIOS/UEFI lädt den ersten Sektor an Adresse 0x7c000 und führt das auf dem Sektor enthaltene Programm aus. Ab da ist es die Aufgabe dieses Programms den Rest des OS zu laden.
Und was ist, wenn das daraufhin geladene OS das NTFS-Dateisystem nicht unterstützt? Bis zu diesem Punkt hat das mit dem Dateisystem nämlich gar nicht zu tun. Das verwendete Betriebssystem ist entscheidend, ob NTFS geht oder nicht.
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Ob von einem USB-Stick gebootet werden kann hängt stark von der Formatierung des Sticks und den Fähigkeiten des Mainboard-BIOS ab. USB-Sticks können auf verschiedene Weisen formatiert werden. So kann ein USB-Stick z.B. wie eine Diskette (Superfloppy) eingerichtet sein, also ohne Partition und MBR, oder wie eine HDD mit Partition und MBR. Das BIOS muss diese Möglichkeiten kennen und unterstützen, um ein entsprechend eingerichteten USB-Stick zum Booten zu bewegen. Manche BIOSe, wie das meines Mainboards beispielsweise, haben sogar ein Problem, wenn die Clustergröße nicht der Standardgröße des entsprechenden Dateisystems im Bezug auf die Partitions- bzw. Volumegröße entspricht. Manche USB-Sticks werden vom Hersteller nämlich mit einer der Partitions- bzw. Volumegröße und des Dateisystems untypischen Clustergröße ausgeliefert. Ich hatte hier schon neue USB-Sticks mit 2 oder 4 GiB, die vom Hersteller mit einer Clustergröße von 16 KiB bei FAT32 als Dateisystem versehen wurden. Microsoft gibt hier eigentlich 4 KiB Cluster vor.
Unetbootin formatiert einen USB-Stick nicht etwa neu, sondern kopiert nur die Dateien drauf und schreibt einen neuen Bootsektor. Der USB-Stick wird ansonsten so verwendet, wie er eingerichtet wurde. Wird beispielsweise auf dem USB-Stick NTFS als Dateisystem verwendet und soll davon ein System gestartet werden, das NTFS nicht unterstützt, kopiert Unetbootin zwar brav die Dateien auf den Stick und schreibt den Bootsektor, davon Booten kann man allerdings nicht.
Es gibt aber durchaus Programme die den USB-Stick komplett neu einrichten also die Formatierung, inkl. des Dateisystems und der Clustergröße, neu schreiben. Das wohl universellste unter den Freeware-Programmen ist RMPrepUSB. Damit kann man einen USB-Stick fast nach belieben einrichten und experimentieren. Auch das HP-USB-Format-Tool richtet den USB-Stick komplett neu ein. Es erstellt einen MBR mit eine Partition und schreibt einen MS-DOS-Bootsektor auf den Stick. Ein so eingerichteter USB-Stick eignet sich allerdings ausschließlich für das Booten in MS-DOS. FreeDOS startet von einem USB-Stick, der vom HP-USB-Format-Tool eingerichtet wurde, nicht, da nicht der richtige Bootsektor geschrieben wurde.