News EU-Parlament für Netzneutralität mit Hintertüren

Der Industrieausschuss im EU-Parlament hat sich auf eine gesetzliche Regelung zur Netzneutralität geeinigt. Provider dürfen dem Entwurf zufolge keinen Traffic von Internetdiensten blockieren oder drosseln, die sogenannten Spezialdienste („special services“) sind aber erlaubt.

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Krass, warum so kompliziert? Die Leute mit Spezialdienst haben bevorzugt mehr bandbreite und bei allen anderen wird gedrosselt. so versteh ich das.

Dafür müsste man erst mal den Begriff Spezialdienst definieren.
Ein Spezialdienst ist doch alles eigens programmiert was vom 0815 Standard abweicht.

Für jeden Satz ne Absicherung und Klausel im Background parat. Das ganze hat weder Hand noch Fuß.

Die Weltwirtschaft muss systembedingt immer weiter expandieren, dass dann Prinzipien gebrochen werden und das Netz weiter monetarisiert wird ist die logische Konsequenz, eben ein Symptom eines kranken Wirtschaftssystems. Aufhalten lässt sich diese Entwicklung nur indem keine Parteien gewählt werden die krampfhaft an diesen kranken Strukturen festhalten bzw. diese fördern. Sehr viele Probleme mit denen ein gewöhnlicher Verbraucher zu kämpfen hat sind langfristige Konsequenzen dieser Politik. Was für den Einzelnen kurzfristig sinnvoll scheint, kann auf lange Sicht fatal sein, nur leider haben recht wenige den Blick für übergeordnete politische Zusammenhänge. Es fehlt da einfach an Allgemeinbildung über diese wirtschaftspolitischen Zusammenhänge damit überhaupt die Kompetenz vorhanden sein kann die richtige Wahl zu treffen.

Ich hab eigentlich nichts gegen Spezialdienst. Ich bin aber der Meinung, dass Internetanschlüsse dann nur mit der übrig bleibenden best-effort Bandbreite und Volumen beworben werden dürften.

Baumschule schrieb:

Krass, warum so kompliziert? Die Leute mit Spezialdienst haben bevorzugt mehr bandbreite und bei allen anderen wird gedrosselt. so versteh ich das.

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Darauf wird es wohl rauslaufen im Zweiklassen-Internet...
Eine traurige Vorstellung...Netzneutralität ade

sowas kommt raus wenn der staat infrastrukturen verkauft,
1a

DeoDeRant schrieb:

[...]Was für den Einzelnen kurzfristig sinnvoll scheint, kann auf lange Sicht fatal sein, nur leider haben recht wenige den Blick für übergeordnete politische Zusammenhänge. Es fehlt da einfach an Allgemeinbildung über diese wirtschaftspolitischen Zusammenhänge damit überhaupt die Kompetenz vorhanden sein kann die richtige Wahl zu treffen.

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Stimmt schon was du sagst. Nur leider hieße das in der Quintessenz, dass es dann wieder auf eine Diktatur, oder zumindest eine Aristokratie hinaus laufen würde, wo nur die was zusagen haben, die auch die Bildung genossen haben.
Schade dass uns Menschen bisher noch nicht die allround-Regierungsform schlechthin eingefallen ist, so müssen wir leider immer Abstriche in irgend einem Bereich hinnehmen um das friedliche und geordnete Miteinander zu organisieren.

Wo kommt eigentlich die Ansicht her, dass egal wieviel oder wiewenig Geld man ausgibt, jeder unbedingt genau die gleiche Qualität an Internetverbindung erhalten muss? Das ist doch auf keinen anderen Gebiet der Fall. Nur beim Internet wird es verlangt.

Was spricht dagegen, dass Nutzer oder Firmen für bestimmte wichtige Dienste einen Aufschlag zahlen, um besondere Qualität, Zuverlässigkeit, Geschwindigkeit oder dergleichen zu erhalten?

DeoDeRant schrieb:

Die Weltwirtschaft muss systembedingt immer weiter expandieren, dass dann Prinzipien gebrochen werden und das Netz weiter monetarisiert wird ist die logische Konsequenz, eben ein Symptom eines kranken Wirtschaftssystems. Aufhalten lässt sich diese Entwicklung nur indem keine Parteien gewählt werden die krampfhaft an diesen kranken Strukturen festhalten bzw. diese fördern. Sehr viele Probleme mit denen ein gewöhnlicher Verbraucher zu kämpfen hat sind langfristige Konsequenzen dieser Politik. Was für den Einzelnen kurzfristig sinnvoll scheint, kann auf lange Sicht fatal sein, nur leider haben recht wenige den Blick für übergeordnete politische Zusammenhänge. Es fehlt da einfach an Allgemeinbildung über diese wirtschaftspolitischen Zusammenhänge damit überhaupt die Kompetenz vorhanden sein kann die richtige Wahl zu treffen.

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sehe ich absolut genauso!

@Dshing: Aristokrat ist kein Garant für gebildet.
Das war in der Vergangenheit schon nicht so, das wird auch heute nicht so sein.
Wenn ich mir den "elitären Kreis" so anschaue, wird mir schon etwas mulmig, wohin all das noch führen soll.

Aber zum Thema: Wenn Spezialdienste definiert wären, ohne etwaige Hintertüren, kann ich mich u.U. damit anfreunden.
Keinem von uns würde es gefallen, einen 4K-onDemand-Stream nicht flüssig sehen zu können.

Ich bevorzuge zwar die Netzneutralität, und einen weiteren Ausbau der Kapazitäten, sodass Engpässe ausgeschlossen sind, aber irgendwo muss das Geld dafür auch herkommen. Und das passiert nicht bei 20€/Monat-Internet-Flat ;-)

Oh nein, die Opis haben das Internet entdeckt ..
Wir brauchen ein neues

Ekkel schrieb:

sehe ich absolut genauso!

@Dshing: Aristokrat ist kein Garant für gebildet.
Das war in der Vergangenheit schon nicht so, das wird auch heute nicht so sein.
Wenn ich mir den "elitären Kreis" so anschaue, wird mir schon etwas mulmig, wohin all das noch führen soll.

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Sicherlich. Ich wollte aber darauf hinaus, das es auch keine Lösung ist nur die Wissenden regieren zu lassen. Auf welche Nomenklatur man sich dabei jetzt festlegen will ist doch letztlich irrelevant.

Ekkel schrieb:

Ich bevorzuge zwar die Netzneutralität, und einen weiteren Ausbau der Kapazitäten, sodass Engpässe ausgeschlossen sind, aber irgendwo muss das Geld dafür auch herkommen. Und das passiert nicht bei 20€/Monat-Internet-Flat ;-)

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Warum eigentlich nicht, das sind allein von den Privathaushalten doch 10Mrd/Jahr. Wo geht das ganze Geld denn hin?

Einer Abgeordneten-Mehrheit aus Parteien, die im Parteienspektrum mitte-rechts verortet ist, ist das zu verdanken.
Zudem haben sich zu viele Sozialdemokraten enthalten. Für Netzneutralität haben Grüne, Piraten (Amelia Andersdotter), Linke,
einige Sozialdemokraten und einige Liberale gestimmt.
Ihr müsst wissen: In Parlamenten werden Gesetzesentwürfe in Fachausschüssen vorgekaut; der "führende Ausschuss"
hat bei diesem Vorkau-Prozess am meisten Gewicht; Ende der Ausschuss-Arbeit ist eine Empfehlung für oder gegen einen
Gesetzesentwurf. Im nächsten Gang kommt der Gesetzesentwurf dann in's Parlament; das Parlament stimmt meist so wie
der führende Ausschuss ab, hält sich also an dessen Empfehlung. Und genau das ist jetzt passiert: Der führende
Ausschuss hat eine Empfehlung gegen Netzneutralität ausgegeben.
Die endgültige Abstimmung im EU-Parlament wird in 2 Wochen stattfinden. Das EU-Parlament kann sich dort noch
entgegen der Empfehlung des Industrie-Ausschusses für Netzneutalität aussprechen - die Wahrscheinlichkeit für diesen
Ausgang ist aber nicht gerade gut.

Was kann man noch tun ?

• In 2 Monaten sind EU-Wahlen; wählt weise !
• Ruft eure EU-Abgeordneten weiter an und fordert sie auf, sich in 2 Wochen im EU-Parlament für Netzneualität auszusprechen.

Ihr könnt Hilfe beim Argumentieren gebrauchen ? Schaut euch einfach eines dieser beiden Videos an:

Bei Compact.de gibt es zu diesem Thema nun ein Appell, an dem man teilnehmen kann:

https://www.campact.de/netzneutralitaet/appell/teilnehmen/